In dieser Vorlesungsmitschrift werden verschiedenen Modelle und Paradigmen der Rehabilitationspädagogik vorgestellt. Eine einheitliche Definition der Behinderung ist in der Literatur nicht vorhanden. Konzepte und Begrifflichkeiten der unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen unterscheiden sich stark voneinander. Unterschiedliche Zielsetzungen der benötigten Konzepte der Behinderung führen somit zu einer großen Variation der Begriffe und ihrer Bedeutung.
Die Klassifikation ICF, als eine mögliche Definition der Behinderung nach WHO, orientiert sich an dem Konzept der Funktionalen Gesundheit. Der Mensch wird als biopsycho-
soziales Wesen gesehen. Dementsprechend stellt das Konzept ein komplexes Wechselwirkungsmodell dar.
Inhaltsverzeichnis
- Fragestellungen zur Vorlesung
- Definitionen von Behinderungen und deren Reichweite und Grenzen
- Bildungsoptimistische und ordnungsorientierte Wurzeln der Aufklärung und deren Auswirkungen auf die entstehende Heilpädagogik
- Grundlagen des Sensualismus und Vorgehensweisen am Beispiel Itard's
- Einfluss der gesellschaftlichen Bedingungen auf die Transformation von Bildungseinrichtungen zu Verwahreinrichtungen im 19. Jahrhundert
- Gesellschaftlichen Funktionen der Hilfsschule
- Einfluss der Anstaltsentwicklungen Ende des 19. Jahrhunderts auf das Euthanasieprogramm im Nationalsozialismus
- (In)direkte Beteiligung der Heilpädagogik an den Sterilisationsmaßnahmen und dem Euthanasieprogramm während der NS-Zeit
- Hürden und Hemmnisse der Inklusion in Deutschland
- Gesellschaftlichen Veränderungen als Grundlage des Paradigmenwechsel im Behindertenbetreuungssystem
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Portfolio befasst sich mit den Modellen und Paradigmen der Rehabilitationspädagogik und analysiert die historischen Entwicklungen und aktuellen Herausforderungen des Feldes. Es untersucht die Definitionen von Behinderung, die Wurzeln der Heilpädagogik in der Aufklärung und die Auswirkungen gesellschaftlicher Veränderungen auf die Entwicklung von Bildungseinrichtungen und Betreuungssystemen.
- Definitionen von Behinderung und deren Reichweite
- Die Rolle der Aufklärung und des Sensualismus in der Entstehung der Heilpädagogik
- Die Transformation von Bildungseinrichtungen zu Verwahreinrichtungen im 19. Jahrhundert
- Die gesellschaftlichen Funktionen der Hilfsschule und die Rolle der Heilpädagogik im Nationalsozialismus
- Die Herausforderungen der Inklusion in Deutschland und der Paradigmenwechsel im Behindertenbetreuungssystem
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Definition von Behinderung und analysiert die Reichweite und Grenzen verschiedener Konzepte, insbesondere der ICF. Es werden die Vorteile und Grenzen der ICF-Klassifikation im Hinblick auf die Rechte-Perspektive, die interdisziplinäre Verständigung und die Operationalisierung des Behinderungsbegriffs diskutiert.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Bildungsoptimismus und ordnungsorientierten Wurzeln der Aufklärung und deren Auswirkungen auf die entstehende Heilpädagogik. Es werden die pädagogischen Ansätze von August Hermann Francke und die gesellschaftlichen Veränderungen im 18. Jahrhundert im Kontext der Aufklärung und der Entstehung von Bildungseinrichtungen betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Definition von Behinderung, die ICF-Klassifikation, die Heilpädagogik, die Aufklärung, die Transformation von Bildungseinrichtungen, die Hilfsschule, die Euthanasie im Nationalsozialismus, die Inklusion und den Paradigmenwechsel im Behindertenbetreuungssystem.
- Citation du texte
- Bachelor Thomas Bode (Auteur), 2015, Vorlesungsmitschrift zu Modellen und Paradigmen der Rehabilitationspädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288676