„Wissensvermittlung ist in der politischen Bildung kein Selbstzweck, sondern auf die Entwicklung von Kompetenzen in den Kompetenzbereichen bezogen“ (GPJE 2004, S.14), diese Feststellung trifft die Gesellschaft für Politikdidaktik und politische Jugend – und Erwachsenenbildung in ihrem Entwurf „Nationale Bildungsstandards für den Fachunterricht in der Politischen Bildung“ hinsichtlich der Funktion von Wissensvermittlung. Dabei wird Wissen als „konzeptionelles Deutungswissen“ (Ebd.) verstanden, das sich „auf grundlegende Konzepte für das Verstehen von Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Recht bezieht“ (Ebd.). Die GPJE formuliert damit ein Wissensverständnis, das sich in der intensiven Post-PISA-Debatte als gemeinsamer Konsens innerhalb der Politikdidaktik herauskristallisiert hat (Vgl. u.a. Sander 2007, S.20 f. und 24; Behrmann 2008, S.22; Massing 2010, S.130).
So geschlossen der Tenor für ein konzeptionelles Wissensverständnis unter den Politikdidaktikern ist, so umstritten und diskursiv steht dem gleichermaßen die Frage nach der Auswahl dieser grundlegenden und domänenspezifischen Konzepte gegenüber. Eben jene Verständigung auf entsprechende Basis- und Fachkonzepte stellt derzeit vielleicht die wichtigste Herausforderung der Fachdidaktik dar (Vgl. Lersch 2008, S.42; Breit/Weißeno 2008, S.417 f.).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Post-PISA-Paradigmenwechsel in der Politischen Bildung
- Kompetenzorientierung
- Einführung nationaler Bildungsstandards
- Prozessuale Einbettung der Politischen Bildung
- Der GPJE-Entwurf
- Vom „toten“ zum „lebendigen“ Wissen - Welches Wissen benötigt die politische Bildung (nicht)?
- Die Suche nach Konsens oder ein aktueller Stand zur politikdidaktischen Diskussion um den Charakter und die Auswahl von Basiskonzepten
- Kurzer historischer Abriss
- Notwendige Ansprüche an Basiskonzepte
- Vorstellung viel beachteter Modelle
- Welche Auswirkungen bringen Kompetenzorientierung und Basiskonzepte für die Leistungsbewertung im schulischen Unterricht?
- Fazit
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Frage, wie die Etablierung von Basis- und Fachkonzepten den schulischen Politikunterricht im Rahmen von Kompetenzorientierung, Bildungsstandards und neuen Bewertungsverfahren prägen und verändern wird. Sie analysiert die aktuelle Diskussion um die Einführung von Basiskonzepten in der politischen Bildung und beleuchtet die Auswirkungen auf die Unterrichtsgestaltung und die Leistungsbewertung.
- Die Bedeutung von Kompetenzorientierung und Bildungsstandards im Kontext des Post-PISA-Paradigmenwechsels
- Die Rolle von Basis- und Fachkonzepten für die Vermittlung von „lebendigem“ Wissen in der politischen Bildung
- Die Herausforderungen bei der Auswahl und Implementierung von Basiskonzepten in der politischen Bildung
- Die Auswirkungen von Basiskonzepten auf die Leistungsbewertung im Politikunterricht
- Die Notwendigkeit eines Konsenses über geeignete Basis- und Fachkonzepte in der politischen Bildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz von Basis- und Fachkonzepten in der politischen Bildung im Kontext des Post-PISA-Paradigmenwechsels dar. Sie erläutert die Bedeutung von Kompetenzorientierung und Bildungsstandards für die Entwicklung des Politikunterrichts und die Notwendigkeit eines konzeptionellen Wissensverständnisses.
Kapitel 2 beleuchtet den Post-PISA-Paradigmenwechsel in der politischen Bildung. Es werden die zentralen Elemente der Kompetenzorientierung, die Einführung nationaler Bildungsstandards und die damit verbundenen Veränderungen in der Unterrichtsgestaltung und der Leistungsbewertung dargestellt.
Kapitel 3 befasst sich mit dem Wandel vom „toten“ zum „lebendigen“ Wissen in der politischen Bildung. Es wird die Frage diskutiert, welches Wissen für die politische Bildung relevant ist und wie dieses Wissen vermittelt werden kann.
Kapitel 4 analysiert die aktuelle Diskussion um die Auswahl und Implementierung von Basiskonzepten in der politischen Bildung. Es werden die notwendigen Ansprüche an Basiskonzepte sowie verschiedene Modelle vorgestellt, darunter der Entwurf „Konzepte der Politik“ von Weißeno u.a.
Kapitel 5 untersucht die Auswirkungen von Kompetenzorientierung und Basiskonzepten auf die Leistungsbewertung im schulischen Unterricht. Es wird die Frage diskutiert, wie die neuen Bewertungsverfahren die Unterrichtsgestaltung und die Lernprozesse beeinflussen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Post-PISA-Paradigmenwechsel, Kompetenzorientierung, Bildungsstandards, Basis- und Fachkonzepte, politische Bildung, „lebendiges“ Wissen, Leistungsbewertung, Unterrichtsgestaltung und die aktuelle Diskussion um die Etablierung von Basiskonzepten in der politischen Bildung.
- Quote paper
- Marius Hummitzsch (Author), 2011, Basis- und Fachkonzepte im schulischen Politikunterricht. Welche Veränderungen werden sie herbeiführen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288922