Nachdem das Nibelungenlied am Ende des 18. Jahrhunderts praktisch wiederentdeckt wurde, drang es nach und nach ins Leben der Deutschen ein. Dabei führten die damaligen politischen Verhältnisse dazu, dass das Nibelungenlied zum Nationalepos Deutschlands heranreifte. In Zeiten der Napoleonischen Ära kam es innerhalb der deutschen Bürger zu einem Durst nach Stärkung des nationalen Selbstbewusstseins.
Demnach wurde das Nationalepos auf allen möglichen Wegen rezipiert: in Form von Gedichten, Dramen, Epik, Musik, usw. Sogar in den Universitäten und Schulen des Landes wurde dieser Heldensage immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Ein Rezeptionsbereich, der besonders in der Epoche der Romantik gehörig an Bedeutung gewann, ist die bildende Kunst.
Zahlreiche namhafte Künstler wie Cornelius, Kaulbach, Fohr etc. und nicht zuletzt Julius Schnorr von Carolsfeld versuchten sich an der Verbildlichung der Nibelungenthematik. Heroisierung und Germanophilie waren auch in den Bildzeugnissen der Romantik die tragenden Säulen.
Im Folgenden wird der Fokus nun speziell auf die Nibelungenbildnisse von Julius Schnorr von Carolsfeld gelegt. Begonnen wird mit einer künstlerischen Kurzbiografie des Malers, die für das Gesamtverständnis seines Schaffens unabdingbar ist. Anschließend wird der Nazarenismus eingeführt, der eine Stilrichtung innerhalb der Romantik ist und dem Schnorr von Carolsfeld angehörte. Im Anschluss daran erfolgt die Einbettung des Künstlers in den Gesamtkontext der Nibelungenillustrationen in der Romantik, bevor das Augenmerk auf das größte Werk dieses Malers gelegt wird, auf die Nibelungenfresken in der Münchner Residenz. Dabei werden beispielhaft auch einzelne Fresken der verschiedenen Säle innerhalb der Arbeit veranschaulicht. Desweiteren werden noch weitere Werke von Julius Schnorr von Carolsfeld erläutert.
Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Die Nibelungenillustrationen von Julius Schnorr von Carolsfeld
- Kurzbiographie zu Julius Schnorr von Carolsfeld
- Die Nazarenische Kunst
- Nibelungenillustrationen der Romantik
- Die Nibelungenfresken von Julius Schnorr von Carolsfeld in der Münchner Residenz
- Der Saal der Helden
- Der Saal der Hochzeit
- Der Saal des Verrats
- Der Saal der Rache
- Der Saal der Klage
- Weitere Nibelungenillustrationen von Julius Schnorr von Carolsfeld
- Schlussbetrachtung
- Quellenverzeichnis
- Eidesstattliche Erklärung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den Nibelungenillustrationen des Malers Julius Schnorr von Carolsfeld, einem bedeutenden Vertreter der Nazarenischen Kunst. Die Arbeit analysiert die künstlerische Entwicklung des Malers im Kontext der Nibelungenrezeption der Romantik und beleuchtet insbesondere die Nibelungenfresken in der Münchner Residenz.
- Die künstlerische Entwicklung von Julius Schnorr von Carolsfeld im Kontext der Nazarenischen Kunst
- Die Nibelungenillustrationen der Romantik und ihre Bedeutung für die nationale Identität
- Die Nibelungenfresken in der Münchner Residenz als Höhepunkt von Schnorr von Carolsfelds Schaffen
- Die stilistischen Besonderheiten und die ikonographischen Elemente der Nibelungenillustrationen von Schnorr von Carolsfeld
- Die Rezeption der Nibelungenfresken in der Kunstgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer kurzen Biografie von Julius Schnorr von Carolsfeld, die seinen künstlerischen Werdegang und seine Verbindung zur Nazarenischen Kunst beleuchtet. Anschließend wird die Nazarenische Kunst als Stilrichtung innerhalb der Romantik vorgestellt, wobei die Bedeutung der Nibelungenillustrationen für die nationale Identität hervorgehoben wird.
Im dritten Kapitel werden die Nibelungenillustrationen der Romantik im Allgemeinen betrachtet, wobei die Werke von Cornelius, Kaulbach und Fohr als wichtige Vorbilder für Schnorr von Carolsfeld vorgestellt werden.
Das vierte Kapitel widmet sich den Nibelungenfresken in der Münchner Residenz, dem wichtigsten Werk von Schnorr von Carolsfeld. Die Fresken werden in fünf Säle unterteilt, die jeweils eine bestimmte Phase der Nibelungen-Sage darstellen: Der Saal der Helden, der Saal der Hochzeit, der Saal des Verrats, der Saal der Rache und der Saal der Klage.
Im fünften Kapitel werden weitere Nibelungenillustrationen von Schnorr von Carolsfeld vorgestellt, die seine künstlerische Entwicklung und seine Auseinandersetzung mit der Nibelungen-Sage beleuchten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Julius Schnorr von Carolsfeld, Nibelungenlied, Nazarenische Kunst, Romantik, Nibelungenfresken, Münchner Residenz, nationale Identität, Germanophilie, Heroisierung, Kunstgeschichte.
- Quote paper
- Thomas Körner (Author), 2011, Die Nibelungenillustrationen von Julius Schnorr von Carolsfeld, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/288958