Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Themenerörterung
Aufbau der Arbeit
Was ist New Hollywood?
Begriffserklärung „ New Hollywood “
Das Ende der goldenen Ära
führt zu einer neuen Generation an Filmemachern
Kultfilm unter den Roadmovies: „Easy Rider“
Handlung
Die Charaktere und deren Darsteller
Wyatt – Peter Fonda
Billy – Dennis Hopper
George Hanson – Jack Nicholson
„Easy Rider“: Das Paradebeispiel New Hollywoods
Quellenangaben
Einleitung
Themenerörterung
In der vorliegenden wissenschaftlichen Arbeit wird die Ära New Hollywood beleuchtet und auf „Easy Rider“, Roadmovie und Kultfilm, eingegangen. Ferner wird aufgezeigt, warum „Easy Rider“ eins der Vorzeigebeispiele von New Hollywood ist.
Aufbau der Arbeit
Zu allererst wird der Begriff „ New Hollywood “ erklärt. Nach einem kurzen Einblick in das „alte“ Hollywood beziehungsweise das Golden Age in Hollywood wird erneut auf New Hollywood eingegangen: Was waren die Anfänge? Welche Filmemacher sind typisch für diese Generation? Wie ging New Hollywood zu Ende? Anschließend wird dem Leser die Storyline von „Easy Rider“ näher gebracht. Die Charaktere werden vorgestellt, sowie die Darsteller dieser. Schließlich werden die Hintergründe des Filmes erläutert. Zuletzt wird darauf eingegangen, was „Easy Rider“ als einen der würdigsten und besten Vertreter der New-Hollywood-Ära auszeichnet.
Was ist New Hollywood?
Begriffserklärung „ New Hollywood “
„New Hollywood“ steht für US-amerikanische Filme, die zwischen 1967 und Ende der 1970er Jahre produziert wurden. Stilmittel der aus dieser Zeit stammenden Produktionen sind Inhalte mit gesellschaftskritischer Grundhaltung. Die traditionelle Erzählweise wurde oft gebrochen, der Antiheld eingeführt und auf Happy Ends wurde häufig verzichtet. Oft wurde gegen bis dorthin gängige Genre-Konventionen verstoßen.
Das Ende der goldenen Ära…
Nach der Einführung des Fernsehens Ende der 1950er Jahre begann für Hollywood eine schwierige Zeit. Die Menschen mussten nun nicht mehr ins Kino rennen, um das Unterhaltungsmedium „Film“ zu nutzen. Zwar wurde von den Produktionsstudios versucht, die Leute durch Monumentalfilme wie z.B. „Ben Hur“ (1959) oder „The Sound of Music“ (1965) zurück vor die große Leinwand zu holen, allerdings war dies nur von kurzfristigem Erfolg gekrönt. Der Zuschauer hatte genug von Hollywoods klassischem Erzählen mit der immer gleichen Struktur und Happy End.
„In den sechziger Jahren blühte in Hollywood das Kino der herzlosen Mittelmäßigkeit, ein Kino, das weniger denn je mit den Tatsächlichen Erfahrungen und Sensibilitäten der Zuschauer zu tun hatte“[1]
Trotzdem pumpten die Big Five, also die fünf großen Studios (MGM, Paramount Pictures, 20th Century Fox, Warner Bros. und RKO Pictures) weiterhin enorme Geldsummen in Filme, die am Geschmack des Publikums vorbeigingen.
Da die Studios seit Jahrzehnten von den gleichen Personen geführt wurden, die keinen Wert auf eine Änderung der bisherigen Vorgehensweise legten, da das Filmkonzept schließlich jahrelang erfolgreich funktionierte und nicht einsahen, dass die Filme am Zuschauer vorbeiproduziert wurden, stagnierte „ The Golden Age of Hollywood “ immer mehr. Große, legendäre Stars wie Marilyn Monroe und Humphrey Bogart waren bereits tot. Alfred Hitchcock und weitere Regisseure gingen in den Ruhestand oder wechselten zum Fernsehen. Und zu allem Überfluss wurde vom Supreme Court die Monopolstellung der Big Five aufgelockert, wodurch ihre Kontrolle der Filmwirtschaft in Amerika immer mehr schwand.
…führt zu einer neuen Generation an Filmemachern
Ansätze zur New-Hollywood-Ära gab es bereits länger. So lud Jonas Mekas – ein New Yorker Filmeliebhaber – im Jahr 1960 zu einem ersten Treffen der sogenannten New York Cinema Group. Diese bestand aus circa 20 Filmschaffenden und -künstlern wie
z.B. Peter Bogdanovich (Regisseur und Autor von unter anderem „The Last Picture Show“) oder Andy Warhol. Aus dem gemeinsamen Wunsch nach künstlerisch anspruchsvollen, wertvollen Filmen entwickelten sie ein Manifest gegen den bis dato vorherrschenden Product Film Hollywoods. Sie wollten raue, ungehobelte Filme machen, die kein Blatt vor den Mund nehmen und die unschöne Wirklichkeit darstellen, wie sie auch in Wahrheit ist. Die Richtungen dieses Manifests entwickelten sich zum einen Teil zu Experimentalfilmen und blieben zum anderen Teil beim narrativen Film. Gemeinsam hatten sie aber ein klares Ziel: weg von eintönigen Hollywood- Großproduktionen, weg vom allgemein anerkannten Starsystem.[2]
Die Krise der großen Studios bedeutete natürlich, dass die neue Generation an Filmemachern nun ihre Chance hatte, sich zu beweisen, eine neue Erzählweise einzuführen und sich mit unabhängig produzierten Low-Budget-Filmen zu etablieren. „Easy Rider“ war genau einer dieser Independent Movies, der diesbezüglich als Türöffner fungierte. In Punkt 3 und Punkt 4 wird darauf näher eingegangen.
Da die meisten Kinobesucher junge Erwachsene zwischen sechzehn und 29 Jahren waren – sie machten etwa 70 Prozent der Besucherzahlen aus[3] - und somit ein kritisches, modernes Publikum bildeten, hat sich die Thematik der in Amerika produzierten Filme bald geändert. Durch den politischen und gesellschaftlichen Wandel entwickelte sich ein Gefühl der Verunsicherung: in Vietnam wurde ein in vielen Augen als sinnlos betrachteter Krieg geführt und die Politik wurde durch z.B. die Watergate- Affäre beeinträchtigt. Die amerikanische Gesellschaft war in einem Umbruch von Werten und Normen. Die Kinobesucher hatten schlussendlich keine Lust mehr, auf der Leinwand eine heile Welt vorgespielt zu bekommen, die die Probleme vor den Türen verharmlost und verdrängt. Sie wollten Rebellen, Antihelden, Menschen mit Fehlern und Problemen so wie der Zuschauer auch, mit denen man sich identifizieren konnte. Unbequeme Themen waren gefragt – und an diese trauten sich die jungen, frischen Filmemacher. Unter diesen waren zum Beispiel Mike Nichols („Die Reifeprüfung“, 1967), Martin Scorsese („Hexenkessel“, 1973), Peter Bogdanovich („The Last Picture Show“, 1971) und Francis Ford Coppola („Der Pate“, 1972 und „Apocalypse Now“, 1979); auch Woody Allen und Roman Polanski fanden in der New-Hollywood-Zeit ihre Anfänge. Neugeborene Stars waren unter anderem Gene Hackman, Robert Duvall, Donald Sutherland, Warren Beatty oder Steve McQueen. Die weibliche Seite wurde von Darstellerinnen wie Jane Fonda, Barbra Streisand, Faye Dunaway oder Meryl Streep vertreten.
“The actors are in control, getting outrageous amounts of money. The reason they're getting this kind of money is because the studios don't know what else to do. They don't have a clue about what to do except to pay an actor a lot of money.”
Peter Bogdanovich
Kultfilm unter den Roadmovies: „Easy Rider“
Handlung
„Ein Werk über Freiheit und eine andere Sicht auf den amerikanischen Traum“[4] – so kann man „Easy Rider“ in einem Satz treffend beschreiben. Billy und Wyatt haben gerade einen Kokaindeal erfolgreich abgeschlossen. Das erhaltene Geld versteckt Wyatt in seinem Motorrad, einer Harley Davidson, die mit dem Motiv der amerikanischen Flagge bemalt ist. Die Freunde machen sich auf ihren Choppern auf den Weg nach Arizona. Gleich am ersten Abend müssen sie in der Wildnis am Lagerfeuer kampieren, da ihnen die Übernachtung im Motel vom Besitzer verweigert wird. Nachdem die beiden auf der Mardis-Gras-Feier in New Orleans einen Hippie als Anhalter mitnehmen, landen Wyatt und Billy in dessen Kommune. Dort verbringen sie einige Zeit, bis sie sich wieder auf den Weg machen. Bei der Weiterfahrt treffen sie auf eine Parade, der sie sich zum Spaß anschließen. Dies sorgt zu ihrer Verhaftung aufgrund „unerlaubter Teilnahme an einer Parade“. In der Zelle machen sie die Bekanntschaft mit George Hanson, einem jungen, alkoholsüchtigen Anwalt, der sie durch seine Beziehungen aus dem Gefängnis holen kann. George möchte sich ihnen anschließen, was sie ihm schließlich gewähren.
[...]
[1] Hans Helmut Prinzler, „Die fünfte Generation“, in: Hans Helmut Prinzler und Gabriele Jatho (Hgg.), New Hollywood 1967-1976.Trouble in Wonderland, Bertz Verlag GbR, 2004, Seite 7
[2] Vgl. Bastian Bammert,“Der amerikanische Film in den 70er Jahren.“,o.O. 2005, S.3
[3] Vgl. Ulli Weiss, Das neue Hollywood. Francis Ford Coppola, Steven Spielberg, Martin Scorsese, Wilhelm Heyne Verlag München, 1986, 7f.
[4] Vgl. Hannes Wesselkämper. http://www.film-zeit.de/Themen-und-Listen/Thema/12/NEW-HOLLYWOOD/Details/Die-Flucht-in-den-Untergrund/49#page49, 2015