In dieser Arbeit geht es um zwei der ersten deutschen Judengemeinden Speyer und Worms in der Zeit des Hochmittelalters. Diese auch SchUM-Gemeinden betitelten Städte beherbergten bereits im zehnten Jahrhundert Menschen der jüdisch-aschkenasischen Glaubensrichtung. In die hier betrachtete höchst brisante Zeitspanne des ausgehenden 11. Jahrhunderts fiel zugleich der Investiturstreit zwischen dem Salierkönig Heinrich IV. und dem Papst. Die Konflikte zwischen Kirche und Krone bzw. Bischof und König schlugen sich auch in den hier behandelten Städten nieder, in welchen zugleich das pilgernde Kreuzzugsheer wütete. Pogrome sollten in beiden Gemeinden stattfinden, doch wurde ein Ausschreiten in Speyer verhindert. Die Gründe hierfür sollen in der Arbeit erörtert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Prämissen der Privilegienerteilungen
- „Schpira“ – Die Entstehung einer Exilgemeinde
- „Warmaisa“ – Judengemeinde mit Pioniercharakter
- Die Privilegien von 1090 in ihrem historischen Kontext
- Das Ausmaß der Judenpogrome von 1096
- Die Rolle der Bischöfe und des Kaisers
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Judenprivilegien der Gemeinden Speyer und Worms im 11. Jahrhundert, insbesondere in Bezug auf ihren möglichen Schutz vor den Judenpogromen von 1096. Sie analysiert die Entstehungsbedingungen der Privilegien und die historischen Umstände, die zu ihrer Verleihung führten. Darüber hinaus werden die Judenpogrome von 1096 im Detail betrachtet und die Rolle der Bischöfe und des Kaisers in diesem Zusammenhang untersucht.
- Die Entstehung der Judenprivilegien in Speyer und Worms
- Die historischen Umstände der Judenpogrome von 1096
- Die Rolle der Bischöfe und des Kaisers im Schutz der jüdischen Gemeinden
- Der Einfluss der Privilegien auf das Leben der Juden in Speyer und Worms
- Die Entwicklung des Antijudaismus im frühen Mittelalter
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die zentrale Frage, inwieweit die Privilegien der Juden in Speyer und Worms die Judenpogrome von 1096 beeinflussten oder verhindern konnten. Sie beleuchtet die historischen Hintergründe und die Bedeutung der „SchUM-Gemeinden“ im Hochmittelalter.
- Prämissen der Privilegienerteilungen: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung der Exilgemeinde in Speyer im Zusammenhang mit der Vertreibung von Juden aus Mainz. Es beschreibt die Verleihung des ersten Judenprivilegs durch Bischof Rüdiger Hutzmann im Jahr 1084 und die wirtschaftliche und rechtliche Bedeutung dieses Dokuments. Darüber hinaus wird die Judengemeinde in Worms und deren Entwicklung im 11. Jahrhundert beleuchtet, wobei die Rolle Heinrichs IV. und die wirtschaftliche Bedeutung der jüdischen Bevölkerung hervorgehoben werden.
Schlüsselwörter
Judenprivilegien, SchUM-Gemeinden, Speyer, Worms, Judenpogrome, 1096, Bischof Rüdiger Hutzmann, Heinrich IV., Antijudaismus, Hochmittelalter, Investiturstreit, Kreuzzüge, Sozialgeschichte.
- Quote paper
- Alexander Mayer-Olkin (Author), 2014, Die Judenprivilegien der Gemeinden Speyer und Worms. Ein Schutz vor den Judenpogromen 1096?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/289005