Mit ca. 1,2 Milliarden Einwohnern ist China einer der größten Absatzmärkte der Welt. Mit zunehmender Öffnung gegenüber dem westlichen Ausland zeigt auch der Staat sein Interesse an ausländischen Investoren, so begann die Volksrepublik China im Jahre 1978 mit der Einrichtung sogenannter Sonderwirtschaftszonen, die u.a. ausländische Direktinvestitionen möglich machten und steuerliche Vergünstigungen für westliche Kapitalgeber vorsahen (vgl. Rothlauf, 1999, S. 215; Zander/Richter, 1992, S. 137 ff.). In den vergangenen Jahrzehnten beschäftigten sich mehr und mehr Autoren mit dem „Investitionsstandort“ China. Zum größten Teil setzen sie sich mit der Problematik deutsch-chinesischer Joint Ventures sowie den juristischen Problemen der Geschäftstätigkeit in China auseinander (vgl. Trommsdorf u.a., 1995). Für einen praktischen orientierten Geschäftsmann bilden die vorgenannten Werke jedoch nur selten eine Hilfe, da sie sich in der Regel entweder rein theoretisch oder anhand ganz spezieller Beispiele mit der Problematik bereits bestehender Geschäftsbeziehungen zwischen Deutschland und China auseinandersetzen. Ein Großteil der Autoren weist jedoch in bezug auf die kulturellen Aspekte, welche die Herstellung solcher Beziehungen erschweren, lediglich darauf hin, dass sich Geschäftsleute bzw. „Expatrias“ diesen anpassen müssen. Während sich in den technischen Bereichen (Produktionsfaktoren, Kapital, Know-how etc.) Ost und West mehr und mehr annähern, gibt es auf dem Gebiet des Interkulturellen Lernen und Verstehens noch große Defizite (vgl. Rothlauf, 1999, Vorwort). Leider stellen jedoch nur wenige Autoren das interkulturelle Handeln in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen (vgl. Lee, 1999; Chu, 1996).
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Kommunikation zwischen deutschchinesischen Geschäftspartnern zu vergleichen und deutlich zu machen, welche kulturellen Besonderheiten die Geschäftsverhandlungen beeinflussen. Diese prozessorientiert aufgebaute Arbeit konzentriert sich dabei auf folgende Schwerpunkte, die jeder Geschäftsmann auch im Rahmen einer realen Geschäftsvorbereitung und -herstellung beachten muss:
- Vorbereitung der Geschäftsverhandlungen in Deutschland;
- Geschäftsverhandlungen vor Ort;
- Fortführung der Geschäftsverhandlungen.
Inhaltsverzeichnis
- Kulturelles Verstehen als Erfolgsfaktor in der Marktwirtschaft?
- Vorbereitung der Kontaktaufnahme in Deutschland
- Mentalität, Lebensphilosophie und Wertestruktur
- Visitenkarte
- Dolmetscher
- Geschenke
- Geschäftsverhandlungen vor Ort
- Soziale Kontrolle – „Gesicht wahren“
- Rolle der Freundschaft
- Zeitverständnis
- Verhandlungsstil
- Kommunikationsebenen
- Verbale Kommunikation
- Non-verbale Kommunikation
- Para-verbale Kommunikation
- Guanxi - Beziehungsnetzwerke
- Kommunikationsebenen
- Fortführung der Geschäftsverhandlungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit hat zum Ziel, die Kommunikation zwischen deutsch-chinesischen Geschäftspartnern zu vergleichen und die kulturellen Besonderheiten hervorzuheben, die Geschäftsverhandlungen beeinflussen. Die Arbeit konzentriert sich auf die prozessorientierte Analyse der Geschäftsaufnahme und -verhandlung, indem sie wichtige Aspekte der Geschäftsvorbereitung und -herstellung beleuchtet.
- Vorbereitung der Geschäftsverhandlungen in Deutschland
- Geschäftsverhandlungen vor Ort
- Fortführung der Geschäftsverhandlungen
- Einfluss kultureller Besonderheiten auf Geschäftsverhandlungen
- Wichtige Elemente der Kommunikation zwischen deutschen und chinesischen Geschäftspartnern
Zusammenfassung der Kapitel
Kulturelles Verstehen als Erfolgsfaktor in der Marktwirtschaft?
Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung von kulturellem Verständnis für den Erfolg von Geschäftsbeziehungen in der globalisierten Welt. Es stellt China als einen der größten Absatzmärkte der Welt vor und beschreibt die zunehmenden Investitionen von Unternehmen aus dem Westen in China. Das Kapitel diskutiert die Herausforderungen, die durch die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und China entstehen, und betont die Wichtigkeit interkulturellen Lernens und Verstehens für den Erfolg von Geschäftsbeziehungen.
Vorbereitung der Kontaktaufnahme in Deutschland
Dieses Kapitel betont die Bedeutung einer umfassenden Vorbereitungsphase für den Erfolg von Geschäftsverhandlungen in China. Es unterstreicht die Wichtigkeit des Verständnisses der Mentalität, Lebensphilosophie und Wertestruktur der chinesischen Geschäftspartner. Außerdem werden praktische Aspekte wie die Auswahl eines geeigneten Dolmetschers und die Bedeutung von Geschenken behandelt.
Geschäftsverhandlungen vor Ort
Dieses Kapitel befasst sich mit den Besonderheiten von Geschäftsverhandlungen in China. Es erklärt die Bedeutung sozialer Kontrolle und „Gesicht wahren“ in der chinesischen Kultur. Weiterhin werden Aspekte wie die Rolle der Freundschaft, das Zeitverständnis und der Verhandlungsstil im Detail beleuchtet. Der Abschnitt über die Kommunikationsebenen umfasst sowohl verbale als auch non-verbale und para-verbale Kommunikation, die eine wichtige Rolle im Geschäftsleben spielen. Schließlich wird der Einfluss des Beziehungsnetzwerks Guanxi auf Geschäftsverhandlungen erläutert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind deutsch-chinesische Geschäftsbeziehungen, interkulturelle Kommunikation, Geschäftsverhandlungen, kulturelle Besonderheiten, Mentalität, Lebensphilosophie, Wertestruktur, Guanxi, „Gesicht wahren“, Verhandlungsstil, Kommunikationsebenen, Vorbereitung, Fortführung, Erfolg, Absatzmarkt, Investitionen, Joint Ventures.
- Quote paper
- Fanny Schubert (Author), 2001, Deutsch-Chinesische Geschäftsbeziehungen: Geschäftsaufnahme, -verhandlungen- und -kommunikation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28902