Die Energiewirtschaft befindet sich weltweit im Wandel. Umwelt- und Klimaveränderungen deuten schon länger an, dass ein Umbruch in Richtung regenerativer Energien erfolgen muss. Deutschland präferiert dabei die Windenergie. An Land sind verfügbare Standorte für WEA jedoch bereits weitgehend erschöpft. Die Konzentration fixiert sich daher auf die Ausdeh-nung der OWEA, zumal gleichmäßigerer und stärkerer Wind auf hoher See höhere Potentiale als Onshore-Anlagen versprechen. Diesen Potentialen stehen allerdings auch neuartige Entwicklungsrisiken gegenüber. Das daraus resultierende finanzielle Risiko der Industrie könnte durch die Versicherungswirtschaft als Teil der Finanzwirtschaft abgemildert werden.
Die Versicherungswirtschaft zögert jedoch mit der Übernahme der Risiken und ver-sucht in vielen bestehenden Verträgen der Industriehaftpflicht einen Offshore-Ausschluss zu vereinbaren. Grund hierfür sind die AHB basierten Policen, die als Allgefahrendeckungen bezeichnet werden und jegliches Risiko versichern, dass von der Unternehmensbeschreibung erfasst und nicht explizit ausgeschlossen wird. Die VS befürchten mitunter, durch weit gefasste Unternehmensbeschreibungen mit diesen Risiken überrannt zu werden.
Ziel dieser Arbeit ist die Darstellung möglicher Vertragsausgestaltungen, die dazu beitragen, das Offshore-Risiko des Kunden versichern zu können. Anhand eines ablauforientierten Risikomanagements soll erläutert werden, welche Instrumente dem VS zur Identifikation, Bewertung und Steuerung des Risikos zur Verfügung stehen. Nach Klärung des Begriffs der Industrieversicherung und einer Offshore-Definition, folgt die Darstellung exponierter Risi-ken und wie diese durch die Ausgestaltung von Verträgen vermieden, vermindert, gestreut oder überwälzt werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Problemstellung, Ziele und Gang der Arbeit
- Grundlagen und Abgrenzungen
- Der Begriff der Industrieversicherung
- Abgrenzung von Offshore zu Onshore
- Mögliche Schädiger und Geschädigte
- Risiken von Offshore-Windparks in der Industrie-Haftpflichtversicherung
- Offshore-Bedingungen
- Kollision mit Schiffen
- Schäden an der Biodiversität
- Aus- und Einbaukosten
- Risikomanagement und die Auswirkungen auf die Vertragsgestaltung
- Risikoidentifikation
- Risikoanalyse und -bewertung
- Risikomaßnahmen und -steuerung
- Risikovermeidung
- Risikoverminderung
- Erprobungsklausel
- Serienschadenklausel und Kumulklausel
- Aus- und Einbaukosten, Sublimits und Prämienerhöhung
- Selbstbeteiligungen und Frequenzdeckungen
- Risikomanagementmaßnahmen als Voraussetzung der Versicherbarkeit
- Beteiligungsversicherung als Risikostreuung
- Risikoüberwälzung
- Fakultative oder obligatorische Rückversicherung
- Proportionale und nicht proportionale Rückversicherung
- Risikoübernahme
- Abschließende Betrachtung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Potentialanalyse des Risikomanagements in der Industrie-Haftpflichtversicherung im Kontext von Offshore-Windparks. Sie analysiert die besonderen Risiken, die mit der Errichtung und dem Betrieb von Offshore-Windparks verbunden sind, und untersucht, wie diese durch eine strategische Vertragsgestaltung und das gezielte Einsatz von Risikomanagement-Instrumenten effizient gesteuert werden können.
- Die spezifischen Risiken von Offshore-Windparks im Vergleich zu Onshore-Anlagen
- Die Rolle des Risikomanagements in der Industrie-Haftpflichtversicherung
- Die Gestaltung von Verträgen zur Absicherung der Risiken von Offshore-Windparks
- Die Bedeutung der Versicherbarkeit von Offshore-Windparks
- Der Einfluss der Offshore-Bedingungen auf die Vertragsgestaltung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit stellt die Problemstellung dar und definiert die Ziele der Analyse. Anschließend werden im zweiten Kapitel die Grundlagen und Abgrenzungen des Themas erläutert. Dazu gehören die Definition des Begriffs der Industrieversicherung sowie die Abgrenzung zwischen Offshore und Onshore-Anlagen. Das dritte Kapitel fokussiert auf die spezifischen Risiken von Offshore-Windparks in der Industrie-Haftpflichtversicherung. Dabei werden verschiedene Risikobereiche wie Kollisionen mit Schiffen, Schäden an der Biodiversität und Aus- und Einbaukosten näher beleuchtet.
Im vierten Kapitel wird das Risikomanagement und dessen Auswirkungen auf die Gestaltung von Verträgen detailliert betrachtet. Es werden verschiedene Risikomanagement-Instrumente wie Risikoidentifikation, Risikoanalyse und -bewertung sowie verschiedene Risikomaßnahmen wie Risikovermeidung, Risikoverminderung und Risikoüberwälzung vorgestellt.
Schlüsselwörter
Industrie-Haftpflichtversicherung, Offshore-Windparks, Risikomanagement, Vertragsgestaltung, Risikoanalyse, Risikobewertung, Risikosteuerung, Versicherbarkeit, Offshore-Bedingungen, Kollisionen, Biodiversität, Aus- und Einbaukosten, Rückversicherung.
- Citar trabajo
- Kai Brunken (Autor), 2011, Potentialanalyse des Risikomanagements in der Industrie-Haftpflichtversicherung. Auswirkungen auf die Gestaltung von Verträgen bei Offshore-Windparks, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/289199