Bei einem Werk wie der Consolatio philosophiae des Anicius Manlius Severinus Boethius, welche als die wohl berühmteste und einflussreichste Trostschrift der Philosophiegeschichte aufgefasst wird, ist die Frage nach dem Inhalt des Trostes, den der Trostsuchende und in einem weiteren Sinne auch der Leser erfahren soll, unumgänglich.
In dieser Arbeit möchte ich mich jener Frage widmen und herausarbeiten, womit und in welcher Form die personifizierte Philosophie den trauernden und verzweifelten Boethius tröstet und letztendlich, ob und wie weit ihr dies gelingt. Natürlich ist es bei einer Untersuchung solcher Art entscheidend, welche genaue Bedeutung des Wortes Trost (lat. consolatio) zugrunde gelegt wird. Ich werde mich demnach zunächst dieser allgemeinen Definition und Differenzierung des Begriffes Trost zuwenden und im
weiteren Verlauf speziell auf den Trost in der Consolatio philosophiae eingehen, wobei ich mich auf die wesentlichen trostspendenden Aspekte jedes Buches beschränken werde.
Aufgrund der eigenen Aussage des Boethius, wonach die größte Ursache seines Kummers darin liegt, dass „während doch ein guter Lenker der Welt existiert, das Böse überhaupt sein kann und auch unbestraft hingeht“, lege ich bei den letzten beiden Büchern stärkeren Fokus auf Buch IV und die darin behandelten Frage nach Theodizee, thematisiere dafür Buch V mit seinen Ausführungen über die Verbindung von Vorsehung und freiem Willen weniger stark.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Begriff Trost
- Trost in der Consolatio philosophiae
- Buch I
- Buch II
- Buch III
- Buch IV
- Buch V
- Schlusswort
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage nach dem Inhalt des Trostes in Boethius' Consolatio philosophiae. Sie analysiert, wie die personifizierte Philosophie den trauernden Boethius tröstet und welche Formen des Trostes dabei zum Einsatz kommen. Die Arbeit untersucht die verschiedenen trostspendenden Aspekte jedes Buches und legt dabei einen besonderen Fokus auf Buch IV und die darin behandelte Frage nach Theodizee.
- Definition und Differenzierung des Begriffs Trost
- Analyse der trostspendenden Aspekte in der Consolatio philosophiae
- Untersuchung der Rolle der personifizierten Philosophie als Trostspenderin
- Bedeutung von Buch IV und der Frage nach Theodizee
- Verbindung von Vorsehung und freiem Willen in Buch V
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Forschungsfrage nach dem Inhalt des Trostes in der Consolatio philosophiae. Sie erläutert die Bedeutung des Werkes und die Notwendigkeit einer genauen Definition des Begriffs Trost.
Das zweite Kapitel widmet sich der Definition und Differenzierung des Begriffs Trost. Es werden verschiedene Formen des Trostes, wie materieller, theoretischer und philosophischer Trost, vorgestellt und ihre jeweiligen Merkmale erläutert.
Das dritte Kapitel analysiert den Trost in der Consolatio philosophiae. Es wird der Verlauf vom körperlichen über den geistigen hin zum philosophischen Trost beschrieben, der sich auch in den Stufen auf dem Gewand der Philosophie widerspiegelt. Das Kapitel beleuchtet die trostspendenden Aspekte jedes Buches und zeigt, wie die personifizierte Philosophie Boethius auf seinem Weg zur Heilung begleitet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Trost, Consolatio philosophiae, Boethius, Philosophie, Theodizee, Vorsehung, freier Wille, materieller Trost, theoretischer Trost, philosophischer Trost.
- Citar trabajo
- Nicolas Scheckenhofer (Autor), 2014, Heilende Philosophie. Der Trost in "Consolatio philosophiae" des Anicius Manlius Severinus Boethius, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/289200