Das Bindungsbedürfnis ist ein angeborenes psychisches Grundbedürfnis des Menschen, dessen angemessene und zuverlässige Befriedigung von erheblicher Bedeutung für sein körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden ist.
In dieser Arbeit wird eine stärkenorientierte Betrachtungsweise in den Vordergrund gestellt, die aufzeigt, unter welchen Bedingungen tragfähige Bindungen zwischen Menschen zustande kommen und wie diese zu sichern sind. Zu diesem Zweck werden ausgewählte Ergebnisse der Bindungsforschung vorgestellt, die eine solche Sichtweise stützen. Der Bezug auf die Bindungstheorie erfolgt also vorrangig unter dem Gesichtspunkt des Gelingens von zwischenmenschlichen Bindungsbeziehungen, wobei Eltern-Kind-Bindungen im Mittelpunkt stehen. Dabei sollen für Eltern grundlegende Möglichkeiten erkennbar werden, wie ihre Kinder zu ihnen sichere Bindungen aufbauen und dadurch ihr Bindungsbedürfnis hinreichend und angemessen befriedigen können. Um bei Eltern für die Orientierung an einer solchen Erziehungsaufgabe zu werben, werden außerdem Forschungsergebnisse vorgestellt, die zeigen sollen, welche weiteren positiven Wirkungen sichere Bindungen für Kinder und Jugendliche haben.
Inhaltsverzeichnis
- Bindungssicherheit als Stärke
- Drei wichtige Grundbegriffe der Bindungstheorie
- Bindungsverhalten
- Fürsorgeverhalten
- Erkundungsverhalten
- Zur Bedeutung elterlicher Feinfühligkeit
- Zur Feinfühligkeit von Müttern
- Feinfühlige Väter
- Weitere Elternfähigkeiten, die Bindungssicherheit fördern
- Kooperationsfähigkeit
- Bedingungslose Annahme des Kindes
- Zugänglichkeit für das Kind
- Vier unterschiedliche Bindungsstile
- Kinder mit sicherem Bindungsverhalten
- Kinder mit unsicherer Bindung und vermeidendem Beziehungsverhalten
- Kinder mit unsicherer Bindung und ambivalentem Beziehungsverhalten
- Kinder mit unsicherer Bindung und desorganisiert/desorientiertem Beziehungsverhalten
- Eine gefühlsbezogene Gesprächskultur aufbauen und pflegen
- Verbale Feinfühligkeit im Umgang mit negativen Gefühlen
- Gefühlsbezogene Gespräche mit älteren Kindern und Jugendlichen
- Verbindliche Regeln aushandeln
- Die Selbstbestimmungsmöglichkeiten des Jugendlichen fördern
- Konfliktfreie Zonen aufrechterhalten und pflegen
- Zwischenbereiche der Unabhängigkeit schaffen
- Elterliche Toleranz für Besonderheiten
- Die Familie als „Trainingslager“ und „fehlerfreundliches System“
- Zur „privaten Bindungstheorie“ von Kindern und Jugendlichen
- Stärken von sicher gebundenen Kindern und Jugendlichen
- Stärken sicher gebundener Kleinstkinder
- Stärken sicher gebundener Vorschulkinder
- Stärken sicher gebundener älterer Kinder und Jugendlicher
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Buch „Stärkenorientierte Kindererziehung“ zielt darauf ab, Eltern zu zeigen, wie sie sichere und tragfähige Bindungen zu ihren Kindern aufbauen und pflegen können. Es geht darum, das natürliche Bedürfnis des Kindes nach Bindung zu verstehen und zu befriedigen. Dabei liegt der Fokus auf der Stärkenorientierung, d.h. auf den positiven Auswirkungen sicherer Bindungen für die Entwicklung des Kindes.
- Die Bedeutung der Bindungssicherheit für das körperliche, psychische und soziale Wohlbefinden des Kindes.
- Wichtige Grundbegriffe der Bindungstheorie, wie Bindungsverhalten, Fürsorgeverhalten und Erkundungsverhalten.
- Die Rolle elterlicher Feinfühligkeit bei der Entwicklung sicherer Bindungen.
- Weitere Elternfähigkeiten, die Bindungssicherheit fördern, wie Kooperation, bedingungslose Annahme und Zugänglichkeit.
- Die vier unterschiedlichen Bindungsstile und ihre Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes.
Zusammenfassung der Kapitel
Die ersten Kapitel des Buches befassen sich mit dem Konzept der Bindungssicherheit als Grundlage für eine gesunde Entwicklung des Kindes. Es werden die wichtigsten Grundbegriffe der Bindungstheorie eingeführt und die Bedeutung von elterlicher Feinfühligkeit im Umgang mit dem Kind erläutert.
Weitere Kapitel analysieren verschiedene elterliche Verhaltensweisen, die die Entwicklung sicherer Bindungen fördern können, wie Kooperation, bedingungslose Annahme und Zugänglichkeit. Außerdem werden die vier unterschiedlichen Bindungsstile vorgestellt und ihre Auswirkungen auf das Kind beschrieben.
Die folgenden Kapitel befassen sich mit der Bedeutung einer gefühlsbezogenen Gesprächskultur, der Schaffung von konfliktfreien Zonen und der Rolle der Familie als „Trainingslager“ für das Kind.
Abschließend werden die Stärken von sicher gebundenen Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Altersstufen zusammengefasst und die positive Bedeutung sicherer Bindungen für die Entwicklung des Kindes hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Buches sind Bindungssicherheit, Bindungstheorie, elterliche Feinfühligkeit, Bindungsverhalten, Fürsorgeverhalten, Erkundungsverhalten, sichere Bindung, unsichere Bindung, Bindungsstile, Konfliktlösung, Gesprächskultur und Familienleben.
- Citar trabajo
- Dr. Bodo Klemenz (Autor), 2007, Stärkenorientierte Kindererziehung. Das Bedürfnis des Kindes nach Bindung befriedigen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/289229