In der vorliegenden Masterarbeit wird die sprachliche Darstellung von Geschlechterstereotypen in der deutschsprachigen Presseberichterstattung untersucht. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Berichterstattung über Frauen in Führungspositionen in Politik und Industrie – zwei Bereiche, die stark von Männern geprägt sind, in denen sich jedoch seit geraumer Zeit ein Wandel abzeichnet.
Es wird herausgearbeitet, welche Perspektivierungen und Evaluierungen gegenwärtig von TextproduzentInnen in der Boulevard- sowie der seriösen Presse vorgenommen werden. Damit einhergehend werden persuasive Aspekte der Berichterstattung betrachtet. Bestandteile der Arbeit sind ein Überblick über den interdisziplinären Forschungsstand, die linguistische Einordnung der Thematik, eine terminologische Abgrenzung sowie die Analyse und Auswertung von Textbeispielen. Übergeordnet steht die Frage nach der potenziellen Wirkung sprachlich inszenierter Stereotype auf die Einstellungen von RezipientInnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erkenntnisinteresse
- Thesen
- Zum Forschungsstand
- Geschlechterstereotype im interdisziplinären Kontext
- Inhalte geschlechtsstereotyper Vorstellungen
- Zur Abgrenzung von Stereotyp, Vorurteil und Klischee aus kognitionslinguistischer Sicht
- Beitrag der Presseberichterstattung zur Aufrechterhaltung geschlechtsspezifischer Stereotype
- Kapitelzusammenfassung
- Informationsselektion, Perspektivierung, Evaluierung und persuasives Potenzial
- Informationsselektion und Perspektivierung/ Evaluierung
- Informationsselektion und persuasive Aspekte
- Persuasive Strategien
- Formen der Ereignisdarstellung
- Schein-Evidenz
- Analogien
- Kapitelzusammenfassung
- Korpus
- Auswahl des Korpusmaterials
- Vorgehen
- Formen geschlechtsspezifischer Perspektivierungen und Evaluierungen als Ausdruck von Stereotypen in der Presseberichterstattung
- Realisierung geschlechtsspezifischer Stereotype
- Globalstereotyp und EISERNE JUNGFRAU
- HAUSFRAU und SONNYBOY
- Zwischenfazit
- Vorurteilsverbalisierungen
- Eine Frau als Verteidigungsministerin?
- Zuschreibung von Inkompetenz: KIND und KAVALIER
- Zwischenfazit
- Geschlechtsspezifische Informationsselektion: personen- vs. themenbezogene Berichterstattung
- Als erste Frau…..
- und trotz der Kinder
- Das schöne Geschlecht?
- Zwischenfazit
- Perspektivierung und Evaluierung durch männliche und weibliche Textproduzenten
- Darstellung von Frauen in Führungspositionen der Industrie
- Darstellung von Politikerinnen
- Zwischenfazit
- Kapitelzusammenfassung
- Realisierung geschlechtsspezifischer Stereotype
- Diskussion
- Fazit und Ausblick
- Bibliographie
- Literaturverzeichnis
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der sprachlichen Darstellung von Geschlechterstereotypen in der deutschsprachigen Presseberichterstattung. Der Fokus liegt dabei auf der Berichterstattung über Frauen in Führungspositionen in Politik und Industrie, zwei Bereiche, die traditionell von Männern dominiert werden, in denen sich jedoch ein Wandel abzeichnet. Die Arbeit untersucht, welche Perspektivierungen und Evaluierungen von TextproduzentInnen in der Boulevard- und der seriösen Presse vorgenommen werden, und analysiert die persuasiven Aspekte der Berichterstattung.
- Analyse der sprachlichen Realisierung von Geschlechterstereotypen in der Presseberichterstattung
- Untersuchung der Perspektivierung und Evaluierung von Frauen in Führungspositionen
- Identifizierung persuasiver Strategien in der Berichterstattung
- Beurteilung des Einflusses sprachlicher Stereotype auf die Einstellungen von RezipientInnen
- Kognitionslinguistische Einordnung der Thematik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Erkenntnisinteresse und die Thesen der Arbeit vor. Kapitel 1 bietet einen Überblick über den interdisziplinären Forschungsstand zu Geschlechterstereotypen, beleuchtet die Inhalte geschlechtsstereotyper Vorstellungen und grenzt die Begriffe Stereotyp, Vorurteil und Klischee aus kognitionslinguistischer Sicht ab. Zudem wird der Beitrag der Presseberichterstattung zur Aufrechterhaltung geschlechtsspezifischer Stereotype untersucht. Kapitel 2 behandelt die Themen Informationsselektion, Perspektivierung, Evaluierung und das persuasive Potenzial der Presseberichterstattung. Es werden persuasive Strategien, Formen der Ereignisdarstellung, Schein-Evidenz und Analogien analysiert. Kapitel 3 beschreibt die Auswahl und das Vorgehen bei der Erstellung des Korpus. Kapitel 4 analysiert die Formen geschlechtsspezifischer Perspektivierungen und Evaluierungen als Ausdruck von Stereotypen in der Presseberichterstattung. Es werden verschiedene Stereotype wie die EISERNE JUNGFRAU, HAUSFRAU und SONNYBOY sowie Vorurteilsverbalisierungen untersucht. Zudem wird die geschlechtsspezifische Informationsselektion in der Berichterstattung betrachtet. Kapitel 5 diskutiert die Ergebnisse der Analyse. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und gibt einen Ausblick auf weitere Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Geschlechterstereotype, Presseberichterstattung, Frauen in Führungspositionen, Politik, Industrie, Perspektivierung, Evaluierung, Persuasion, Kognitionslinguistik, Sprachliche Realisierung, Stereotypenforschung, Medienlinguistik, Gender Studies.
- Quote paper
- Isabelle Köntopp (Author), 2014, Zur sprachlichen Realisierung geschlechtsspezifischer Stereotype in der Presseberichterstattung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/289261