„Erfahrung aus zweiter Hand“, „Fernsehgeneration“ oder „Mediatisierung1 der Kindheit“ sind
Schlagwörter, die uns zeigen, dass das Aufwachsen von Kindern heute in umfassender Weise
von Medien geprägt wird.2 Computer gehören zum Berufsalltag. Die Zahl der Haushalte, die
Multimedia und Internet nutzen wächst tagtäglich. So wachsen Kinder selbstverständlich mit
Computer, Fernseher und neuen Kommunikationstechnologien auf. Durch diese Medien wird
das Kind quasi zum passiven Konsumverhalten gezwungen, indem Eigentätigkeit häufig bei
Seite geschoben wird. Das Medium Fernseher, aber auch Computersoftware führt dazu, dass
die Art und Weise der Aneignung von Realität radikal umgeformt wird.3 Kinder machen
keine Primärerfahrungen mehr. Sie erhalten „Wirklichkeit aus zweiter Hand“, in Form eines
bearbeiteten, vorselektierten Ausschnitts der Wirklichkeit. Problematisch wird es immer dann,
wenn Kinder diese „grandiose Täuschung“4 der Medienbeiträge nicht mehr erkennen. Genau
hier muss eine qualifizierte Medienerziehung ansetzen.
Die Grundschule leistet in dieser Beziehung „eine Orientierungshilfe zur kritischen
Einschätzung der Medien und der durch sie vermittelten Inhalte“ und trägt dazu bei, „dass die
Kinder Medieninhalte sinnvoll nutzen lernen“ (Richtlinien 1985, S. 9). Medieninhalte
sinnvoll nutzen lernen ist Teil einer angestrebten Medienkompetenz, die auch schon in der
Grundschule angebahnt und entwickelt werden kann. Medienkompetenz bedeutet:
Kompetenz im Umgang mit Medien
- bei der praktischen Arbeit (Funktionen der Medien kennen lernen, Bedienung
lernen)
- bei der inhaltlichen Arbeit (Sprache der Medien verstehen lernen, Medien zum
Lernen nutzen, Inhalte einschätzen lernen: wahr?, warum?, wie wirkt das?)
- bei der kreativen Arbeit (selbst etwas erstellen, eigene Projekte herstellen und
verbreiten)5 [...]
1 Durchdringung der Welt mit immer mehr Medien
2 vgl. Decker, M. 1998, S. 18
3 vgl. ebd.
4 ebd.
5 vgl. Landesinstitut /Lehrerfortbildung NRW 2000, S. 1
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- GRUNDLAGEN ZUM BESSEREN VERSTÄNDNIS DES COMPUTEREINSATZES IN DER GRUNDSCHULE
- Veränderte Kindheit – Medienkindheit: Begründung für den Einsatz Neuer Medien
- Die Position der Richtlinien, Lehrpläne und des Rahmenkonzeptes zum Computereinsatz in der Grundschule
- Der Computer als Lernwerkzeug in der Grundschule
- Die Medienecke im Klassenraum
- Software für die Medienecke - Klassifizierung von Lernsoftware
- Werkzeuge
- Lernumgebungen
- Übe- und Trainingsprogramme
- Üben mit dem Computer
- Kriterien für die Beurteilung von Lernprogrammen
- VORAUSSETZUNGEN FÜR DEN EINSATZ DER LERNWERKSTATT
- Die Grundschule Elfenhang
- Vorstellung der Lernwerkstatt von Mühlacker
- Die Klasse 1a der Grundschule Elfenhang
- Allgemeine Lernvoraussetzungen
- Soziale, fachspezifische und arbeitsmethodische Lernvoraussetzungen
- Computerkenntnisse als Voraussetzung
- EIN KONZEPT ZUM EINSATZ AUSGEWÄHLTER ÜBUNGEN DER LERNWERKSTATT VON MÜHLACKER IN DER KLASSE 1A
- Graphische Darstellung
- Zielsetzung des Konzeptes
- Die organisatorische Vorbereitung
- Die Unterrichtssequenzen
- Die Rolle der Lehrerin
- Die Unterrichtssequenz der Zahlenmauer
- Die Unterrichtssequenz der Rechendreiecke
- DURCHFÜHRUNG UND REFLEXION DES KONZEPTES
- Die Einführungsphase der Lernwerkstatt
- Die Unterrichtssequenz der Zahlenmauern
- Fazit für die zweite Unterrichtssequenz
- Die Unterrichtssequenz der Rechendreiecke
- ABSCHLUSSREFLEXION
- AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, inwieweit ausgewählte Übungen der Lernwerkstatt von Mühlacker im ersten Schuljahr einsetzbar sind. Die Arbeit untersucht die Relevanz des Computereinsatzes in der Grundschule vor dem Hintergrund der veränderten Kindheit und der wachsenden Bedeutung von Medienkompetenz. Im Fokus stehen die Eignung und Anwendbarkeit der Übungen für die Lernvoraussetzungen der Schüler und die praktische Umsetzung im Unterricht.
- Relevanz des Computereinsatzes in der Grundschule
- Veränderte Kindheit und Medienkompetenz
- Eignung und Anwendbarkeit von Übungen der Lernwerkstatt von Mühlacker
- Praktische Umsetzung im Unterricht
- Bewertung des Konzepts und Ausblick auf zukünftige Einsatzmöglichkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Schwerpunkt der Arbeit und die Forschungsfrage erläutert. Im zweiten Kapitel werden die Grundlagen für das bessere Verständnis des Computereinsatzes in der Grundschule gelegt. Hier werden die veränderte Kindheit, die Medienkindheit und die Bedeutung von Medienkompetenz beleuchtet. Außerdem werden die Position der Richtlinien, Lehrpläne und des Rahmenkonzeptes zum Computereinsatz in der Grundschule dargestellt. Im dritten Kapitel werden die Voraussetzungen für den Einsatz der Lernwerkstatt vorgestellt, einschließlich der Grundschule Elfenhang, der Lernwerkstatt von Mühlacker und der Klasse 1a. Das vierte Kapitel beschreibt ein Konzept zum Einsatz ausgewählter Übungen der Lernwerkstatt von Mühlacker in der Klasse 1a, mit Fokus auf die Zielsetzung des Konzeptes, die organisatorische Vorbereitung und die Unterrichtssequenzen. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Durchführung und Reflexion des Konzeptes, einschließlich der Einführungsphase der Lernwerkstatt, den Unterrichtssequenzen der Zahlenmauern und der Rechendreiecke, sowie einem Fazit für die zweite Unterrichtssequenz. Abschließend folgt eine Reflexion der Arbeit und ein Ausblick auf zukünftige Einsatzmöglichkeiten.
Schlüsselwörter
Computereinsatz, Grundschule, Lernwerkstatt, Medienkompetenz, Medienkindheit, veränderte Kindheit, Unterrichtssequenzen, Zahlenmauern, Rechendreiecke.
- Quote paper
- Isabelle van Waegeningh (Author), 2003, Computereinsatz - Ausgewählte Übungen der Lernwerkstatt im ersten Schuljahr, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28959