Immer mehr Unternehmen entdecken die Vorteile, die eine „multikulturelle Organisation“ mit sich bringt. „[D]iversity can give you a ‘richness’ that cannot be provided by the homogenous workforce“ (Thomas 1992, S. 310). Unternehmen, die bisher das Zusammentreffen unterschiedlicher Gruppen mit verschiedenen Eigenschaften als Konfliktquelle gesehen haben, erkennen zunehmend, dass Vielfalt ein Wettbewerbsvorteil mit sich bringen kann. Das Konzept des Diversity Managements greift diese Ideen auf. Diversity wird als Vielfalt verstanden, die durch Unterschiede und Gemeinsamkeiten charakterisiert ist (vgl. Thomas 1996, S. 5). Cox (1993) definiert das Ziel des Diversity Managements wie folgt: „[M]aximizing the ability of all employees to contribute to organizational goals and to achieve their full potential unhindered by group identities such as gender, race, nationality, age, and departmental affiliation” (Cox 1993, S. 11). Um dieses Ziel in einer „multikulturellen Organisation“ erreichen zu können, soll die Organisationskultur dahingehend geändert werden, dass sie weder Vorurteile noch Diskriminierung enthält. Cox (1991) beschreibt das Leitbild einer „multikulturellen Organisation“, in dem der Soll-Zustand die Abwesenheit von Vorurteilen und Diskriminierung voraussetzt (vgl. Cox 1991, S. 39). Um Vorurteile abbauen zu können, müssen diese zunächst erkannt werden. Dazu muss ein Bewusstsein geschaffen werden, warum diese überhaupt entstehen. In dieser Seminararbeit wird auf verschiedene Erklärungsansätze der Vorurteilsforschung eingegangen, um einerseits zu überprüfen, inwieweit die Ansätze eine geeignete Erklärung für die Entstehung und Entwicklung von Stereotypen und Vorurteilen liefern. Andererseits werden die Erklärungsansätze auf ihren Be itrag zum Konzept des Diversity Managements überprüft. Ferner wird auf die Frage, ob die Bildung von Vorurteilen und Stereotypen überhaupt vermeidbar ist, eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was versteht man unter Vorurteilen und Stereotypen?
- Erklärungsansätze zur Vorurteils- und Stereotypenforschung
- Psychodynamischer Ansatz
- Sündenbocktheorie
- Theorie der autoritären Persönlichkeit
- Beitrag zum Diversity Management
- Kognitiver Ansatz
- Akzentuierungstheorie
- Theorie der illusorischen Korrelation
- Beitrag zum Diversity Management
- Psychosozialer Ansatz
- Theorie des realistischen Gruppenkonflikts
- Theorie der sozialen Identität
- Beitrag zum Diversity Management
- Psychodynamischer Ansatz
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Thema der Vorurteilsbildung und deren Relevanz für das Diversity Management. Ziel ist es, verschiedene Erklärungsansätze aus der Stereotypen- und Vorurteilsforschung zu analysieren und zu bewerten. Dabei wird untersucht, inwieweit diese Ansätze die Entstehung und Entwicklung von Stereotypen und Vorurteilen erklären können und welchen Beitrag sie zum Konzept des Diversity Managements leisten. Darüber hinaus wird die Frage nach der Vermeidbarkeit von Vorurteilsbildung behandelt.
- Die Entstehung und Entwicklung von Stereotypen und Vorurteilen
- Die verschiedenen Erklärungsansätze der Vorurteilsforschung
- Die Bedeutung der Vorurteilsforschung für das Diversity Management
- Die Rolle von Vorurteilen in der Bildung von Gruppen
- Die Vermeidbarkeit von Vorurteilen und Stereotypen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Seminararbeit dar und erläutert die Bedeutung des Themas Vorurteile im Hinblick auf das Diversity Management. Kapitel 2 beleuchtet die Definitionen von Vorurteilen und Stereotypen und grenzt diese von Einstellungen ab. Es werden die kognitiven, konativen und affektiven Komponenten von Einstellungen betrachtet.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit den verschiedenen Erklärungsansätzen der Vorurteilsforschung. Der psychodynamische Ansatz erklärt die Entstehung von Vorurteilen anhand innerpsychischer Konflikte und Fehlentwicklungen der Persönlichkeitsstruktur. Der kognitive Ansatz konzentriert sich auf die kognitiven Prozesse der Unterscheidung und Verallgemeinerung, die zur Bildung von Stereotypen führen. Der psychosoziale Ansatz untersucht die Entstehung von Vorurteilen im Kontext von Gruppenkonflikten und der sozialen Identität.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Vorurteile, Stereotypen, Diversity Management, psychodynamischer Ansatz, kognitiver Ansatz, psychosozialer Ansatz, Gruppenkonflikte, soziale Identität, Einstellungen, Diskriminierung.
- Citation du texte
- Heidi Howard (Auteur), Heidemarie Cortés (Auteur), 2003, Erwartungen von Andersartigkeit. Erklärungsansätze aus der Stereotypen- und Vorurteilsforschung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/28986