In dieser Hausarbeit wird versucht, Ursachen für die ethnozentristische Orientierung von Jugendlichen in Ostdeutschland zu erklären. Insbesondere wird auf die Strukturen der ehemaligen DDR eingegangen, da man vermutet, dass es die noch in der DDR verbrachte Kindheit ist, in der die Neigung für das spätere rechtsextremistische Denken bei ostdeutschen Jugendlichen angelegt ist.
Im 2. Kapitel wird einführend auf das behandelte Thema mittels Forschungsergebnissen dargestellt, dass in den östlichen Teilen Deutschlands der Hang von Jugendlichen zum Rechtsextremismus stärker ausgeprägt ist als bei westdeutschen Jugendlichen und der Begriff des Ethnozentrismus definiert. Im 3. Hauptkapitel wird versucht, Erklärungsansätze für diese Entwicklung zu finden. Im ersten Unterkapitel (3.1) führt man kurz den uns allen gut bekannten auf befürchteten sozioökonomischen Auswirkungen basierenden Erklärungsversuch auf. Im 2. Subkapitel wird der gesellschaftliche Aspekt und die Art und Weise beleuchtet, in der sich die Bürger der DDR mit der neofaschistischen Vergangenheit auseinander setzen. In 3.3 kommt man auf den psychologischen Aspekt des Autoritarismus zu sprechen. Anschließend, in 3.4, wird die Bindungsqualität der Jugendlichen in Zusammenhang mit der Ausprägung des Ethnozentrismus gebracht und daraus auf den Ausprägungsgrad der Fremdenfeindlichkeit der ostdeutschen Jugendlichen zurückgeschlossen. Im letzten Kapitel erfahren die in dieser Arbeit aufgeführten Aspekte, welche die Entwicklung der rechten Szene unter den ostdeutschen Jugendlichen begünstigen, eine Zusammenfassung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Ergebnisse der empirischen Untersuchungen
- 3. Versuche der Erklärung der Ausländerfeindlichkeit ostdeutscher Jugendlicher
- 3.1 Sozioökonomischer Erklärungsversuch
- 3.2 Umgang mit der Geschichte
- 3.3 Autoritarismus
- 3.4 Bindungserfahrung und Ethnozentrismus
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit den Ursachen der ethnozentristischen Orientierung von Jugendlichen in Ostdeutschland. Der Fokus liegt dabei auf den Strukturen der ehemaligen DDR und der Frage, ob die während der DDR verbrachte Kindheit die Neigung zu rechtsextremistischem Denken bei ostdeutschen Jugendlichen beeinflusst hat.
- Ausmaß der Ausländerfeindlichkeit bei ostdeutschen Jugendlichen im Vergleich zu westdeutschen Jugendlichen
- Sozioökonomische Erklärungsansätze für ethnozentristische Orientierungen
- Umgang mit der Geschichte in Ostdeutschland und dessen Einfluss auf die Ausprägung von Fremdenfeindlichkeit
- Rolle des Autoritarismus bei der Entwicklung ethnozentrischer Einstellungen
- Zusammenhang zwischen Bindungserfahrungen und dem Ausprägungsgrad des Ethnozentrismus
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema der Hausarbeit ein und beleuchtet die These, dass die ethnozentristische Orientierung von Jugendlichen in Ostdeutschland in der Vergangenheit der DDR begründet liegen könnte. Im zweiten Kapitel werden empirische Untersuchungen zur Ausländerfeindlichkeit in Ost und West vorgestellt, die ein höheres Maß an Fremdenfeindlichkeit bei ostdeutschen Jugendlichen belegen. Das dritte Kapitel widmet sich der Suche nach Erklärungsansätzen für diese Entwicklung. Der sozioökonomische Erklärungsversuch, der gesellschaftliche Umgang mit der Geschichte, die Rolle des Autoritarismus und die Bedeutung von Bindungserfahrungen werden als mögliche Ursachen für ethnozentrische Einstellungen diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beleuchtet das Thema der Ausländerfeindlichkeit in Ostdeutschland, insbesondere bei Jugendlichen. Im Fokus stehen die Ursachen dieser Entwicklung, die im Zusammenhang mit den Strukturen der ehemaligen DDR, dem Umgang mit der Geschichte, sozioökonomischen Faktoren, dem Autoritarismus und der Bedeutung von Bindungserfahrungen stehen. Der Begriff des Ethnozentrismus, der die übermäßige Wertschätzung der eigenen Gruppe und die Abwertung anderer Gruppen beschreibt, spielt dabei eine zentrale Rolle.
- Arbeit zitieren
- Elena Rauch (Autor:in), 2002, Sind ostdeutsche Jugendliche fremdenfeindlicher als Westdeutsche?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29082