Die Mont Pèlerin Society ist eine 1947 gegründete Gesellschaft liberaler Ökonomen , die das Ziel eines Austausches gleichgesinnter Wissenschaftler verfolgt. Sie führt den gemeinsamen Kampf gegen kollektivistische Tendenzen und für ein marktorientiertes Wirtschaftssystem, das für Sie die einzige mögliche Ordnung einer freien Gesellschaft darstellt. Gründer der MPS waren Friedrich August von Hayek und Albert Hunold. Einen wichtigen Beitrag leistete jedoch auch Wilhelm Röpke, ein enger Vertrauter Hunolds.
Die vorliegende Hausarbeit stellt den Verlauf der MPS bis zu seiner großen Krise, der sogenannten „Hunold-Affäre“, dar. War die Affäre zum größten Teil ein organisatorischer und persönlicher Streit zwischen Hayek und Hunold, so zeigt sie doch die unterschiedlichen Prioritäten innerhalb der MPS. Waren die liberalen Wissenschaftler sich prinzipiell über eine freie Wirtschaftsordnung einig, so existierten jedoch seit Gründung zwei nebeneinander herrschende Lager bezüglich ihrer Ausgestaltung. Auf der einen Seite stand der angelsächsische Marktansatz der amerikanischen Vertreter, der auch Hayek angehörte, die einen möglichst freien Wettbewerb bevorzugten, auf der anderen Seite der europäische Ansatz, den Röpke und Hunold vertraten, der auf eine stabilere soziale Wirtschaftsordnung durch den Staat setzte.
Daher werde ich im Verlauf der vorliegenden Arbeit zunächst, zum besseren Verständnis des Konflikts, die beiden Wissenschaftler Röpke und Hayek sowie ihre unterschiedlichen Marktansätze vorstellen. Ich habe mich bewusst für Röpke entschieden, da er als fachwissenschaftlich bedeutender gilt als Hunold, dem hauptsächlich die organisatorischen Aufgaben in der MPS zustanden. Anschließend stelle ich die MPS vor und zeige den Verlauf von ihrer Gründung bis zur „Hunold Affäre“ 1960.
Zum Abschluss gehe ich auf die Folgen der Affäre ein, die zu einem eher marktradikaleren Ansatz in der MPS führte. Weiter versuche ich abschließend ihre Bedeutung bei der Entwicklung der Marktwirtschaft herauszuarbeiten und ihren heutigen Stellenwert zu bestimmen.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung zum Thema
- Was ist Marktwirtschaft?
- Das europäische Modell der Sozialen Marktwirtschaft
- Das amerikanisch-angelsächsische Modell der Marktwirtschaft
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede
- Verfechter beider Richtungen
- Wilhelm Röpke
- Friedrich August von Hayek
- Die Mont Pèlerin Society
- Die ,,Hunold-Affäre“
- Der Anfängliche Streit bis zum Bruch
- Folgen und Weiterentwicklung nach Hayeks Rückzug
- Der wahre Grund des Streits – unterschiedliche Marktansätze
- Die Bedeutung der MPS für heute
- Ihre Entwicklung und Einfluss
- Die anhaltende Kritik und ihr heutiges „Laissez-faire Verhalten“
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Mont Pèlerin Society (MPS), eine 1947 gegründete Gesellschaft liberaler Ökonomen, und beleuchtet insbesondere die sogenannte „Hunold-Affäre“, die zu einer großen Krise innerhalb der Organisation führte. Die Arbeit untersucht die unterschiedlichen Marktansätze, die innerhalb der MPS vertreten wurden, und zeigt auf, wie diese zum Konflikt zwischen Friedrich August von Hayek und Albert Hunold führten. Darüber hinaus wird die Bedeutung der MPS für die Entwicklung der Marktwirtschaft und ihren heutigen Stellenwert diskutiert.
- Die Mont Pèlerin Society und ihre Gründung
- Die „Hunold-Affäre“ und ihre Ursachen
- Die unterschiedlichen Marktansätze von Hayek und Hunold
- Die Folgen der „Hunold-Affäre“ für die MPS
- Die Bedeutung der MPS für die heutige Marktwirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Mont Pèlerin Society (MPS) ein und stellt die „Hunold-Affäre“ als zentralen Konfliktpunkt innerhalb der Organisation vor. Es werden die unterschiedlichen Marktansätze von Hayek und Hunold sowie die Bedeutung der MPS für die Entwicklung der Marktwirtschaft erläutert.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff der Marktwirtschaft und stellt die beiden dominierenden Modelle vor: die Soziale Marktwirtschaft und das amerikanisch-angelsächsische Modell. Es werden die wichtigsten Merkmale und Unterschiede der beiden Modelle sowie die Rolle des Staates in der Marktwirtschaft beleuchtet.
Im dritten Kapitel werden die beiden wichtigsten Vertreter der unterschiedlichen Marktansätze, Wilhelm Röpke und Friedrich August von Hayek, vorgestellt. Es werden ihre wissenschaftlichen Positionen und ihre Rolle innerhalb der MPS dargestellt.
Das vierte Kapitel widmet sich der Mont Pèlerin Society und ihrer Geschichte. Es werden die Gründung der MPS, ihre Ziele und ihre Entwicklung bis zur „Hunold-Affäre“ beschrieben.
Das fünfte Kapitel analysiert die „Hunold-Affäre“ im Detail. Es werden die Ursachen des Konflikts zwischen Hayek und Hunold sowie die Folgen für die MPS dargestellt. Es wird auch der Einfluss der unterschiedlichen Marktansätze auf den Streit beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Mont Pèlerin Society, die „Hunold-Affäre“, die Marktwirtschaft, die Soziale Marktwirtschaft, das amerikanisch-angelsächsische Modell, Friedrich August von Hayek, Wilhelm Röpke, liberale Ökonomie, Marktansätze, Wettbewerb, Staatseingriffe, Wirtschaftsordnung, Gesellschaftsentwurf, Freiheit, soziale Gerechtigkeit, Eigenverantwortung.
- Citar trabajo
- Tobias Schulte (Autor), 2014, Die Hunold-Affäre und ihre Auswirkung auf die Marktwirtschaft, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/292648