Bei den Titeln „Der Geist der Mutter“ und „Eekenhof“ lässt sich auf den ersten Blick keine Ähnlichkeit feststellen. Doch schenkt man der Literatur glauben, war Chamissos Gedicht die
Inspiration von Storms Novelle. Und ist einem das noch nicht genug, gibt es sogar einen Brief von Storm an Heyse, in dem er es selbst niederschreibt: „Damit du mich nun nicht ganz in
Resignation […] versunken meinest, will ich noch hinsetzen, da[ss] ich an einer Geschichte höchst vorsichtig schreibe […]: „Es klingt wie eine Sage“.[…] Die Veranlassung gab mir eine
Zeitschrift-Notiz über Chamissos „Geist der Mutter“.“
Aufgrund dieser Aussage ist die Frage, die man sich stellen sollte, nun nicht: „Wurde Storm von Chamisso inspiriert?“, denn diese Antwort ist bereits bekannt, sondern eher: „Inwiefern
verändert Storm die Geschichte damit dennoch Chamissos Einfluss erkennbar bleibt?“, oder kurz gesagt: „Wo ähneln sich Chamissos und Storms Werk und wo unterscheiden sie sich?“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Äußerer Aufbau
- Das Gedicht „Der Geist der Mutter“ von Adelbert von Chamisso
- Die Novelle „Eekenhof“ von Theodor Storm
- Gemeinsame Motive beider Werke
- Der Erbneid
- Der Geist der Mutter
- Der Rahmen der Einsamkeit
- Das Mystische und das Mythische
- Weitere Gemeinsamkeiten
- Die Mutterliebe
- Langes Fernbleiben des Sohnes
- Keine Begrüßung vom Vater
- Unterschiede
- Die Familienumstände
- Die Liebesgeschichte
- Zusammenfassung und abschließender Gedanke
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Adelbert von Chamissos Gedicht "Der Geist der Mutter" und Theodor Storms Novelle "Eekenhof". Im Mittelpunkt steht die Frage, inwieweit Storms Werk von Chamissos Gedicht inspiriert wurde, obwohl beide Werke in unterschiedlichen Epochen entstanden sind. Ziel ist es, den Einfluss Chamissos auf Storms Arbeit zu analysieren und zu beleuchten, wie Storm das ursprüngliche Motiv neu interpretiert hat.
- Die Inspirationsquelle des Gedichts "Der Geist der Mutter" für Storms Novelle "Eekenhof"
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Gestaltung von Motiven wie Erbneid, Geist der Mutter, Einsamkeit, Mystik und Mutterliebe
- Der Einfluss der jeweiligen Epoche (Romantik und Realismus) auf die beiden Werke
- Die Rezeption von Chamissos Werk und die Interpretation durch Storm
- Die Frage, ob und wie Storms "Eekenhof" einen eigenständigen literarischen Wert erreicht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage auf und zeigt die Relevanz des Vergleichs zwischen den beiden Werken auf. Der äußere Aufbau der beiden Schriften wird im nächsten Kapitel näher beleuchtet, wobei auf die Form des Gedichts und der Novelle sowie die jeweiligen historischen Kontexte eingegangen wird. Kapitel 3 widmet sich der Analyse gemeinsamer Motive in beiden Werken, wie Erbneid, Geist der Mutter, Einsamkeit und Mystik. Es werden die Parallelen und Unterschiede in der Darstellung dieser Motive aufgezeigt. Im vierten Kapitel werden die Unterschiede zwischen den beiden Werken hinsichtlich der Familienumstände und der Liebesgeschichte behandelt.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Erbneid, Geist der Mutter, Einsamkeit, Mystik, Mutterliebe, Romantik, Realismus, Adelbert von Chamisso, Theodor Storm, "Der Geist der Mutter", "Eekenhof", Inspiration, Einfluss, Interpretation, Vergleich, literarische Analyse.
- Citation du texte
- Lisa Demmel (Auteur), 2013, Chamissos "Der Geist der Mutter". Inspiration oder Vorlage für Storms "Eekenhof"?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/292707