„Dantons Tod“: ein Geschichtsdrama über Revolution, Politik und Gewalt. Mit diesen Schlagwörtern beschrieben ist es kaum verwunderlich, dass Büchners Stück häufig als „Männerstück“ bezeichnet wird. Und schon im Personenverzeichnis scheint sich dieses Bild zu bestätigen: unter 30 namentlich genannten Personen, sind lediglich sechs davon weiblich. In 32 Szenen spielen in nur 12 davon Frauen eine Rolle. Auch die Positionen der Frauen, drei von Ihnen sind Ehefrauen der Hauptpersonen und drei sind Prostituierte, lassen schnell zu dem Schluss kommen, die Frauen seien nicht ernst zu nehmende Charaktere sondern lediglich die hübsche Begleitung der Männer.
Demnach stellt man sich die Frage: „Sind in „Dantons Tod“ die Frauen für Büchner nur Dekoration?“
Um bei dieser Frage zu einer Antwort zu gelangen muss man die Frauen genauer betrachten. Doch da Grisetten, wie Marion eine ist, kaum zur Handlung des Stückes beitragen, ist es wohl besser nur eine Dame unter die Lupe zu nehmen: Lucile. Die Gattin von Camille erscheint in immerhin 3 Szenen. Genug um einen Einblick zu bekommen, welche Rolle Büchner den Frauen, und vor allem Lucile, in dem Stück „Dantons Tod“ zuschreibt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine Charakterisierung der Lucile
- Charakterisierung der Lucile anhand ihrer Szenen
- Szene II,3
- Szene IV,4
- Szene IV,8 und IV,9
- Die Funktion der Figur „Lucile“
- Zusammenfassung und abschließender Gedanke
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Rolle der Figur Lucile in Georg Büchners „Dantons Tod“ und versucht zu verstehen, wie sie sich in der komplexen Welt des revolutionären Frankreichs positioniert.
- Die Darstellung von Frauen in Büchners Werk
- Luciles Charakterisierung als Gegenspielerin zu Julie
- Die Bedeutung von Luciles emotionaler und sprachlicher Ausdrucksweise
- Luciles Rolle im Kontext der politischen Ereignisse
- Die Frage nach Luciles Einfluss auf die Handlung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Text beginnt mit der Feststellung, dass Büchners „Dantons Tod“ oft als „Männerstück“ bezeichnet wird, da es überwiegend männliche Figuren und politische Themen behandelt. Die Frage, ob die Frauen in diesem Stück lediglich Dekoration sind, wird als Ausgangspunkt für die Analyse von Luciles Rolle in der Handlung gewählt.
Allgemeine Charakterisierung der Lucile
Lucile wird als Gegenpol zu Julie, der anderen weiblichen Hauptfigur, dargestellt. Sie wird als emotionaler und gefühlsbetonter Charakter beschrieben, der sich durch ihre bildhafte Sprache und das Singen von Liedern auszeichnet.
Charakterisierung der Lucile anhand ihrer Szenen
Szene II,3
In der ersten Szene, in der Lucile auftritt, wird ihre scheinbare Einfältigkeit und ihre bedingungslose Liebe zu ihrem Mann, Camille, hervorgehoben. Ihre Unfähigkeit, den Sinn von Camilles Worten zu verstehen, wird als Beweis für ihre Naivität interpretiert.
Szene IV,4
Die Szene verdeutlicht Luciles emotionale Reaktion auf die Bedrohung Camilles durch die Revolution. Ihre Angst und ihre Verzweiflung lassen sie irrational handeln und ihre eigenen Gedanken nicht klar strukturieren. Das Motiv des Wahnsinns taucht hier zum ersten Mal auf.
Die Funktion der Figur „Lucile“
Die Analyse der Funktion der Figur „Lucile“ wird im Text weitergeführt. Die Bedeutung ihrer Rolle im Kontext der politischen Ereignisse und ihre potentiellen Auswirkungen auf die Handlung werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Georg Büchner, „Dantons Tod“, Lucile, Camille, Julie, Revolution, Politik, Gewalt, Frauenrolle, Emotionen, Sprache, Bildhaftigkeit, Naivität, Liebe, Angst, Wahnsinn, Funktion der Figur.
- Arbeit zitieren
- Lisa Demmel (Autor:in), 2013, Frauenfiguren bei Georg Büchner. Die Darstellung der Lucile in "Dantons Tod", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/292711