Noise Trading-Modelle stellen einen Erklärungsansatz dar, mit dem versucht wird, den Einfluss von Verhaltensanomalien auf die Preisbildung auf Kapitalmärkten zu modellieren. Prinzipiell werden in der vorliegenden Arbeit zwei Erscheinungsformen des Noise Tradings unterschieden. Zum einen wird das rein verhaltens-wissenschaftlich definierte Noise Trading in Anlehnung an die Systematisierung von Menkhoff/Röckemann (1994) sowie Röckemann (1995) vorgestellt. Dieses wird hier als quasi-rationales Noise Trading bezeichnet, und im ersten Kapitel erläutert. Im darauf folgenden Schwerpunkt wird das Noise Trading im Sinne der Definition von Black (1986) diskutiert. Innerhalb der dortigen Betrachtungen wird allerdings nicht von einer Quasi-Rationalität der Anleger ausgegangen. Doch bevor die speziellen Ausprägungen diskutiert werden, folgen einige einführende Vorbemerkungen zu grundsätzlichen Begrifflichkeiten.
Noise ist ein Begriff, der in Anlehnung an einen Störterm aus der Nachrichtentechnik, in die Kapitalmarkttheorie „importiert“ wurde. Noise kann auch als Grundrauschen des Marktes interpretiert werden. Maßgeblichen Anteil an der Begriffsverwendung und Forcierung der Beschäftigung mit Noise innerhalb der Kapitalmarkttheorie hatte Black (1986) mit seiner klassischen Presidential Adress im Journal of Finance. [...]
Inhaltsverzeichnis
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- SYMBOLVERZEICHNIS
- EINLEITUNG
- 1 QUASI-RATIONALES NOISE TRADING
- 1.1 Gruppen-interaktives Verhalten
- 1.1.1 Unbestimmtes Noise Trading Verhalten
- 1.1.2 Positive Feedback Trading
- 1.1.3 Overconfidence
- 1.2 Individuell anomales Verhalten
- 1.2.1 Von Röckemann eingeordnete Ansätze
- 1.2.2 Neu zugeordnete Ansätze
- 1.1 Gruppen-interaktives Verhalten
- 2 ABSICHTLICHES (RATIONALES?) NOISE TRADING
- LITERATURVERZEICHNIS (INKLUSIVE WEITERFÜHRENDER LITERATUR)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen des Noise Tradings, einem Ansatz zur Erklärung des Einflusses von Verhaltensanomalien auf die Preisbildung an Kapitalmärkten. Die Arbeit untersucht zwei verschiedene Formen von Noise Trading: quasi-rationales Noise Trading, das auf verhaltenswissenschaftlichen Erkenntnissen basiert, und absichtliches Noise Trading, das von Black (1986) definiert wurde.
- Untersuchung der verschiedenen Ausprägungen und Ursachen von Noise Trading
- Analyse des Einflusses von Noise Trading auf die Kapitalmarktpreisbildung
- Diskussion der Rolle von Verhaltensanomalien bei Noise Trading
- Bedeutung von Information und Noise im Kontext der Kapitalmarkttheorie
- Zusammenhang zwischen Noise Trading und der Rationalität von Anlegern
Zusammenfassung der Kapitel
1 QUASI-RATIONALES NOISE TRADING
Dieses Kapitel befasst sich mit dem quasi-rationalen Noise Trading, das auf verhaltenswissenschaftlichen Erkenntnissen basiert. Es werden verschiedene Ansätze vorgestellt, die das Verhalten von Anlegern in Gruppen- und individuellen Kontexten erklären, die zu Noise Trading führen können. Dazu gehören unbestimmtes Noise Trading Verhalten, positive Feedback Trading und Overconfidence sowie Ansätze zur Erklärung von individuell anomalem Verhalten, die von Röckemann eingeordnet und neu zugeordnet wurden.
Schlüsselwörter
Noise Trading, Verhaltensanomalien, Kapitalmarktpreisbildung, Information, Noise, Quasi-Rationalität, Gruppenverhalten, individuelles Verhalten, Feedback Trading, Overconfidence, Fundamentalwert, Preisbildung, Marktineffizienz.
- Arbeit zitieren
- Thomas Kugler (Autor:in), 2005, Von Anomalien zur Preisbildung: Noise Trading Modelle, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/292739