Die Phonologie ist, verglichen mit der Phonetik, die jüngere Wissenschaft. Bei der Phonetik handelt es sich um den Teilbereich der Linguistik, der Sprachlaute als konkrete physikalische Erscheinungen untersucht und beschreibt; in der Phonologie dagegen steht die Funktionalität der Laute im Vordergrund. Das bedeutet: Es wird nur das ins Auge gefaßt, was eine festumrissene Funktion in der jeweiligen Sprache erfüllt. Zur Beschreibung der Eigenschaften, die für sie von Bedeutung sind, bedient sich die Phonologie allerdings der physiologisch-naturwissenschaftlichen Kriterien aus der Phonetik. Im Gegensatz zur Phonetik, der Lautlehre auf der Ebene der Rede und der Norm, ist die Phonologie an ein bestimmtes Sprachsystem gebunden: Sie ist Lautlehre auf der Ebene des Systems1. Entwickelt wurde die Phonologie, deren Verfahrensweisen hier dargestellt werden sollen, im wesentlichen in der Prager Schule des Strukturalismus. Die Theorien, die dieser Schule entstammen und heute als Basis linguistischer Forschungen gelten, sollen im folgenden eingehend berücksichtigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Grundlagen und Begriffe der Phonologie
- II.1. Die Begründung der Phonologie
- II.1.1. Vorläufer in der phonologischen Forschung
- II.1.2. Die Prager Schule des Strukturalismus
- II.2. Phonembegriff und Phonemanalyse
- II.2.1. Das Phonem als Grundeinheit der Phonologie
- II.2.2. Varianten eines Phonems
- II.2.3. Relevante und redundante Merkmale
- II.2.4. Neutralisation
- II.2.5. Synchronie und Diachronie
- II.2.6. Deskriptive und präskriptive Sprachwissenschaft
- II.2.7. Syntagmatische und paradigmatische Beziehungen
- II.1. Die Begründung der Phonologie
- III. Die Bedeutung der Phonologie für die Sprachwissenschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Grundlagen der Phonemanalyse und beleuchtet den Phonembegriff der Prager Schule. Ihr Ziel ist es, die Funktionsweise der Phonologie als Teilbereich der Sprachwissenschaft zu erläutern und die Bedeutung des Phonems als kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit innerhalb eines Sprachsystems zu verdeutlichen.
- Die Begründung der Phonologie und ihre Vorläufer
- Die Prager Schule des Strukturalismus und ihre Beiträge zur Phonologie
- Der Phonembegriff und seine Analyse
- Die verschiedenen Aspekte des Phonems: Varianten, Merkmale und Beziehungen
- Die Bedeutung der Phonologie für die Sprachwissenschaft im Allgemeinen
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Phonologie ein und stellt sie in Bezug zur Phonetik. Sie erläutert die Funktionsweise der Phonologie im Gegensatz zur Phonetik und betont die Bedeutung der Prager Schule des Strukturalismus für die Entwicklung der Phonologie.
II. Grundlagen und Begriffe der Phonologie
II.1. Die Begründung der Phonologie
Dieser Abschnitt beleuchtet die Vorläufer der Phonologie, insbesondere Jan Baudouin de Courtenay und seinen Schüler Kruszewski. Er beschreibt die frühen Definitionen des Phonems und ihre Bedeutung für die Entwicklung der Phonologie als Teilbereich der Sprachwissenschaft.
II.1.2. Die Prager Schule des Strukturalismus
Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Prager Schule des Strukturalismus, insbesondere auf Nikolaj Trubetzkoy und Roman Jakobson. Er beschreibt die Entstehung des Prager Zirkels und dessen Bedeutung für die internationale Sprachwissenschaft. Er erläutert die zwei zentralen Prinzipien des Prager Strukturalismus: Linguistique structurale und Linguistique fonctionnelle.
II.2. Phonembegriff und Phonemanalyse
Dieser Abschnitt definiert das Phonem als Grundeinheit der Phonologie und unterscheidet es vom Phon. Er beschreibt die verschiedenen Aspekte des Phonems, darunter Varianten, Merkmale und Beziehungen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themen der Arbeit sind Phonologie, Phonetik, Phonem, Phonemanalyse, Prager Schule, Strukturalismus, Funktion, Bedeutungsunterscheidung, Sprachsystem, Varianten, Merkmale, Beziehungen.
- Citation du texte
- Kristin Hammer (Auteur), 1997, Grundlagen der Phonemanalyse unter eingehender Berücksichtigung des Phonembegriffs der Prager Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29279