Konzentration und Kartellierung gelten als zwei wichtige Merkmale der Entwicklung der Industrie in der Weimarer Republik. Aufgrund der rechtlichen Lage hatte die deutsche Wirtschaft eine besonders aktive Rolle bei der Gründung von Kartellen, von lockeren Absprachen bis hin zu umfangreichen Marktregulierungen. Diese Formen der Zusammenarbeit gab es auf nationaler ebenso wie auf internationaler Ebene.
Im folgenden sollen insbesondere Absprachen zwischen deutschen und US-amerikanischen Unternehmen der Starkstromindustrie untersucht werden. In den Bereich des Starkstromsektors fallen alle Produkte von der Stromerzeugung und –übertragung bis hin zu Haushaltsgeräten und Lampen. Nachrichtentechnik, also Rundfunk, Fernschreib- und Telefontechnik wird vom Schwachstromsektor hergestellt Für den Umfang dieser Arbeit bot sich eine derartige Fokussierung an. Die wichtigsten Absprachen fanden zwischen den vier ¸global players´ dieser Zeit statt, sodaß die einzelnen Beziehungen untereinander gut herauszuarbeiten sind. Ein Teilmarkt des Starkstrommarktes ist der Glühlampenmarkt, auf dessen Kartellierung besonders eingegangen wird. Es soll aufgezeigt werden, wie, mit welchen Absichten und aus welchen Positionen heraus die Unternehmen der Starkstromindustrie in der Zwischenkriegszeit auf internationaler Ebene zusammenarbeiteten. Da bereits vor dem Ersten Weltkrieg Verbindungen bestanden ist es für den Zusammenhang sinnvoll auch auf diese Zeit kurz einzugehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Starkstromindustrie vor dem Ersten Weltkrieg
- Die „Big Four“
- Nationale Zusammenarbeit
- Internationale Zusammenarbeit
- Die Situation nach Ende des Ersten Weltkrieges
- Die Unternehmensstrategien nach Ende des Ersten Weltkrieges
- Die Strategie der deutschen Firmen
- Die Strategie von GE
- Internationale Zusammenarbeit in der Zwischenkriegszeit
- Das Wiederaufleben der transatlantischen Beziehungen
- Die Kartellierung des internationalen Marktes für Glühlampen
- Die Situation der Glühlampenindustrie
- Phoebus
- Verstärkte internationale Zusammenarbeit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der internationalen Zusammenarbeit der Starkstromindustrie in der Zwischenkriegszeit, insbesondere mit Absprachen zwischen deutschen und US-amerikanischen Unternehmen. Der Fokus liegt auf den vier wichtigsten Unternehmen dieser Zeit, den sogenannten „Big Four“, die die elektrotechnische Industrie maßgeblich prägten. Die Arbeit untersucht die Entwicklung der Zusammenarbeit vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Zwischenkriegszeit, wobei die Kartellierung des Glühlampenmarktes als Beispiel für die international koordinierte Geschäftspolitik der Unternehmen dient.
- Transatlantische Zusammenarbeit in der Starkstromindustrie
- Die „Big Four“ - GE, Westinghouse, AEG und Siemens
- Nationale und internationale Kartellierungen
- Die Bedeutung von Patenten und Lizenzen
- Die Rolle des Glühlampenmarktes in der internationalen Zusammenarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Arbeit und deren Zielsetzung vor. Kapitel 2 beleuchtet die Situation der Starkstromindustrie vor dem Ersten Weltkrieg und stellt die vier wichtigsten Unternehmen – die „Big Four“ – vor. Es werden die nationalen und internationalen Kooperationsformen, die im Bereich der Starkstromindustrie existierten, beschrieben. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Situation der Starkstromindustrie nach Ende des Ersten Weltkrieges. Kapitel 4 untersucht die Unternehmensstrategien der deutschen Firmen und der General Electric (GE) nach dem Krieg. In Kapitel 5 wird die internationale Zusammenarbeit in der Zwischenkriegszeit behandelt, mit besonderem Augenmerk auf das Wiederaufleben der transatlantischen Beziehungen und die Kartellierung des Glühlampenmarktes. Dieses Kapitel analysiert die Situation der Glühlampenindustrie, das Kartell Phoebus und die verstärkte internationale Zusammenarbeit im Allgemeinen.
Schlüsselwörter
Starkstromindustrie, Internationale Zusammenarbeit, „Big Four“, Kartellierung, Glühlampenmarkt, Phoebus, Patente, Lizenzen, Transatlantische Beziehungen, Siemens, AEG, GE, Westinghouse, Zwischenkriegszeit.
- Quote paper
- Daniel Daimer (Author), 2001, Transatlantische Zusammenarbeit der Starkstromindustrie in der Zwischenkriegszeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29282