In seinem Roman „1984“ entwirft George Orwell die Utopie eines totalitären Staates, der seine Bürger einer absoluten Überwachung aussetzt. Die Gesellschaft entwickelt sich darunter zu einer passiven, gehorchenden, gleichförmigen Masse, in der jeglicher Individualismus beseitigt wird. Eine Schreckensvorstellung, die sich der Schriftsteller bereits 1948 erdachte.
Die technologischen Vorstellungen Orwells sind durch die Entwicklungen im Medienbereich bereits überholt worden. Großbritannien, eine Nation, in der lange Zeit die Privatsphäre oberste Priorität besaß, trat in den letzten Jahren besonders im Bereich der Entwicklung und des Einsatzes von Videoüberwachungssystemen hervor. Nicht umsonst wird es daher als das „Mutterland der Videoüberwachung“ (Töpfer 2007: 202) bezeichnet. Potential genug also, um sich mit der Videoüberwachung als Mittel der Raumkontrolle näher zu beschäftigen.
In dieser Arbeit wird daher untersucht, wie Kameras in Großbritannien zur Raumaneignung verwendet werden und welche gesellschaftlichen Auswirkungen sich aus ihrem Einsatz ergeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen
- Räume
- Öffentlicher Raum
- Privater und halböffentlicher Raum
- Überwachung im theoretischen Kontext
- Die Disziplinargesellschaft – Michael Foucault
- Benthams Panopticon
- Die Kontrollgesellschaft - Gilles Deleuze
- Die Disziplinargesellschaft – Michael Foucault
- CCTV-Systeme
- Räume
- Situation der Videoüberwachung in Großbritannien
- Zur Gesetzeslage in Großbritannien
- Data Protection Act und Code of Practice
- Criminal Justice and Public Order Act
- Europäisches Gesetz und Human Right
- Historische Entwicklung in Großbritannien
- Vergleich mit Deutschland
- Zur Gesetzeslage in Großbritannien
- Videoüberwachung als Raumkontrolle
- Praxis von CCTV im Raum
- Technische Möglichkeiten und Grenzen der Videoüberwachung
- Einsatzgebiete von CCTV
- Faktor Mensch
- Videoüberwachung im Kosten-Nutzen Vergleich
- Macht des Staates
- Praxis von CCTV im Raum
- Gesellschaftliche Auswirkungen durch Videoüberwachung
- Gefährdung demokratischer Rechte des Einzelnen
- Zur Akzeptanz der Videoüberwachung
- Videoüberwachung als Angstszenario
- Räumliche Verlagerungseffekte und Exklusion
- Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Thematik der staatlichen Videoüberwachung in Großbritannien. Ziel ist es, die Funktionsweise von CCTV-Systemen im Kontext der Raumkontrolle zu analysieren und die gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Technologie zu untersuchen. Dabei werden die Potentiale und Gefahren der Videoüberwachung für die Gesellschaft in den Vordergrund gestellt.
- Die Rolle von CCTV-Systemen bei der Raumaneignung und -kontrolle
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen und die historische Entwicklung der Videoüberwachung in Großbritannien
- Die Auswirkungen der Videoüberwachung auf die demokratischen Rechte des Einzelnen
- Die Akzeptanz der Videoüberwachung in der britischen Gesellschaft
- Die potentiellen Gefahren und Risiken der Videoüberwachung für die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung (1.) führt in die Thematik der Videoüberwachung ein und stellt die Relevanz des Themas im Kontext der gesellschaftlichen Entwicklung dar. Sie erläutert die Forschungsfrage und die Struktur der Arbeit.
Der Grundlagenteil (2.) legt die theoretischen und konzeptionellen Grundlagen für die weitere Analyse. Er definiert den öffentlichen, privaten und halböffentlichen Raum und beleuchtet die Überwachungstheorien von Michael Foucault und Gilles Deleuze. Zudem wird die Funktionsweise von CCTV-Systemen vorgestellt.
Im Kapitel „Situation der Überwachung in Großbritannien“ (3.) wird die rechtliche Situation der Videoüberwachung in Großbritannien beleuchtet. Es werden die relevanten Gesetze und Richtlinien erläutert und ein Vergleich zu Deutschland gezogen. Zudem wird die historische Entwicklung der Videoüberwachung in Großbritannien dargestellt.
Das Kapitel „Videoüberwachung als Raumkontrolle“ (4.) analysiert die Praxis der Videoüberwachung im Raum. Es werden die technischen Möglichkeiten und Grenzen der Videoüberwachung, ihre Einsatzgebiete und der Faktor Mensch beleuchtet. Zudem wird eine Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt und die Frage nach der Macht des Staates im Kontext der Videoüberwachung untersucht.
Das Kapitel „Gesellschaftliche Auswirkungen durch Videoüberwachung“ (5.) befasst sich mit den Auswirkungen der Videoüberwachung auf die Gesellschaft. Es werden die Gefährdung der demokratischen Rechte des Einzelnen, die Akzeptanz der Videoüberwachung in der britischen Gesellschaft, die potentiellen Gefahren und Risiken der Videoüberwachung sowie die räumlichen Verlagerungseffekte und Exklusion untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Videoüberwachung, CCTV-Systeme, Raumkontrolle, Großbritannien, Gesellschaftliche Auswirkungen, Datenschutz, Bürgerrechte, Kriminalitätsbekämpfung, Akzeptanz, Angstszenario, Exklusion.
- Quote paper
- Julian Gilbert (Author), 2010, Staatliche Videoüberwachung als Mittel der Raumkontrolle am Beispiel von Großbritannien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/292928