Wie werden Individuen im Hinblick auf Konsum sozialisiert?
Welche Bedingungen spielen eine Rolle?
Welche Funktionen erfüllt Konsum im Alltag?
Wie kann auf dieser Basis nachhaltiger bzw. verantwortlicher Konsum betrachtet werden?
Können schulische Maßnahmen einen Beitrag zu verantwortlichem Konsum leisten?
In welchem Spannungsverhältnis steht die Konsumverantwortung?
Die zunehmende kritische Taxierung der Folgeprobleme des westlichen Konsumstils bringt die Frage mit sich, wer die Verantwortung für diese trägt. Dabei rücken auch die privaten KonsumentInnen zunehmend in den Fokus. Auch Kinder und Jugendliche werden, unter anderem in der pädagogisch-institutionellen Praxis, mit der Problematik konfrontiert. Die pädagogische Relevanz ist damit offensichtlich, Konsumverantwortung wird aus erziehungswissenschaftlich-theoretischer Perspektive jedoch kaum thematisiert.
Im Kontext dieser Arbeit wird die Konsumverantwortung zwischen der „Sozialwerdung“ im Sinne der Konsumsozialisation und der „Sozialmachung“ im Sinne der politischen Bildung betrachtet. Die Hauptfragestellung dieser Arbeit lautet: Inwiefern steht die Konsumverantwortung aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive im Spannungsverhältnis von Konsumsozialisation und politischer Bildung?
Zunächst wird eine definitorische Eingrenzung des Begriffs „Konsum“ vorgenommen und die „Konsumgesellschaft“ skizziert, um eine Ausgangsbasis zu schaffen.
Der erste Teil dieser Arbeit stellt eine Annäherung an die Konsumsozialisation dar.
Im zweiten Teil der Arbeit wird zunächst die kritische Perspektive auf Konsum diskursiv dargelegt und die Konsumverantwortung erörtert sowie allgemein die Verantwortungsfähigkeit thematisiert. Als Abschluss des zweiten Teils der Arbeit wird ein erstes Zwischenfazit zum Verhältnis der Konsumsozialisation und der Konsumverantwortung gezogen.
Im dritten Teil der Arbeit wird die politische Bildung fokussiert.Im zweiten Zwischenfazit werden die Erkenntnisse der politischen Bildung kurz resümiert und dann die Verbindungen zwischen den Dimensionen der Konsumverantwortung und den spezifischen Aufgabenfeldern der politischen Bildung herausgestellt.
Am Schluss der Arbeit wird die Frage nach dem Spannungsverhältnis zwischen der Konsumsozialisation und dem pädagogischen Anspruch der Konsumverantwortung aufgegriffen. Darüber hinaus werden Chancen und Grenzen der pädagogischen Vermittlung diskutiert und kritisch reflektiert sowie der bestehende Forschungsbedarf in diesem Kontext aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konsum: Definition und Eingrenzung
- Die ,,Konsumgesellschaft"
- Konsumsozialisation
- Sozialisation
- Konsumsozialisation von Kindern und Jugendlichen
- Konsumsozialisationsbedingungen
- Habitus
- Lebensstile
- Veränderung der Konsumkultur
- Werbung
- Mode
- Marken
- Funktionen von Konsum
- Bedürfnisbefriedigung
- Inklusion/Exklusion
- Identität
- Kompensation
- Glück
- Die kritischen Perspektiven auf Konsum und die Verantwortung der Konsument*innen
- Konsumkritik
- Konsumkritik bis in die 1970er Jahre
- Aktuelle Konsumkritik
- Konsument*innensouveränität
- Konsument*innenverantwortung
- Dimensionen der Konsumverantwortung
- Barrieren der Konsumverantwortung
- Weitere Akteure im Kontext Konsumverantwortung
- Verantwortung aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive
- Zwischenfazit: Konsumsozialisation und Konsumverantwortung
- Politische Bildung und Konsumverantwortung
- Einführung in die politische Bildung
- Bildung
- Grundlegendes zur politischen Bildung
- Kritische Perspektive auf (politische) Bildung
- Praxisfelder politischer Bildung
- Zielsetzung der politischen Bildung
- Didaktik und Methodik der politischen Bildung
- Spezifische Aufgabenfelder der politischen Bildung im Kontext Konsumverantwortung
- Politische Bildung und ökonomische Bildung
- Politische Bildung und moralisches Lernen
- Politische Bildung und nachhaltiges Lernen
- Politische Bildung und globales Lernen
- Politische Bildung als direkte Konsument*innenbildung
- Zwischenfazit: Konsumverantwortung und politische Bildung
- Fazit: Konsumverantwortung zwischen Konsumsozialisation und politischer Bildung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Konsumverantwortung aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive. Sie untersucht das Spannungsverhältnis zwischen Konsumsozialisation und politischer Bildung im Kontext der Konsumverantwortung. Die Arbeit zielt darauf ab, die Konsumverantwortung als ein zentrales Thema der Erziehungswissenschaft zu verorten und die Bedeutung der politischen Bildung für die Entwicklung von Konsumverantwortung zu beleuchten.
- Konsumsozialisation und ihre Einflussfaktoren
- Kritische Perspektiven auf Konsum und die Rolle der Konsument*innen
- Dimensionen und Barrieren der Konsumverantwortung
- Politische Bildung als Instrument zur Förderung von Konsumverantwortung
- Spezifische Aufgabenfelder der politischen Bildung im Kontext Konsumverantwortung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Konsumverantwortung ein und stellt die Relevanz des Themas für die Erziehungswissenschaft heraus. Sie definiert den Begriff „Konsum“ und skizziert die „Konsumgesellschaft“ als gesellschaftlichen Kontext. Die Hauptfragestellung der Arbeit wird formuliert und die interdisziplinäre Herangehensweise erläutert.
Das Kapitel „Konsumsozialisation“ beleuchtet die Sozialisationsprozesse, die mit dem Konsumverhalten von Kindern und Jugendlichen verbunden sind. Es werden verschiedene Einflussfaktoren auf die Konsumsozialisation, wie Habitus, Lebensstile, Werbung und Marken, analysiert. Die Funktionen von Konsum, wie Bedürfnisbefriedigung, Inklusion/Exklusion, Identität, Kompensation und Glück, werden im Kontext der Konsumsozialisation betrachtet.
Das Kapitel „Die kritischen Perspektiven auf Konsum und die Verantwortung der Konsument*innen“ setzt sich mit der Konsumkritik und der Konsument*innenverantwortung auseinander. Es werden die Konsument*innensouveränität und die Dimensionen, Barrieren und weiteren Akteure der Konsumverantwortung beleuchtet. Die Verantwortungsfähigkeit aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive wird diskutiert und ein erstes Zwischenfazit zum Verhältnis von Konsumsozialisation und Konsumverantwortung gezogen.
Das Kapitel „Politische Bildung und Konsumverantwortung“ fokussiert auf die politische Bildung als Instrument zur Förderung von Konsumverantwortung. Es werden die Grundlagen der politischen Bildung, ihre Praxisfelder, Zielsetzung, Didaktik und Methodik erläutert. Spezifische Aufgabenfelder der politischen Bildung im Kontext Konsumverantwortung, wie ökonomische Bildung, moralisches Lernen, nachhaltiges Lernen, globales Lernen und direkte Konsument*innenbildung, werden betrachtet. Ein zweites Zwischenfazit resümiert die Erkenntnisse der politischen Bildung und stellt die Verbindungen zwischen den Dimensionen der Konsumverantwortung und den spezifischen Aufgabenfeldern der politischen Bildung heraus.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Konsumverantwortung, Konsumsozialisation, politische Bildung, Erziehungswissenschaft, Nachhaltigkeit, Konsument*innenbildung, ökonomische Bildung, moralisches Lernen, globales Lernen, Lebensstile, Werbung, Marken, Identität, Inklusion/Exklusion, Bedürfnisbefriedigung, Kompensation, Glück, Habitus, Konsumkritik, Konsument*innensouveränität, Barrieren der Konsumverantwortung, Akteure im Kontext Konsumverantwortung.
- Quote paper
- Bachelor of Arts Natascha Diekmann (Author), 2015, Konsumverantwortung zwischen Konsumsozialisation und politischer Bildung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293081