Deutschland ist mit 82 Millionen Einwohnern nicht nur mit Abstand der größte Verbrauchermarkt Europas, sondern er gilt auch als einer der wettbewerbsintensivsten. Die Konkurrenz in den verschiedenen Produktsegmenten ist entsprechend hoch, sodass diese sich im Prinzip fast ausschließlich über den Preis differenzieren.
Um auf dem Konsumgütermarkt eine besondere Stellung einzunehmen, ohne die Strategie der Preisführerschaft verfolgen zu müssen, gilt es sich von der Konkurrenz durch andere, am besten einzigartige, Merkmale abzuheben. Vorbei sind die Zeiten der Massenwerbung als es galt möglichst viele potenzielle Käufer und Käuferinnen mit einer Werbekampagne zu erreichen. Für die heutige Marktbearbeitung gilt es den Markt in immer kleinere Zielgruppeneinheiten aufzuteilen, um potentielle Käufer bedürfnisgerechter anzusprechen und dadurch die Marke bzw. das Produkt erfolgreicher zu vermarkten.
Doch viele Unternehmen berücksichtigen nicht, dass sich aufgrund der gestiegenen Transparenz über Angebote und Preise über das Internet, aber auch durch den gesellschaftlichen Wandel, das Kaufverhalten in den letzten Jahren stark verändert hat. Und nicht nur das Kaufverhalten, auch die Interessen der Konsumenten haben sich im Konsumgüterbereich gewandelt.
Über Jahrzehnte hinweg haben Unternehmen Produkte entwickelt, denen sie einfach das Etikett Männer- oder Frauenprodukt gegeben haben. Dementsprechend waren Werbungen für Waschmittel, Kosmetikprodukte und Modeaccessiores ausschließlich auf Frauen und Werbungen für Autos, hochprozentigen Alkohol und Elektrowerkzeuge ausschließlich auf die Zielgruppe Mann ausgerichtet. Das reicht heute allerdings nicht mehr aus. Der Großteil der Frauen geht heutzutage einer bezahlten Erwerbstätigkeit nach, bei der sie die Möglichkeit haben genauso viel zu verdienen wie die Männer. Sie verfügen zunehmend über ein eigenes Vermögen und können sich aufgrund persönlicher Vorstellungen für individuelle Lebensmodelle entscheiden, welche bis vor einigen Jahrzenten aufgrund traditioneller Rollenerwartungen und gesetzlicher Restriktionen nicht möglich waren. Durch diesen Wandel interessieren sie sich für Märkte und Produkte, die zuvor als ausschließlich männlich galten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Produktdifferenzierung als Maßnahme im Konsumgütermarkt
- 2.1 Produktdifferenzierung im Konsumgüterbereich
- 2.2 Gender Marketing als Form der Produktdifferenzierung
- 2.3 Kaufmotivation und -beeinflussung als zwei Faktoren des Gender Marketings
- 3. Erfolgsbeispiele des Gender Marketings
- 3.1 IXO von Bosch Power Tools
- 3.2 Coca Cola Zero
- 4. Empirische Untersuchung
- 4.1 Methodik
- 4.2 Ergebnisse
- 4.2.1 Produkteigenschaften
- 4.2.2 Geschlechtsspezifische Werbeansprache
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert das Potenzial des Gender Marketings im Kontext der Produktdifferenzierung auf dem deutschen Konsumgütermarkt. Sie untersucht die Anwendung dieser Marketingstrategie in Bezug auf die Bedürfnisse und Kaufmotive unterschiedlicher Geschlechter sowie die Wirksamkeit von geschlechtsspezifischen Werbestrategien. Die Arbeit beleuchtet, inwiefern Gender Marketing Unternehmen dabei helfen kann, ihre Produkte erfolgreich zu differenzieren und Wettbewerbsvorteile zu erzielen.
- Produktdifferenzierung im Konsumgütermarkt
- Gender Marketing als strategisches Instrument
- Geschlechtsspezifische Kaufmotive und Kaufentscheidungen
- Analyse von Erfolgsbeispielen im Gender Marketing
- Empirische Untersuchung der Effektivität von Gender Marketing
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik des Gender Marketings und der Produktdifferenzierung ein. Kapitel 2 beleuchtet die Rolle der Produktdifferenzierung im Konsumgüterbereich und stellt Gender Marketing als spezifische Form der Produktdifferenzierung vor. Kapitel 3 analysiert zwei Erfolgsbeispiele von Unternehmen, die Gender Marketing erfolgreich einsetzen: Bosch Power Tools und Coca Cola. Kapitel 4 beschreibt die Methodik und Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, die die Wahrnehmung von Produkteigenschaften und geschlechtsspezifische Werbeansprachen analysiert.
Schlüsselwörter
Gender Marketing, Produktdifferenzierung, Konsumgütermarkt, Kaufmotivation, Kaufverhalten, geschlechtsspezifische Werbeansprache, empirische Untersuchung, Erfolgsbeispiele, Bosch Power Tools, Coca Cola.
- Arbeit zitieren
- Nici Frei (Autor:in), Sandra Frei (Autor:in), 2014, Potential des Gender-Marketings in der Produktdifferenzierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293197