Diese Arbeit gleicht ab, inwieweit der nationalsozialistischen Propaganda die gleichen Praktiken und Prinzipien zugrunde liegen, die in der heutigen Werbung und PR gängig sind. Ihr Ziel ist die Aufarbeitung der NS-Propaganda als Fallbeispiel für ein Kommunikationskonzept mit seinen typischen Ausprägungen.
Es werden folgende Forschungsfragen beantwortet:
1. Was sind die genutzten Propagandamittel und welchem heute gebräuchlichen kommunikationspolitischen Instrument lassen sie sich zuordnen?
2. Welche Kommunikationstechniken wurden angewandt und welche Mechanismen stimuliert?
3. Welche bereits durchgeführten Studien und Experimente belegen bzw. widerlegen deren Wirksamkeit?
Um die Aktualität der Techniken und Mechanismen sicherzustellen, zieht die Autorin hauptsächlich Lehrbücher der aktuellen Unternehmens- und Werbekommunikation heran (z.B. Kroeber-Riel, Esch, Bruhn, Cialdini). Die Definitionen daraus werden insbesondere anhand von Aussagen der Propaganda-Aktionäre überprüft (z.B. Hitlers „Mein Kampf“, Goebbels Tagebuch, diverse Reden) – es ergibt sich ein direkter Zusammenhang.
In der Geschichte Deutschlands waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts die politischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen zuträglich für die Ausübung von Propaganda. Nach der Machtergreifung erfolgte eine bis dato beispiellose Gleichschaltung der Massenmedien. Als Folge daraus konnten Kommunikationstechniken und dadurch stimulierte Mechanismen der menschlichen Psyche relativ ungestört ihre Wirkung entfalten. Das Dritte Reich ist daher von hoher praktischer Relevanz für Kommunikationsausübende, -lehrende und -lernende.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Ziel der Arbeit
- Eingrenzung
- Vorgehensweise
- Stand der Forschung
- NS-Propaganda: Annäherung & Einordnung
- Zur Begriffsgeschichte von Propaganda
- Definition: Propaganda
- Das Massenparadigma: Anker der NS-Propaganda
- Rezeption durch Hitler
- Rezeption durch Goebbels
- Übergeordnete Modelle
- Stimulus-Response-Modell – Grundlage der Konditionierung
- Implizites & Explizites Gedächtnis
- Vormacht der Emotionen
- Definition: Emotion
- Aufgaben von Emotionen
- Der Weg zur Massenbeeinflussung
- Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda
- Machtübernahme & Gleichschaltung
- Definition: Agenda Setting
- Experiment: Agenda Setting
- Kommunikationskonzept
- Kommunikationsziele
- Positionierungsstrategie
- Positionierung durch Information
- Positionierung durch Aktualität
- Definition: Mere-Exposure-Effekt
- Experiment: Mere-Exposure-Effekt
- Emotionale Positionierung
- Definition: Limbic-Ansatz
- Limbic-Ansatz & Soziale Modelle
- Definition: Lernen am Modell
- Experiment: Lernen am Modell
- Copy-Strategie
- Definition: Operante & Instrumentelle Konditionierung
- Experiment: Operante & Instrumentelle Konditionierung
- Zentrale kommunikationspolitische Instrumente
- Rundfunk
- Definition: Schuldinduzierung
- Experiment: Schuldinduzierung
- Plakate
- Sozialtechniken
- Definition: Furchtinduzierung
- Experiment: Furchtinduzierung
- Definition: Archetypen
- Experiment: Archetypen
- Definition: Reziprozitätsprinzip
- Experiment: Reziprozitätsprinzip
- Film
- Definition: Sündenbockmechanismus
- Experiment: Sündenbockmechanismus
- Definition: Stereotypisierung
- Experiment: Stereotypisierung
- Definition: Priming
- Experiment: Priming
- Führerkult
- Definition: Autoritätsgehorsam
- Experiment: Autoritätsgehorsam
- Sympathie
- Definition: Sympathie durch Ähnlichkeit
- Experiment: Sympathie durch Ähnlichkeit
- Definition: Sympathie durch Komplimente
- Experiment: Sympathie durch Komplimente
- Sprache
- Definition: Assoziationsprinzip
- Experiment: Assoziationsprinzip
- Definition: Innere Bilder
- Experiment: Innere Bilder
- Veranstaltungen
- Definition: Emotionale Konditionierung
- Experiment: Emotionale Konditionierung
- Definition: Prinzip der sozialen Bewährtheit
- Experiment: Prinzip der sozialen Bewährtheit
- Presse
- Rundfunk
- Eigendynamik der NS-Propaganda
- Definition: Kognitive Dissonanz
- Experiment: Kognitive Dissonanz
- Definition: Commitment
- Experiment: Commitment
- Definition: Schweigespirale
- Experiment: Schweigespirale
- Zusammenfassung & Ausblick
- Anhang
- Anhang 1: Copy-Strategie der NS-Propaganda
- Anhang 2: Auszug Rede im Berliner Sportpalast, 18. Februar 1943
- Anhang 3: Rhetorische Stilmittel der NS-Propaganda
- Anhang 4: Übersicht Techniken & Mechanismen der NS-Propaganda
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Master-Thesis analysiert die Kommunikationsinstrumente, -techniken und -mechanismen der nationalsozialistischen Propaganda. Ziel der Arbeit ist es, die Strategien und Methoden der NS-Propaganda zu untersuchen und deren Wirkung auf die deutsche Bevölkerung zu beleuchten. Die Arbeit befasst sich mit der historischen Entwicklung der Propaganda, den zentralen Modellen der Massenbeeinflussung und den konkreten Instrumenten der NS-Propaganda.
- Die historische Entwicklung der Propaganda
- Die zentralen Modelle der Massenbeeinflussung
- Die konkreten Instrumente der NS-Propaganda
- Die Wirkung der NS-Propaganda auf die deutsche Bevölkerung
- Die Eigendynamik der NS-Propaganda
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit dar, erläutert das Ziel der Arbeit und die Vorgehensweise. Außerdem wird der Stand der Forschung zum Thema NS-Propaganda beleuchtet.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Begriffsgeschichte von Propaganda und definiert den Begriff Propaganda. Außerdem wird das Massenparadigma als Anker der NS-Propaganda vorgestellt und die Rezeption durch Hitler und Goebbels analysiert.
Das dritte Kapitel stellt übergeordnete Modelle der Massenbeeinflussung vor, darunter das Stimulus-Response-Modell, das implizite und explizite Gedächtnis sowie die Vormacht der Emotionen.
Das vierte Kapitel beleuchtet den Weg zur Massenbeeinflussung und analysiert das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda sowie die Machtübernahme und Gleichschaltung. Außerdem wird das Konzept des Agenda Setting vorgestellt und anhand eines Experiments erläutert.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit dem Kommunikationskonzept der NS-Propaganda. Es werden die Kommunikationsziele, die Positionierungsstrategie und die Copy-Strategie analysiert.
Das sechste Kapitel stellt die zentralen kommunikationspolitischen Instrumente der NS-Propaganda vor, darunter Rundfunk, Plakate, Film, Führerkult, Sprache, Veranstaltungen und Presse. Für jedes Instrument werden die wichtigsten Techniken und Mechanismen vorgestellt und anhand von Experimenten erläutert.
Das siebte Kapitel analysiert die Eigendynamik der NS-Propaganda. Es werden die Konzepte der kognitiven Dissonanz, des Commitments und der Schweigespirale vorgestellt und anhand von Experimenten erläutert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die nationalsozialistische Propaganda, die Kommunikationsinstrumente, -techniken und -mechanismen, die Massenbeeinflussung, die historische Entwicklung der Propaganda, die zentralen Modelle der Massenbeeinflussung, die Wirkung der NS-Propaganda auf die deutsche Bevölkerung und die Eigendynamik der NS-Propaganda.
- Quote paper
- Bettina Kahlenberg (Author), 2014, Kommunikationsinstrumente, -techniken und -mechanismen der nationalsozialistischen Propaganda, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293226