Ein virtuelles Team ist längst keine abstrakte Vorstellung der Zusammenarbeit mehr. Es ist Realität und erfreut sich grosser Beliebtheit, entsprechend nimmt diese Arbeitsform in Unternehmungen unterschiedlicher Branche stetig zu. Führungskräfte sind mit neuen, zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert und müssen auf neue Fragestellungen eine Antwort bereit haben.
Diese Herausforderungen lassen sich jedoch nicht ohne ein Umdenken in unterschiedlichen Bereichen bewerkstelligen.
Wichtige Kommunikationsmerkmale fehlen und Prozesse, die in einem klassischen Team umgesetzt werden können, sind für virtuelle Teams nur teilweise oder gar nicht realisierbar. Welche Änderungen sind nun notwendig um ein virtuelles Team in gleicher Qualität führen zu können?
Im Rahmen dieser Arbeit wurde diese Fragestellung weiter eingeschränkt, indem der Fokus auf kulturelle und prozessuale Aspekte der Zusammenarbeit gelegt wurde. Basis dafür bildete die Literatur von Scharpfenecker (2012) und Hermann, Hüneke & Rohrberg (2012), welche die Zusammenarbeit eines virtuellen Teams aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. So wählt Scharpfenecker (2012) den Fokus auf das Vertrauen und die Vertrauensentwicklung, während Hermann, Hüneke & Rohrberger (2012) ihrerseits Medien, Kultur und Prozesse ins Zentrum der Betrachtung legen. Beide haben aus ihrer Sicht relevante und wichtige Beiträge geleistet und können in der folgenden Arbeit mehrheitlich konsolidiert angewendet werden.
Die erarbeiteten Ergebnisse führen zu einer eindeutigen Aussage; Kulturelle und prozessuale Änderungen sind zwingend notwendig, um ein Team in gleicher Qualität wie ein klassisches Team führen zu können. Kulturelle Unterschiede müssen einerseits beachtet, andrerseits für die Zusammenarbeit gefördert aber auch klare Richtlinien gesetzt werden. Aus prozessualer Sicht sind Durchführung, Intervall und Inhalt anzupassen, um Informationen und Statusmeldungen in gleicher Qualität zu erhalten.
Virtuelle Teams bereichern die Arbeitswelt und ermöglichen neue Vorgehensweisen. Technische Mittel fördern diese Entwicklung. Eine solche Zusammenarbeit fordert ein Umdenken und diverse Anpassungen, fördert aber die Zusammenarbeit. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte ist der Erfolg eines virtuellen Teams garantiert.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Vorwort
- 1.2. Problemstellung
- 1.3. Eingrenzung der Forschungsfragen
- 1.4. Ziele dieser Semesterarbeit
- 1.5. Ablauf der Untersuchung der Forschungsfragen
- 2. Virtuelle Arbeitsformen und Führung
- 2.1. Definition -,,Virtuell“
- 2.2. Definition -,,Team“
- 2.3. Definition -,,virtuellen Teams“
- 2.3.1. Arten von virtuellen Teams
- 3. Kulturelle Aspekte
- 3.1. Kultur
- 3.1.1. Dimensionen von Kultur im Umfeld von virtuellen Teams
- 3.1.2. Hohe versus geringe Machtdistanz
- 3.1.3. Individualismus versus Kollektivismus
- 3.1.4. Hohe versus niedrige Unsicherheitsvermeidung
- 3.1.5. Hohe versus geringe Kontextabhängigkeit
- 3.1.6. Kulturell bedingte Zeitvorstellungen
- 3.1.7. Sprachliche Unterschiede
- 3.2. Einflussfaktor Vertrauen
- 3.2.1. Vertrauensdefinition
- 3.2.2. Vertrauensprozess
- 3.2.3. Vertrauensbeinflussende Faktoren
- 3.2.4. Vertrauensentwicklung
- 4. Prozessuale Aspekte
- 4.1. Arbeitsprozesse und Routinen
- 4.2. Erreichbarkeit und Verlässlichkeit
- 4.3. Dokumente / Ablage und Kalendernutzung
- 4.4. Umgang mit Teamgrenzen
- 4.5. Umgang unter Teamkollegen
- 4.6. Controlling
- 4.6.1. Informationsbedarf definieren & Arbeitsfortschritt im Auge behalten
- 4.6.2. Controlling an virtuelle Rahmenbedingungen anpassen
- 5. Qualitätsmerkmale / Kriterien
- 5.1. (K)PI
- 5.2. ITIL KPIs
- 5.2.1. Die Entwicklung von ITIL
- 5.2.2. ITIL - Lebenszyklen und Funktionen
- 5.2.3. KPI Empfehlungen aus ITIL
- 6. Betrachtung der Kriterien unter Berücksichtigung kultureller und prozessualer Aspekte
- 6.1. Qualitätsmerkmale
- 6.1.1. Grundsätzliche Anforderungen an Kriterien / Qualitätsmerkmale
- 6.1.2. Anforderungen aus Sicht grosser Unternehmungen in der Schweiz
- 6.1.3. Kriterien / Qualitätsmerkmale
- 6.2. Kulturelle Einflussfaktoren
- 6.2.1. Anzahl Kundenreklamationen (1a)
- 6.2.2. Erreichung der Service Levels (2a)
- 6.2.3. Serviceverfügbarkeit (3a)
- 6.2.4. Mitarbeiterauslastung (4a)
- 6.2.5. Zusammenfassung - Kulturelle Änderungen
- 6.3. Prozessuale Einflussfaktoren
- 6.3.1. Anzahl Kundenreklamationen (1b)
- 6.3.2. Erreichung der Service Levels (2b)
- 6.3.3. Serviceverfügbarkeit (3b)
- 6.3.4. Mitarbeiterauslastung (4b)
- 6.3.5. Zusammenfassung - Prozessuale Änderungen
- 6.4. Prüfung der Hypothese
- 6.5. Abgrenzungen
- 7. Konklusion und Ausblick
- 8. Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Semesterarbeit befasst sich mit der Analyse von virtuellen Teams in grossen Unternehmen (>250 Mitarbeiter) in der Schweiz. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen der virtuellen Zusammenarbeit in diesem Kontext zu beleuchten und konkrete Handlungsempfehlungen für die Führung von virtuellen Teams zu entwickeln.
- Definition und Charakterisierung von virtuellen Teams
- Kulturelle Einflussfaktoren auf die Zusammenarbeit in virtuellen Teams
- Prozessuale Aspekte der Zusammenarbeit in virtuellen Teams
- Entwicklung von Qualitätsmerkmalen für die Bewertung der Effizienz und Effektivität von virtuellen Teams
- Empfehlungen für die Führung von virtuellen Teams in grossen Unternehmen in der Schweiz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der virtuellen Teams ein und erläutert die Problemstellung, die Forschungsfragen und die Ziele der Arbeit. Kapitel 2 definiert die Begriffe „Virtuell“, „Team“ und „virtuelles Team“ und beleuchtet verschiedene Arten von virtuellen Teams. Kapitel 3 befasst sich mit kulturellen Aspekten der Zusammenarbeit in virtuellen Teams, insbesondere mit den Dimensionen von Kultur und dem Einflussfaktor Vertrauen. Kapitel 4 analysiert prozessuale Aspekte der Zusammenarbeit, wie Arbeitsprozesse, Erreichbarkeit, Dokumentenmanagement und Controlling. Kapitel 5 stellt verschiedene Qualitätsmerkmale und Kriterien für die Bewertung von virtuellen Teams vor, insbesondere im Kontext von ITIL. Kapitel 6 untersucht die Auswirkungen kultureller und prozessualer Aspekte auf die Qualitätsmerkmale von virtuellen Teams. Die Konklusion fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen virtuelle Teams, grosse Unternehmen, Schweiz, Kultur, Prozesse, Vertrauen, Qualitätsmerkmale, ITIL, Führung, Zusammenarbeit, Herausforderungen, Chancen, Handlungsempfehlungen.
- Quote paper
- Rejhan Fazlic (Author), 2014, Virtuelle Teams in der Schweiz unter Berücksichtigung vorgegebener Qualitätsmerkmale, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293316