Die mit den Reisewegen der hochmittelalterlichen Herrscher verbundenen Fragen genießen seit langem die besondere Aufmerksamkeit der Forschung, denn die vor allem vergleichende Untersuchung der Aufenthaltsorte führt in wichtige strukturelle, die Funktionsgeschichte des Königtums berührende Zusammenhänge.
Mit Blick auf die Auswahl der Itinerarstationen, auf die Anzahl und die Dauer der Besuche, auf die den Hof jeweils bildenden Großen und auf das herrscherliche Handeln liegen mittlerweile etliche Arbeiten vor, die sich mit unterschiedlichen Herangehensweisen und in unterschiedlicher Gewichtung dieses Themenkreises annehmen.
Neben prominenten Aufenthaltsstätten wie zum Beispiel Aachen, Frankfurt, Goslar, Quedlinburg, Regensburg, Speyer oder Würzburg lassen sich zahlreiche Orte verzeichnen, die zwar dem reisenden Königshof oft Unterkunft geboten haben und durchaus Schauplatz wichtiger Entscheidungen waren, aber einen weniger bekannten Namen haben, weil sie zum Beispiel nicht Sitz eines Bischofs waren, sich nicht zu einem städtischen Gemeinwesen entwickelten oder bald wieder aufgegeben wurden .
Zu diesem Kreis zählt das am südwestlichen Harzrand gelegene und heute zur niedersächsischen Stadt Herzberg zählende Pöhlde, das im 10. und 11. Jahrhundert als Itinerarstation der Könige und Kaiser in der Tat nicht ganz bedeutungslos war, wie im Folgenden umrissen werden soll .
Die von Heinrich I. (919-936) bis zu Heinrich IV. (1056-1106) reichenden Herrscheraufenthalte in Pöhlde am Harz werden in dieser Arbeit chronologisch vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Mittelalterliche Königshöfe und Pfalzen im heutigen Niedersachsen
- Pöhlde als herrscherlicher Aufenthaltsort
- Pöhlde als liudolfingisches Eigengut
- Die ersten urkundlichen Belege für einen herrscherlichen Aufenthalt in Pöhlde
- Heinrich I. und Pöhlde
- Königin Mathilde und Pöhlde
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Geschichte des Ortes Pöhlde im heutigen Niedersachsen als herrscherlicher Aufenthaltsort im 10. und 11. Jahrhundert. Sie untersucht die Bedeutung Pöhldes als Itinerarstation der Könige und Kaiser des liudolfingischen Hauses, insbesondere von Heinrich I. und seiner Gemahlin Mathilde. Die Arbeit beleuchtet die Ursprünge des Ortes, die ersten urkundlichen Belege für einen herrscherlichen Aufenthalt und die Rolle Pöhldes im Kontext der liudolfingischen Herrschaftsgeschichte.
- Die Bedeutung von Pöhlde als Itinerarstation der liudolfingischen Könige und Kaiser
- Die Rolle Pöhldes im Kontext der liudolfingischen Herrschaftsgeschichte
- Die Ursprünge des Ortes Pöhlde
- Die ersten urkundlichen Belege für einen herrscherlichen Aufenthalt in Pöhlde
- Die Gründung einer geistlichen Gemeinschaft in Pöhlde durch Königin Mathilde
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Bedeutung von Pöhlde als herrscherlicher Aufenthaltsort im Kontext der Reisewege der hochmittelalterlichen Herrscher. Es wird die Bedeutung der vergleichenden Untersuchung der Aufenthaltsorte für das Verständnis der Funktionsgeschichte des Königtums hervorgehoben. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Geschichte Pöhldes als liudolfingisches Eigengut. Es werden die Ursprünge des Ortes und die ersten urkundlichen Belege für einen herrscherlichen Aufenthalt in Pöhlde untersucht. Das dritte Kapitel beleuchtet die Rolle Heinrichs I. und seiner Gemahlin Mathilde in Bezug auf Pöhlde. Es werden die Urkunden Heinrichs I. analysiert, die in Pöhlde ausgestellt wurden, und die Gründung einer geistlichen Gemeinschaft in Pöhlde durch Königin Mathilde nach dem Tod Heinrichs I. untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die mittelalterlichen Königshöfe und Pfalzen, insbesondere Pöhlde im heutigen Niedersachsen, die liudolfingischen Herrscher, Heinrich I. und Königin Mathilde, die Itinerarstationen der Könige und Kaiser, die Ursprünge des Ortes Pöhlde, die ersten urkundlichen Belege für einen herrscherlichen Aufenthalt in Pöhlde, die Gründung einer geistlichen Gemeinschaft in Pöhlde durch Königin Mathilde und die Bedeutung von Pöhlde im Kontext der liudolfingischen Herrschaftsgeschichte.
- Arbeit zitieren
- Bernd Schütte (Autor:in), 2015, Mittelalterliche Königshöfe und Pfalzen im heutigen Niedersachsen. Pöhlde als herrscherlicher Aufenthaltsort, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293556