Die Frage nach der Intermedialität der Künste hat besonders in den letzten Jahrzehnten stark
an Relevanz gewonnen. Das Theater und auch die Filmkunst sind einem ständigen Wandel
unterzogen. Sie entwickeln und verändern sich, profitieren voneinander und verschmelzen zu
neuen Kunstformen. Es fällt zunehmend schwer, ein Medium strikt von anderen zu trennen.
Gerade im künstlerischen Bereich verschwimmen die Grenzen der einzelnen Medien immer
häufiger. Regisseure sehen darin weniger eine Gefährdung ihrer Kunstform, sondern sie
begreifen diesen Wandel vor allem als Möglichkeit, ihren Inszenierungen einen ganz neuen
Ausdruck zu verleihen und sich hinsichtlich ihrer künstlerischen Ideen noch besser
verwirklichen zu können. Doch nicht nur die Integration anderer Medien in einer Inszenierung
fällt unter den Begriff der Intermedialität. Auch die jeweilige Medienästhetik kann angedeutet
und in einen neuen Kontext gebracht werden.
Das Ziel der Seminararbeit wird es sein, die Verknüpfung von Film, Drama und Theater am
Beispiel der Inszenierung „E la nave va“ von Johan Simons, dem gleichnamigen Fellini-Film
und dem Drama „Der haarige Affe“ von Eugene O’Neill zu untersuchen. Alle drei
Kunstformen thematisieren eine Art der Gesellschaftskritik, unterscheiden sich jedoch
hinsichtlich ihrer medienspezifischen Umsetzung teils stark voneinander. Besonders Film und
Drama setzen das Thema Gesellschaftskritik jeweils anders in Szene. Die Inszenierung von
Johan Simons dient daher vor allem als zusammenführendes Medium, das Film und Drama
einander näher bringt. Das konkrete intermediale Verhältnis zwischen den Kunstformen wird
im Fokus der Untersuchung stehen. Zunächst wird es um die Darstellung der Gesellschaft in
Fellinis „E la nave va“ gehen, woraufhin die prägnantesten Szenen analysiert und in einen
gemeinsamen Kontext gebracht werden. Dann wird die Thematisierung des Arm-Reich-
Konflikts in „Der haarige Affe“ einmal näher untersucht. Auch hier werden besonders die
Schlüsselszenen herausgegriffen und erörtert. Schließlich wird es um die inhaltliche
Verschmelzung von Film und Literatur in der Inszenierung „E la nave va“ gehen. Dabei wird
ausführlich erläutert, an welchen Stellen Simons eine Änderung vorgenommen hat und wie
sich dies konkret auf den Gesamtkontext auswirkt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Analytische Betrachtungsweise der Intermedialität
- 2.1 Darstellung der Gesellschaft in Fellinis E la nave va
- 2.2 Thematisierung des Arm-Reich-Konflikts in Der haarige Affe
- 2.3 Inhaltliche Verschmelzung der Medien in Johan Simons Inszenierung
- 3. Schlussbemerkung
- 4. Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit untersucht die Intermedialität zwischen Film, Drama und Theater am Beispiel der Inszenierung "E la nave va" von Johan Simons, dem gleichnamigen Fellini-Film und dem Drama "Der haarige Affe" von Eugene O'Neill. Der Fokus liegt auf der Analyse der verschiedenen medienspezifischen Umsetzungen der Gesellschaftskritik in den drei Kunstformen, wobei die Inszenierung von Johan Simons als ein verbindendes Medium betrachtet wird, das Film und Drama näher zusammenbringt.
- Darstellung der Gesellschaft in Fellinis „E la nave va“
- Thematisierung des Arm-Reich-Konflikts in „Der haarige Affe“
- Verschmelzung von Film und Literatur in Johan Simons' Inszenierung
- Mediale Konventionen und ihre Integration in den jeweiligen Kontext
- Intermediale Beziehungen zwischen den drei Kunstformen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung
Die Einleitung stellt die Bedeutung der Intermedialität im Kontext von Film, Drama und Theater dar und betont die wachsende Relevanz dieses Themas im Wandel der Kunstformen. Die Seminararbeit fokussiert auf die Verbindung von Film, Drama und Theater anhand der Inszenierung "E la nave va" von Johan Simons, des Fellini-Films und des Dramas "Der haarige Affe" von Eugene O'Neill.
2. Analytische Betrachtungsweise der Intermedialität
2.1 Darstellung der Gesellschaft in Fellinis "E la nave va"
In diesem Kapitel wird die Darstellung der Gesellschaft in Fellinis Film "E la nave va" analysiert, wobei der Fokus auf die Perspektive der wohlhabenden Gesellschaft liegt. Die Analyse konzentriert sich auf die mediale Doppelung des Films und die spezifischen Kameraeinstellungen, die die Unterschiede zwischen Arm und Reich hervorheben.
2.2 Thematisierung des Arm-Reich-Konflikts in "Der haarige Affe"
Dieses Kapitel untersucht die Thematisierung des Arm-Reich-Konflikts in Eugene O'Neills Drama "Der haarige Affe". Die Analyse konzentriert sich auf Schlüsselszenen und die medienspezifische Umsetzung des Konflikts im Drama.
2.3 Inhaltliche Verschmelzung der Medien in Johan Simons Inszenierung
In diesem Kapitel wird die Verschmelzung von Film und Literatur in Johan Simons' Inszenierung "E la nave va" analysiert. Die Analyse konzentriert sich auf die konkreten Änderungen, die Simons vorgenommen hat und die Auswirkungen auf den Gesamtkontext der Inszenierung.
Schlüsselwörter
Intermedialität, Film, Drama, Theater, Gesellschaftskritik, Arm-Reich-Konflikt, Inszenierung, "E la nave va", Fellini, "Der haarige Affe", Eugene O'Neill, Johan Simons, medienspezifische Umsetzung, mediale Konventionen.
- Citation du texte
- M.A. Simone Holzäpfel (Auteur), 2014, Gesellschaft als intermediales Bindeglied? Eine wissenschaftliche Untersuchung über das Verhältnis zwischen Drama, Film und Theater unter dem Aspekt der Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/293877