In der heutigen (Informations-)Gesellschaft nimmt Bildung, beispielsweise in Form von „Humankapital“, oder „institutionalisiertem kulturellen Kapital“ einen immer höheren Stellenwert für deren Mitglieder ein (Huinink 2008: 113). Dies geschieht durch den Wandel des Arbeitsmarktes, welcher sich u.a. durch höhere Anforderungen an die Bildung der Angestellten und (auch) einer, daraus folgenden, höheren Bildung der Gesellschaft präsentiert (Collins 1971: 1004). Dabei hat die Heterogenität einer Gesellschaft auch einen bestimmten Einfluss auf den Bildungserfolg der Akteure.
Soziale Ungleichheit beruht besonders stark auf ihrer ökonomischen Dimension, deren Merkmale nach Huinink (Aus-)Bildung und Wissen, sowie Einkommen, Vermögen und materiellen Besitz darstellen.
Messbar ist die Ungleichheit in einer Gesellschaft besonders gut am Einkommen der Bevölkerung. Klar ist jedoch, dass dieses nicht allein ausschlaggebend sein kann für die soziale Vererbung und Reproduktion (Berger, Hank, Tölke 2011: 283). Die Bildung erscheint mir als wichtigstes Ungleichheitsmerkmal, um einen sozialen Aufstieg zu bestehen, da sie soziale Mobilität ermöglicht. Also ist auch der sozialen, neben der wohlfahrtsstaatlichen und der emanzipatorischen Dimension, eine angemessene Bedeutung für das Erreichen von begehrten Statuspositionen in einer Gesellschaft beizumessen. Deren Merkmale sind soziale Beziehungen, Machtstellung und sozialer Einfluss, Diskriminierung und Privilegien und soziales Prestige (Huinink 2008: 108-109), die sich auch klar auf die Chancen auf das Erreichen einer Statusposition auswirken.
Circa ein fünftel der deutschen Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund. In Zukunft wird diese sozialstrukturelle Gruppe einen noch stärkeren Teil der Bevölkerung darstellen und doch sind die Lebensverhältnisse und somit -lagen (Huinink 2008:104-105) nicht an die der Bürgern ohne Migrationshintergrund angeglichen (Matzner 2012: 35-36).
Aufkommende Fragen sind nun: „Wodurch wird Bildungs- und (dadurch bedingter) Erwerbserfolg hauptsächlich bestimmt?“ und „Welchen Einfluss hat hierbei der Migrationshintergrund?“. Gibt es tatsächlich einen direkten Zusammenhang zwischen Migrationshintergrund und Bildungschancen, oder ist es ein allgemeinerer, nämlich der, der sozialen Herkunft und den Bildungschancen (Schlicht 2010: 38)? Die Hausarbeit soll für diese Konstellation(-en) zuerst theoretische und dann praktische Erklärungsansätze finden und darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gesellschaftstheorien und Theorien sozialer Ungleichheit
- Gesellschaftstheoretische Ansätze und Ungleichheitstheorien
- Bildungsschichtung und Bildungsklassen (Collins, Goldthorpe)
- Ökonomisches, Human- und Sozialkapital (Coleman)
- (Bildungs-)Ungleichheit durch einen Migrationshintergrund
- Bildungsungleichheiten (durch Migrationshintergrund) in Deutschland
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Einfluss des Migrationshintergrundes auf Bildungschancen in Deutschland. Sie analysiert die bestehenden Bildungsungleichheiten und untersucht, inwieweit der Migrationshintergrund einen direkten Zusammenhang mit dem Bildungserfolg hat. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Gesellschaftstheorien und Ungleichheitstheorien, um die Ursachen und Folgen sozialer Ungleichheit zu verstehen.
- Soziale Ungleichheit und ihre Auswirkungen auf Bildungschancen
- Der Einfluss des Migrationshintergrundes auf Bildungschancen
- Theorien zur Bildungsschichtung und Bildungsklassen
- Die Rolle von Kapitalformen (ökonomisches, humanes und soziales Kapital) für den Bildungserfolg
- Empirische Befunde zu Bildungsungleichheiten in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Bildungsungleichheit und den Einfluss des Migrationshintergrundes ein. Sie stellt die Relevanz von Bildung in der heutigen Gesellschaft dar und beleuchtet die Bedeutung sozialer Ungleichheit für den Bildungserfolg. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach dem Zusammenhang zwischen Migrationshintergrund und Bildungschancen und skizziert den Aufbau der Hausarbeit.
Das zweite Kapitel widmet sich den Gesellschaftstheorien und Theorien sozialer Ungleichheit. Es werden verschiedene Ansätze vorgestellt, die die Entstehung und Reproduktion sozialer Ungleichheit erklären. Dazu gehören der strukturalistische Ansatz von Parsons, die funktionalistische Theorie von Davis und Moore sowie das Mehrebenenmodell von Coleman. Diese Theorien liefern wichtige Erkenntnisse über die Bedeutung von Strukturen, Kapitalformen und individuellen Handlungsmöglichkeiten für die Entstehung von Bildungsungleichheit.
Das dritte Kapitel untersucht die Bildungsungleichheit durch einen Migrationshintergrund. Es beleuchtet die spezifischen Herausforderungen, denen Menschen mit Migrationshintergrund im deutschen Bildungssystem gegenüberstehen. Das Kapitel analysiert die Ursachen für Bildungsungleichheiten und diskutiert die Auswirkungen auf den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Einfluss des Migrationshintergrundes auf Bildungschancen, Bildungsungleichheit, Gesellschaftstheorien, Theorien sozialer Ungleichheit, Bildungsschichtung, Bildungsklassen, Kapitalformen (ökonomisches, humanes und soziales Kapital), empirische Befunde zu Bildungsungleichheiten in Deutschland.
- Citation du texte
- Max Korbmacher (Auteur), 2014, Der Einfluss des Migrationshintergrundes auf Bildungschancen in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294152