Vom Campusradio in die Berufswelt: Das ist der berufliche Werdegang von fast allen bekannten Radiomachern. Sie haben ihre Wurzeln bei einem Unisender. Wer sich um eine feste oder freie Mitarbeit beim Radio bewirbt, soll am besten schon jahrelange Erfahrung „on air“ mitbringen. Für Berufseinsteiger bieten Campusradios die Möglichkeit, genau diese noch vor dem Studienabschluss zu sammeln. Hochschulradios sind Spielwiesen für junge, kreative Köpfe. Diskussionen, wie zukunftsfähiges Radio gemacht werden sollte, inwieweit zum Beispiel soziale Medien und das Internet in die Arbeit miteinbezogen werden sollten, gehören ganz selbstverständlich zum Alltag von Campusradios als Ausbildungsstätte für zukünftige Radiomacher. Doch auch die großen Medien müssen sich mit diesen Fragen auseinandersetzen. Denn das Mediennutzungsverhalten der Deutschen ändert sich. Content wird häufiger über das Internet abgerufen und verändert auch die Art und Weise, wie das Medium Radio rezipiert wird. Zwar steht das klassische UKW-Radio in diesem Zusammenhang noch in einer hohen Gunst bei den Mediennutzern, doch Zahlen aus dem aktuellen Digitalisierungsbericht zeigen, dass immerhin 30 Prozent der Deutschen Radio zumindest gelegentlich über Internet hören. Das hängt auch mit den ergänzenden Informationen zusammen, die das Internetradio im Gegensatz zum klassischen UKW-Radio bieten kann. Wolfgang Hünnekens von der Universität der Künste in Berlin nennt folgendes Beispiel, das illustriert, dass Radiokonzepte in Zukunft die Nutzungsweisen anderer digitaler Kanäle berücksichtigen müssen: „Eine Wetter-App ist auf jedem Mobiltelefon installiert. Braucht das Radio der Zukunft dann noch ein Wetter-Update?“
Das Campusradio als Spielwiese und Ausbildungsstätte zukünftiger Radiomacher ist ein idealer Ort, um das verändernde Mediennutzungsverhalten berücksichtigende neue Radiokonzepte zu entwickeln. Es stellt sich die Frage, inwieweit Campusradios diese Chance tatsächlich nutzen. Wie nutzen Campusradios schon heute Apps, Social Media und crossmediales Arbeiten? Werden Konzepte entwickelt, die in Zukunft auch bei großen Radios ankommen? Und müssen…? Dies sind die zentralen Forschungsfragen der vorliegenden Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufbau der Arbeit
- Stand der Forschung
- Stand der Forschung: Die Zukunft des Radios
- Stand der Forschung Campusradios NRW
- Radio in Deutschland
- Mediennutzung in Deutschland
- Radionutzung in Deutschland
- Digitalradio
- Internetradio
- Wie crossmedial muss Radio arbeiten?
- Wie nutzen Radiosender Social Media
- Social Media als Marketingplattform
- Der Facebook-Quotient
- Social Media als Rechercheinstrument
- Social Media als Second Screen zum Radio
- Wie nutzen Radiosender ihre Homepage?
- Welche technischen Veränderungen gehen mit der Digitalisierung einher?
- Portables Recording
- Was macht eine gute Radio-App aus?
- Aggregatoren
- Eigene Apps = Exklusive Inhalte
- Neupositionierung des Radios
- Radiolandschaft in Nordrhein-Westfalen
- WDR
- Privatradios
- Das zwei Säulen Modell
- Die Veranstaltergemeinschaft
- Die Betriebsgesellschaft
- Kritik am Zwei-Säulen-Modell und dem System NRW-Lokalfunk
- Bürgerfunk im Lokalradio
- Weitere lizensierte private Veranstalter
- Die freigewordenen Frequenzen
- Zwischenfazit Radiolandschaft Nordrhein-Westfalen
- DAB+ in Nordrhein-Westfalen
- Die Campusradios NRW
- Die Historie der Campusradios in NRW
- Verortung der Campus-Radios im Spektrum der (Bürger-) Medien in NRW
- Die Rolle der LfM
- Die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM)
- Das Lizenzierungsverfahren
- Die Campusradio-App
- Zwischenfazit und Forschungsfragen
- Forschungsfragen und Hypothesen
- Methodik
- Untersuchungsmethode
- Leitfadeninterview
- Vier Kriterien für ein gutes Leitfadeninterview
- Nichtbeeinflussung
- Spezifität
- Breites Spektrum
- Tiefgründigkeit
- Verschiedene Arten von Leitfadeninterviews
- Die Überprüfung von Interview-Fragen
- Durchführung von Leitfadeninterviews
- Konstruktion des Interviewleitfadens
- Auswahl der Befragten
- Durchführung der Untersuchung
- Auswertung und Operationalisierung der Forschungsfragen
- Ergebnisse
- Soziodemografische Angaben
- Generelle Zukunftsplanung der Campusradios
- Soziale Netzwerke bei den CR
- Vorteile von Social-Media-Arbeit
- Content aus den Social Media
- Soziale Netzwerke abseits von Facebook und Twitter
- Probleme
- Social Media in Zukunft
- Die eigene Homepage der Campusradios
- technische Weiterentwicklungen bei den Campusradios
- Portable Recording
- DAB+ für Campusradios
- Crossmediales Arbeiten bei den Campusradios
- Apps
- Eine App als Second Screen mit einer Community
- Campusradios in der Medienlandschaft Nordrhein-Westfalens
- Campusradio als Experimentierfeld
- Authentizität des Campusradios
- Qualität des Campusradios
- Campusradio im Vergleich mit dem beruflichen Umfeld
- Besondere Verbindung des Campusradios zu seiner Zielgruppe
- Die Campusradios als Kaderschmiede
- Technische Revolutionen beim Campusradio
- Die Musik der Campusradios
- Campusradio in Konkurrenz zu Spotify und Co
- Änderungswünsche
- Interpretation der Ergebnisse
- Beantwortung der Forschungsfragen und Überprüfen der Hypothesen
- Kritik des methodischen Vorgehens
- Fazit
- Ausblick
- Literatur
- Abbildungsverzeichnis
- Anhang
- Musteranschreiben per E-Mail
- Zusammenfassung Forschungsfragen
- Interviewleitfaden für die befragten Chefredakteure
- Interviewtranskripte
- Skype-Interview mit Kevin Scheuren (C1), BonnFM, Chefredakteur
- Skype-Interview mit Katrin Ziegast (C2), CampusFM, Chefredakteurin Programm
- Skype-Interview mit Philipp Kressmann (C3), CT das radio, Chefredakteur Musik
- Skype-Interview mit Tim Scheidereit (C4), eldoradio*, Chefredakteur Wort
- Skype-Interview mit Andreas Hermwille (C5), Hertz 87.9, Chefredakteur
- Skype-Interview mit Christoph Lohschelder (C6), Hochschulradio Aachen, Chefredakteur
- Skype-Interview mit Claudio Minardi (C7), hochschulradio düsseldorf, Chefredakteur
- Skype-Interview mit Anja Bolle (C8), Kölncampus, Redaktionsleitung
- Skype-Interview mit Benedikt Blazeowsky (C9), L'Unico, Vorstandsvorsitzender
- Skype-Interview mit Simon Camp (C10), Radio Q, Chefredakteur Wort
- Telefon-Interview mit dem Chefredakteur von radioFH! (C11), radioFH, Chefredakteur
- Skype-Interview mit der Chefredakteurin von Radius 92.1 (C12), Radius 92.1, Chefredakteurin
- Skype-Interview mit Frank Lechtenberg (C13), Radio Triquency, Chefredakteur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Zukunft der Campusradios in Nordrhein-Westfalen. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen der Campusradios im digitalen Wandel zu analysieren und Zukunftsvisionen junger Radiomacher zu erforschen. Die Arbeit basiert auf einer empirischen Untersuchung, die durch Leitfadeninterviews mit Chefredakteuren von Campusradios in NRW durchgeführt wurde.
- Die Rolle der Campusradios in der digitalen Medienlandschaft
- Die Nutzung von Social Media und Online-Plattformen
- Die Bedeutung von Apps und mobilem Radio
- Die Herausforderungen der Finanzierung und der Konkurrenz durch kommerzielle Anbieter
- Die Zukunft der Campusradios in Nordrhein-Westfalen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Bachelorarbeit ein und erläutert den Aufbau der Arbeit. Im zweiten Kapitel wird der Stand der Forschung zum Thema der Zukunft des Radios und der Campusradios in NRW dargestellt. Das dritte Kapitel beleuchtet die Radiolandschaft in Deutschland und analysiert die Mediennutzung, die Radionutzung, die crossmediale Arbeit von Radiosendern und die Nutzung von Social Media und Homepages. Im vierten Kapitel wird die Radiolandschaft in Nordrhein-Westfalen näher betrachtet, wobei der Fokus auf den WDR, den Privatradios und dem DAB+-Angebot liegt. Das fünfte Kapitel widmet sich den Campusradios in NRW, ihrer Historie, ihrer Verortung im Spektrum der (Bürger-) Medien und der Rolle der Landesanstalt für Medien (LfM). Im sechsten Kapitel werden die Forschungsfragen und Hypothesen der Arbeit formuliert. Das siebte Kapitel beschreibt die Methodik der Untersuchung, die auf Leitfadeninterviews mit Chefredakteuren von Campusradios in NRW basiert. Das achte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung, die sich mit den Zukunftsvisionen der Campusradios, der Nutzung von Social Media, der eigenen Homepage, den technischen Weiterentwicklungen, dem crossmedialen Arbeiten, den Apps und der Positionierung der Campusradios in der Medienlandschaft Nordrhein-Westfalens befassen. Im neunten Kapitel werden die Ergebnisse interpretiert, die Forschungsfragen beantwortet und die Hypothesen überprüft. Das zehnte Kapitel enthält die Literaturangaben, das elfte Kapitel das Abbildungsverzeichnis und das zwölfte Kapitel den Anhang mit dem Musteranschreiben per E-Mail, der Zusammenfassung der Forschungsfragen, dem Interviewleitfaden und den Interviewtranskripten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Campusradios in Nordrhein-Westfalen, die Zukunft des Radios, die Digitalisierung, Social Media, Apps, crossmediales Arbeiten, die Medienlandschaft, die Finanzierung und die Zukunftsvisionen junger Radiomacher. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen und Chancen der Campusradios im digitalen Wandel und analysiert die Rolle der Campusradios als Experimentierfeld und Kaderschmiede für den Journalismus.
- Citar trabajo
- Christina Trelle (Autor), 2015, Campusradio NRW 2025. Zukunftsvisionen junger Radiomacher, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294303