Minderheiten üben sozialen Einfluss auf Gruppen aus. Aber warum kann das überhaupt geschehen? Welche Bedingungen sind dafür von Nöten und warum sind Minoritäten etwas besonderes? Gibt es feste Regeln oder Prozesse, nach denen solch eine Einflussnahme von statten geht oder geschieht so etwas zufällig?
Diese Hausarbeit soll dazu beitragen, die oben stehenden Fragen zumindest im Ansatz zu beantworten. Eine erschöpfende Ausarbeitung zu diesem Thema kann und soll hier nicht geleistet werden, da dies den Rahmen sprengen würde. Hier soll es darum gehen, einen Überblick zur Thematik zu geben.
Dazu stütze ich mich auf drei Texte aus der gängigen Literatur zur Sozialpsychologie. Zwei der Texte sind Grundlagentexte, die gleichermaßen Überblick und Einführung in die Minoritätenforschung und damit verbundene Fragen geben. Bei dem dritten Text handelt es sich um eine Studie, die sich spezieller mit der Thematik beschäftigt und hier als konkretes Beispiel herangezogen wird.
Im Anschluss an die Einleitung folgt ein Überblick zu den theoretischen Grundlagen. Dort soll vor allem gezeigt werden, welche Begrifflichkeiten in Bezug auf das Thema eine Rolle spielen und welche Theorien es im Einzelnen gibt. Danach soll der Frage nachgegangen werden, warum Minoritäten etwas Besonderes sind. Diesem theoretischen Überblick folgt dann die Vorstellung einer Studie von Anne Maass (Universität Kiel) und Russell D. Clark (Florida State University at Tallahassee), die sich mit der Frage auseinander setzten, ob der Einfluss von Minderheiten und Konformität auf unterschiedlichen oder auf denselben Prozessen beruhen. Ein Abschluss der Arbeit soll damit gefunden werden, diese spezielle Studie in Zusammenhang mit den vorab beschriebenen Theorien und Grundlagen zu bringen und nach eventuellen Unterscheiden oder Gemeinsamkeiten zu schauen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1. Konsistenz
- 2.2. Attributionen und ihr Zusammenhang mit der Konsistenz
- 2.3. Die Konversionstheorie
- 2.4. Alternative Theorien
- 2.4.1. Theorie der idiosynkratischen Kredite
- 2.4.2. Die Theorie zum sozialen Einfluss (social impact theory)
- 2.4.3. Modell der sozialen Einflussnahme (social impact model)
- 2.4.4. Der sleeper-Effekt
- 2.4.5. Das Elaborations-Wahrscheinlichkeitsmodell
- 2.5. Warum sind Minoritäten so besonders?
- 2.5.1. Effektivität/Erfolg vs. schlechte Aktionsbedingungen
- 3. Minderheiteneinfluss und Konformität (Studie von Maas & Clark)
- 3.1. Untersuchungsgegenstand und Hypothesen
- 3.2. Experiment I
- 3.2.1. Methode und Fragestellung
- 3.2.2. Durchführung
- 3.2.3. Ergebnisse
- 3.3. Experiment II
- 3.3.1. Methode und Fragestellung
- 3.3.2. Durchführung
- 3.3.3. Ergebnisse
- 3.4. Ergebnisdiskussion und Schlussfolgerungen
- 4. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den sozialen Einfluss von Minderheiten auf Gruppen. Sie zielt darauf ab, die Bedingungen für erfolgreichen Minderheiteneinfluss zu beleuchten und die Besonderheiten von Minoritätseinfluss im Vergleich zu Mehrheitseinfluss zu erörtern. Die Arbeit gibt einen Überblick über relevante Theorien und illustriert diese anhand einer empirischen Studie.
- Der Einfluss von Konsistenz auf den Erfolg von Minoritätseinfluss
- Die Rolle von Attributionsprozessen bei der Wahrnehmung von Minderheiten
- Die Vorstellung verschiedener Theorien zum sozialen Einfluss
- Analyse einer empirischen Studie zum Vergleich von Minderheiten- und Mehrheiteneinfluss
- Die Frage nach den Besonderheiten von Minoritätseinfluss
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Bedingungen und Besonderheiten von Minderheiteneinfluss auf Gruppen. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der einen Überblick über theoretische Grundlagen, eine detaillierte Analyse einer empirischen Studie und eine abschließende Diskussion umfasst. Die Arbeit beschränkt sich auf eine Auswahl relevanter Literatur zur Sozialpsychologie, um den Rahmen zu wahren.
2. Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen des Minderheiteneinflusses. Es fokussiert sich auf die Bedeutung von Konsistenz als entscheidendes Kriterium für erfolgreichen Einfluss. Es differenziert zwischen intraindividueller (diachrone) und interindividueller (synchrone) Konsistenz, wobei beide Aspekte für eine erfolgreiche Einflussnahme unerlässlich sind. Weiterhin wird der enge Zusammenhang zwischen Konsistenz und Attributionsprozessen beleuchtet. Konsistente Minderheiten werden positiver attribuiert, was ihre Überzeugungskraft stärkt. Das Kapitel liefert auch einen Überblick über alternative Theorien zum sozialen Einfluss, wie die Theorie der idiosynkratischen Kredite, die Theorie des sozialen Einflusses (social impact theory), das Modell der sozialen Einflussnahme (social impact model), den Sleeper-Effekt und das Elaborations-Wahrscheinlichkeitsmodell. Diese Theorien bieten verschiedene Perspektiven auf den Mechanismus des Minderheiteneinflusses.
Schlüsselwörter
Minoritätseinfluss, Konsistenz, Attribution, Konversionstheorie, soziale Einflussnahme, Konformität, empirische Studie, Maass & Clark.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Minderheiteneinfluss
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht den sozialen Einfluss von Minderheiten auf Gruppen. Sie beleuchtet die Bedingungen für erfolgreichen Minderheiteneinfluss und vergleicht ihn mit Mehrheitseinfluss. Die Arbeit beinhaltet einen Überblick relevanter Theorien und die Analyse einer empirischen Studie.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die zentralen Themen sind der Einfluss von Konsistenz auf den Erfolg von Minoritätseinfluss, die Rolle von Attributionsprozessen bei der Wahrnehmung von Minderheiten, verschiedene Theorien zum sozialen Einfluss (u.a. Konversionstheorie, Theorie der idiosynkratischen Kredite, Social Impact Theory, Social Impact Model, Sleeper-Effekt, Elaborations-Wahrscheinlichkeitsmodell), die Analyse einer empirischen Studie von Maas & Clark zum Vergleich von Minderheiten- und Mehrheitseinfluss und die Besonderheiten von Minoritätseinfluss.
Welche theoretischen Grundlagen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Bedeutung von Konsistenz (intra- und interindividuell) für erfolgreichen Minderheiteneinfluss und den Zusammenhang zwischen Konsistenz und Attributionsprozessen. Es werden verschiedene Theorien des sozialen Einflusses vorgestellt und verglichen, um verschiedene Perspektiven auf den Mechanismus des Minderheiteneinflusses zu bieten.
Welche empirische Studie wird analysiert?
Die Hausarbeit analysiert detailliert die Studie von Maas & Clark zum Minderheiten- und Mehrheiteneinfluss. Die Analyse umfasst Methode, Durchführung, Ergebnisse und eine Diskussion der Schlussfolgerungen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Minoritätseinfluss, Konsistenz, Attribution, Konversionstheorie, soziale Einflussnahme, Konformität, empirische Studie, Maass & Clark.
Wie ist die Hausarbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den theoretischen Grundlagen, ein Kapitel zur Analyse der empirischen Studie von Maas & Clark und ein Schlusswort. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit vor. Die theoretischen Grundlagen fokussieren auf Konsistenz und verschiedene Theorien zum sozialen Einfluss. Das Kapitel zur Studie von Maas & Clark enthält eine detaillierte Analyse der Methodik, Ergebnisse und Diskussion. Das Schlusswort fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche konkreten Fragestellungen werden untersucht?
Die Arbeit untersucht, unter welchen Bedingungen Minderheiteneinfluss erfolgreich ist und welche Besonderheiten Minoritätseinfluss im Vergleich zu Mehrheitseinfluss aufweist. Es wird analysiert, wie Konsistenz und Attributionsprozesse den Erfolg von Minderheiteneinfluss beeinflussen.
- Citation du texte
- Stefanie Liebig (Auteur), 2003, Minoritäteneinfluss auf Gruppen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29438