Die gewaltige Immobilienkrise, die im Herbst des Jahres 2006 in den USA ihren Anfang nahm und in Folge die ganze Welt erschütterte wurde durch das Zusammenspiel verschiedenster Ursachen bewirkt. Der ABACUS 2007-AC1 Deal war eine synthetischer CDO und als solcher eine der Hauptursachen.
Goldman Sachs spielte in den USA zu dieser Zeit eine zentrale Rolle beim Erschaffen und Vertreiben von Mortgage Backed Securities (MBS). MBS entwickelten sich zu dieser Zeit zu einem sehr bedeutenden Marktsegment, zu dem auch die sogenannten synthetischen Collateralized Dept Obligations (CDOs) gehören.
Diese Art von CDO war ein relativ neues Finanzprodukt, welches 1997 das erste Mal von der Swiss Bank Corporation auf den Markt gebracht wurde. Der Anteil an synthetischen CDOs wuchs ab diesem Moment ständig, so dass im Jahr 2000 bereits 25% aller von Moodys gerateten CDOs synthetisch waren. Goldman Sachs brachte daraufhin im Jahr 2004 den ersten eigenen synthetischen CDO mit der Bezeichnung ABACUS 2004-1 heraus und machte durch Ausfall der Referenzassets Gewinn aus der Short Position. Diese Art von CDO ermöglichte es Investoren auf oder gegen die Performance von Securities zu wetten. Bis 2007 folgten noch weitere 46 solche CDOs mit einem Gesamtvolumen von 66 Milliarden Dollar.
Einer von ihnen war ABACUS 2007-AC1, mit dem man auf den Zusammenbruch des Immobilienmarktes wetten konnte. Anders als bei den vorherigen CDOs wurden jedoch ungewöhnlicherweise einige brisante Details bekannt, die die Securities Exchange Comission (SEC) veranlasste, Goldman Sachs wegen Betrugs anzuklagen. Goldman Sachs wurde vorgeworfen, den CDO für einen Klienten so konstruiert zu haben, dass er von vornherein zum Scheitern verurteilt war.
Dies war das erste Mal, dass die SEC im Rahmen der Immobilienkrise Initiative gegen einen Wall Street Deal ergriffen hat, welche letztendlich zu einem Gerichtsprozess und einer Ausgleichszahlung in Rekordhöhe führte. Als Folge daraus wurde der Deal zu einem Symbol für die damaligen Auswüchse des Kreditderivathandels, welcher die Finanzkrise in diesem Ausmaß erst möglich machte.
In dieser Arbeit wird zuerst dargestellt, wie Verbriefungen und ein synthetischer CDO im Allgemeinen funktionieren. Im darauf folgenden Abschnitt wird – mit Blick auf die Auswirkungen des ABACUS Deals – das genaue Konstrukt und das Zustandekommen des Deals behandelt und abschließend werden noch die Daten des Referenzportfolios bezüglich der Gewinne und Verluste ermittelt.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- VERBRIEFUNG VON KREDITEN
- Asset Backed Securities und Mortgage Backed Securities
- Collateralized Debt Obligations (CDOs)
- Cash CDOS
- Synthetische CDOS
- Nutzen und Risiken von Verbriefung
- DER ABACUS DEAL
- Die Beteiligten und deren Absichten
- Aufbau und Konstrukt von ABACUS 2007-AC1
- Der Ablauf des Deals
- Die Folgen des Deals für die Beteiligten und die Anklage der SEC
- DATENAUSWERTUNG VON ABACUS 2007-AC1
- Bestandteile und verfügbare Daten
- Rating und Fico Scores des Portfolios
- Gewinne und Verluste des CDOs auf Grundlage der verfügbaren Daten
- Der Verlust des zugrunde liegenden Portfolios
- FAZIT
- LITERATURVERZEICHNIS
- ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit dem ABACUS 2007-AC1 Deal, einem synthetischen Collateralized Debt Obligation (CDO), der als eine der Hauptursachen für die Immobilienkrise 2006 gilt. Ziel der Arbeit ist es, den Aufbau und das Zustandekommen des Deals zu analysieren und die Folgen für die beteiligten Akteure zu beleuchten. Dabei wird insbesondere auf die Rolle von Goldman Sachs eingegangen, die im Zusammenhang mit dem Deal wegen Betrugs angeklagt wurde.
- Verbriefung von Krediten und Collateralized Debt Obligations (CDOs)
- Der ABACUS 2007-AC1 Deal und seine Konstruktion
- Die Rolle von Goldman Sachs im Zusammenhang mit dem Deal
- Die Folgen des Deals für die beteiligten Akteure
- Die Anklage der SEC gegen Goldman Sachs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Verbriefung von Krediten. Dabei werden die grundlegenden Konzepte von Asset Backed Securities (ABS) und Mortgage Backed Securities (MBS) erläutert, sowie die Funktionsweise von Collateralized Debt Obligations (CDOs) dargestellt. Im zweiten Kapitel wird der ABACUS 2007-AC1 Deal im Detail analysiert. Es werden die beteiligten Akteure und deren Absichten, der Aufbau und das Konstrukt des Deals sowie der Ablauf des Deals beschrieben. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Datenauswertung des Referenzportfolios des ABACUS 2007-AC1 Deals. Es werden die Bestandteile und verfügbaren Daten, das Rating und die Fico Scores des Portfolios sowie die Gewinne und Verluste des CDOs auf Grundlage der verfügbaren Daten analysiert. Abschließend wird der Verlust des zugrunde liegenden Portfolios untersucht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den ABACUS 2007-AC1 Deal, synthetische Collateralized Debt Obligations (CDOs), Mortgage Backed Securities (MBS), die Immobilienkrise 2006, Goldman Sachs, die Securities Exchange Commission (SEC) und Betrug. Die Arbeit analysiert die Konstruktion und die Folgen des ABACUS 2007-AC1 Deals, beleuchtet die Rolle von Goldman Sachs und die Anklage der SEC gegen das Unternehmen. Darüber hinaus werden die Daten des Referenzportfolios des Deals ausgewertet, um die Gewinne und Verluste des CDOs zu ermitteln.
- Quote paper
- Wolfgang Zillinger (Author), 2012, Goldman Sachs ABACUS Deal, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294452