Studie zur Direktionalität bei Metaphern im Italienischen

Nach einer Umfrage von Lara Kierdorf und Philipp Kracht


Trabajo, 2013

18 Páginas, Calificación: 2,7


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Danksagung

1 Einleitung
1.1 Motivation
1.2 Problemstellung & Struktur

2 Hauptteil
2.1 Forschungsstand
2.1.1 Historische Kriterien
2.1.2 Kriterium der häufigeren Vorkommen
2.1.3 Semantisches Kriterium
2.1.4 Formales Kriterium
2.2 Der metaphorische Begriff
2.3 Die Umfrage – Fragestellung und erwartete Problematiken
2.4 Überblick der Ergebnisse
2.5 Auswertung

3 Schluss
3.1 Fazit
3.2 Ausblick

4. Literaturverzeichnis

Danksagung

Großer Dank gilt Frau Daniela Marzo, die sich mit großer Geduld und Freundlichkeit stets darum bemüht hat, uns in unserer ersten Umfrage zu leiten und zu begleiten.

Ringraziamo anche tutte le persone che hanno partecipato all’inchiesta, che ci hanno dato annotazioni o correzioni e naturalmente tutta la gente che ha diffuso le nsotre domande.

1 Einleitung

Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit italienische Sprecher ohne sprachwissenschaftlichen Hintergrund metaphorische Ausdrücke motivieren. Dazu wurde von meiner Kollegin Lara Kierdorf und mir eine Umfrage unter italienischen Muttersprachlern durchgeführt. Ausgehend von diversen sprachwissenschaftlichen Theorien bezüglich der Direktionalität und der Motivation von italienischen Begriffen soll aufgedeckt und begründet werden, wie die Theorie zur Praxis der Sprecher passt und inwiefern die Vorraussage, dass besonders metaphorische Begriffe sehr eindirektional motiviert werden, zutrifft.

1.1 Motivation

Das sprachwissenschaftliche Seminar Motivazione e Iconicità von Frau Professor Daniela Marzo beschäftigte sich unter anderem mit der Direktionalität von derivationalen Zusammenhängen zwischen unterschiedlichen Begriffen, oftmals der selben Wortfamilie entstammend. Im Rahmen des Seminars wurde der Text “Does love come from to love or to love from love? Why lexical motivation has to be regarded as bidirectional” von Birgit Umbreit behandelt. Der Text zitiert und nutzt eine Umfrage, bei der italienische, deutsche und französische Muttersprachler ohne linguistisch-wissenschaftlichen Hintergrund danach befragt wurden, woher ein Wort “stammt”[1].

Die hier bearbeitete Umfrage beschäftigt sich ausschließlich mit Substantiven, in der Hoffnung, dass die Fokussierung auf eine Wortart die Tatsache ausgleichen würde, dass die Umfrageergebnisse nicht sehr zahlreich sein würden. Zudem erleichtert dies die Untersuchung und vor allem den Vergleich der genutzten Begriffe.

1.2 Problemstellung & Struktur

Konkret soll sich in der Hausarbeit damit auseinandergesetzt werden, in welche Richtung Muttersprachler, die keinen linguistischen Hintergrund haben, metaphorische Ausdrücke motivieren. Erwartet wird, dass die Sprecher den metaphorischen Begriff auf einen “ursprünglichen” Begriff zurückführen, der nicht die vollständige Semantik mit ihm teilt, sondern nur einige Merkmale. Umgekehrt ist die Erwartungshaltung bei Begriffen, die als Ursprungswort angesehen werden, dass die Muttersprachler nicht den von ihnen abgeleiteten metaphorischen Begriff angeben, sondern ihn als opak annehmen oder eventuell einen Begriff aus einer anderen Sprache oder aus derselben Wortfamilie angeben.

Der erste Punkt der Hausarbeit wird den Forschungsstand betreffen, wobei dieser schon in diversen Arbeiten hervorragend zusammengefasst wurde und die Arbeit sich somit zugunsten einer stärkeren Auseinandersetzung mit dem Kernthema auf das Wesentliche beschränken wird. Anschließend werden einige Problematiken der Herangehensweise an das Problem der Direktionalität erläutert. Die Forschung gibt mehrere Varianten her, um eine Motiviertheit in die eine oder andere Richtung zu erschließen. Im weiteren Verlauf wird beschrieben, warum metaphorische Begriffe sich zur Erforschung eignen.

Im Folgenden wird sich schließlich der Umfrage selbst gewidmet: die Erstellung der Fragebögen für Nicht-Linguisten gestaltete sich extrem schwierig und ist zugegebenermaßen noch nicht ausgereift. Dies verhinderte zum Glück nicht einige interessante Erkenntnisse, die im angeschlossenen Hauptteil erläutert werden sollen. Abschließend wird zu erwähnen sein, dass die Erforschung der Direktionalität noch ein weites Feld eröffnet und es werden einige Aspekte aufgeführt, die in Zukunft eventuell noch von Interesse sein können.

2 Hauptteil

2.1 Forschungsstand

Wie Umbreit[2] aufführt, führt die schon bei Platons Kratylos-Dialog besprochene Frage nach der Verknüpfung von Wort und Bedeutung, also dem, was de Saussure später Bezeichung und Bezeichnetes nennt, indirekt zur Frage nach der RIchtung von Motiviertheit. “Le signe peut être relativement motivé” besagt bei de Saussure[3], dass beispielsweise ein Kompositumzwar schon die zusammengesetzte Bedeutung seiner Einzelteile sei, dass diese Einzelteile aber normalerweise arbiträr sind. Allerdings wäre hier nun die Richtung der Motiviertheit eindeutig, nämlich ist das Kompositum motiviert durch seine Einzelteile.

Weiterhin unterscheidet Ullmann zwischen morfologischer und semantischer Motivation, die in der Regel gleichzeitig auftreten. Koch und Marzo[4] nennen diese beiden Vorkommen morphological / formal auf der einen, und semantic / cognitive auf der anderen Seite.

Wenn es zur Richtung der Motiviertheit kommt, war sich nach Umbreit der Großteil der Linguistik bis vor wenigen Jahren einig, dass diese nur in eine Richtung geht. Dies zu definieren, Kriterien dazu anzuführen, ist allerdings schwierig. So argumentiert Iacobini[5], dass es einen “semantic and morphological growth” hin zum motivierteren Begriff gibt, dass also der Baum weniger motiviert sei als der Apfelbaum, da die Information, dass an dem Baum Äpfel wachsen, eine zusätzliche sei. Jedoch ist dieser Ansatz nicht ohne Gegenbeispiele geblieben, wenn beispielsweise Umbreit das Substantiv Schönheit gegen das aus der selben Wortfamilie stammende Adjektiv schön stellt. Hier fehlt der semantic growth, trotzdem das substantivierende Suffix –heit ja einen morfologischen Mehrwert darstellt.

Im weiteren werden sehr knapp die vier von Umbreit diskutierten Kriterien zur Festlegung der Richtung von Motiviertheit aufgeführt.[6]

2.1.1 Historische Kriterien

Als historische Herangehensweise nimmt man nach Balteiro[7] an, dass immer das Wort ein anderes motiviert, welches in Texten früher auftaucht. Abgesehen von der Tatsache, dass die Quellenlage in diesem Punkt extrem unübersichtlich ist, ist es fraglich, diachrone Kriterien für ein synchrones Phänomen zu nutzen.

2.1.2 Kriterium der häufigeren Vorkommen

Möchte man feststellen, welches von zwei Wörtern das andere motiviert, so kann man sich nach der Frequenzmethode ansehen, welches Wort im Sprachgebrauch häufiger verwendet wird. Allerdings ist auch diese Methode sehr fragwürdig, da man in den seltensten Fällen einen Überblick darüber hat. Auch kann es vermehrt vorkommen, dass man bei sicherer Quellenlage trotzdem ein sehr ähnliches Vorkommen der beiden Lexeme vorfindet.

[...]


[1] Project B6: „Lexical Motivation in French, Italian and German (LexiType-Syn)“, Collaborative Reserach Centre 441: Linguistic Data Structures: On the Relation between Data and Theory in Linguistics: http://www.sfb441.uni-tuebingen.de/b6.

[2] Umbreit 2010

[3] De Saussure 1966, S. 131

[4] Koch und Marzo 2007

[5] Iacobini 2000, S. 866

[6] Für ausführlichere Informationen hierzu siehe Umbreit 2010, S. 308 bis 314

[7] Balteiro 2007

Final del extracto de 18 páginas

Detalles

Título
Studie zur Direktionalität bei Metaphern im Italienischen
Subtítulo
Nach einer Umfrage von Lara Kierdorf und Philipp Kracht
Universidad
University of Cologne  (Romanistisches Institut)
Calificación
2,7
Autores
Año
2013
Páginas
18
No. de catálogo
V294453
ISBN (Ebook)
9783656921059
ISBN (Libro)
9783656921066
Tamaño de fichero
563 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
studie, direktionalität, metaphern, italienischen, nach, umfrage, lara, kierdorf, philipp, kracht
Citar trabajo
Philipp Kracht (Autor)Lara Kierdorf (Autor), 2013, Studie zur Direktionalität bei Metaphern im Italienischen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294453

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