In modernen Industrienationen ist die schulische Bildung heute ebenso selbstverständlich wie die spätere berufliche oder akademische Ausbildung. Ohne einen Schulabschluss ist es kaum möglich, eine Berufsausbildung oder ein Studium aufzunehmen. Diese sind wiederum Voraussetzung für den Eintritt in einen Beruf, der einem den Lebensunterhalt sichert und die Familiengründung ermöglicht. Im gesellschaftlichen Zusammenleben spielt zudem eine grundlegende Allgemeinbildung eine große Rolle, welche vor allem während der Schulzeit erworben wird.
Schon in der Antike war die Bildung von großer Bedeutung, beschränkte sich jedoch zunächst auf wohlhabendere Bürger. Die Idee der Bildung für das ganze Volk entstand erst später. Noch im 18. Jahrhundert war der Besuch einer Schule keine Selbstverständlichkeit. Besonders im Zuge der einsetzenden Industrialisierung wurde es wichtig, dass auch die Kinder in Fabriken arbeiteten, um den Lebensunterhalt der Familie mit zu sichern. Für viele junge Menschen blieb daher keine Zeit, die Schule zu besuchen. So waren es gerade die Massen an ärmeren Menschen, die keine oder nur eine unzureichende Schulbildung erhielten.
Adam Smiths Theorie der Arbeitsteilung und des freien Marktes legte zu dieser Zeit den Grundstein der modernen Volkswirtschaftslehre. Noch heute wird er zudem von einigen Autoren als Advokat des „laissez-faire“ bezeichnet (Winch 1998: 369). Trotz des Hinweises, dass der Staat sich in Fragen der Wirtschaftspolitik zurückhalten sollte, hat auch Smith klare Vorstellungen darüber gehabt, welche Aufgaben der Staat übernehmen sollte. Zu diesen Aufgaben gehört zum Beispiel auch die Bereitstellung jener Güter und Dienstleistungen, welche nicht auf eine Weise ertragreich sind, dass Privatpersonen sie bereitstellen können (Smith/Recktenwald 1996: 668). Dazu zählte er auch Teile der Bildung. Smith erhoffte sich von einem Volk, das in seiner Gänze zumindest grundlegend gebildet ist, positive Effekte für die Gesellschaft insgesamt.
In dieser Arbeit soll es darum gehen zu analysieren, welche Rolle bei Smith die Bildung in der vorindustriellen Klassengesellschaft spielt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen bei Smith
- Die Arbeitsteilung
- Die Freiheit des Marktes
- Die Aufgaben des Staates
- Die Funktionen der Bildung
- Grundbildung
- Höhere Bildung
- Berufliche Bildung
- Smiths Beitrag in der heutigen Welt
- Fazit
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Rolle der Bildung in der vorindustriellen Klassengesellschaft nach Adam Smith. Sie untersucht die theoretischen Grundlagen der Arbeitsteilung, des freien Marktes und der Staatsaufgaben bei Smith, um seine Sicht auf Bildung zu verstehen. Die Arbeit beleuchtet die Funktionen der Bildung in verschiedenen Klassen und geht auf moralische Aspekte ein. Abschließend wird diskutiert, inwieweit Smiths Analysen noch heute relevant sind.
- Die Bedeutung der Arbeitsteilung für wirtschaftliches Wachstum
- Die Rolle des freien Marktes in der Gesellschaft
- Die Aufgaben des Staates in der Bildung
- Die Funktionen der Bildung in verschiedenen Klassen
- Die moralischen Aspekte der Bildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Bildung in modernen Industrienationen dar und führt in die historische Entwicklung des Bildungswesens ein. Sie zeigt, dass die Bildung im 18. Jahrhundert nicht selbstverständlich war und vor allem für ärmere Menschen nicht zugänglich war. Die Einleitung führt Adam Smith als wichtigen Denker der Zeit ein und stellt seine Theorie der Arbeitsteilung und des freien Marktes vor. Sie erläutert, dass Smith trotz seiner Betonung des „laissez-faire“ die Bedeutung staatlicher Aufgaben, darunter die Bildung, erkannte.
Das Kapitel "Theoretische Grundlagen bei Smith" beleuchtet die Theorie der Arbeitsteilung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Smith argumentierte, dass die Spezialisierung der Arbeit zu einer Steigerung der Produktivität führt. Dieses Kapitel erklärt die drei Faktoren, die diese Steigerung der Produktivität bewirken: größere Geschicklichkeit, Zeitersparnis und die Erfindung von Maschinen. Es wird auch gezeigt, wie die Arbeitsteilung zu einer Spezialisierung von Berufen führt, die wiederum zu wissenschaftlichem Fortschritt und Forschung beiträgt.
Das Kapitel "Die Funktionen der Bildung" untersucht die verschiedenen Funktionen der Bildung bei Smith. Es wird gezeigt, dass Smith die Bildung als ein Mittel zur Stabilisierung der Gesellschaft sah. Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Bildungsstufen, die Smith für wichtig hielt: Grundbildung, höhere Bildung und berufliche Bildung. Es wird auch auf die moralischen Aspekte der Bildung eingegangen und gezeigt, wie Smith die Bildung als ein Mittel zur Förderung von Tugenden und moralischem Verhalten sah.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Arbeitsteilung, den freien Markt, die Staatsaufgaben, die Bildung in der vorindustriellen Klassengesellschaft, Adam Smith, Grundbildung, höhere Bildung, berufliche Bildung, moralische Aspekte der Bildung und die Relevanz von Smiths Analysen für die heutige Zeit.
- Citar trabajo
- Julia Müller (Autor), 2011, Adam Smith. Die Bedeutung der Bildung in der vorindustriellen Klassengesellschaft, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294492