Die Thematik der Sexualität in Verbindung mit körperlicher Behinderung ist sehr weitreichend und wird in der Literatur und Wissenschaft viel diskutiert. Dies hängt zum einem damit zusammen, dass mehrere unterschiedliche Fachrichtungen sich mit Sexualität beschäftigen, und zum anderen Behinderungen in vielfältiger Weise auftreten können und in ebenso vielfältigen Disziplinen behandelt und diskutiert werden. Das Thema Sexualität bei geistig behinderten Menschen schien bis in die 1980er Jahren zumindest innerhalb der Behindertenarbeit allgemein akzeptiert. Das verstärkte Aufkommen von AIDS und die vermehrte Sterilisation von nicht einwilligungsfähigen Behinderten hat diese Thematik jedoch wieder verstärkt in den Blickpunkt der wissenschaftlichen und pädagogischen Diskussion gebracht.
Die Pubertät ist im Leben eines jeden Menschen, egal ob mit oder ohne Behinderung, eine schwierige aber auch sehr bedeutsame Zeit für die weitere Entwicklung des Jugendlichen hin zum Erwachsen werden. In der Pubertät eines jeden und jeder Jugendlichen treten dieselben emotionalen, physischen und sozialen Veränderungen in ähnlicher Weise auf. Deshalb sollten junge, geistig behinderte Jugendliche wie alle anderen Jugendliche behandelt werden.
Die politischen und gesellschaftlichen Diskussionen für eine Verbesserung der Situation von behinderten Menschen in der Gesellschaft könnten in diesem Zusammenhang zu der Hypothese führen, dass Menschen mit Down Syndrom einen Anspruch auf Sexualität haben. Dieser Anspruch soll in dieser Arbeit nicht im juristischen Sinne geprüft werden, sondern es soll durch die Analyse und einer vergleichenden Betrachtung beider Sichtweisen (der Ethik und der katholischen Kirche) der Frage nachgegangen werden, ob Menschen auch aus ethischer und katholischer Sicht einen Anspruch auf die Auslebung der Sexualität besitzen. Oft fehlt auch in Wohnstätten, Heimen oder anderen Betreuungseinrichtungen die sexualpädagogische Fachkompetenz der Fachkräfte. Die Problematik der Sexualität liegt auch in den Ängsten und Unsicherheiten der Eltern und BetreuerInnen und den daraus resultierenden falschen pädagogischen Konsequenzen.
Die katholische Kirche hat im Bezug auf Sexualität einen schlechten Ruf in der Gesellschaft, und beide Begriffe zusammen assoziieren oftmals ein negatives Bild. Auch aus diesem Grund wird in der Forschungsfrage und im weiteren Verlauf der Arbeit die Bezeichnung „Lehre der Kirche“ vermieden.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- FORSCHUNGSFRAGE
- METHODE UND AUFBAU DER ARBEIT
- 1. BEGRIFFSDEFINITIONEN DER BEHINDERUNG.
- 1.1. DEFINITION VON BEHINDERUNG..
- 1.2 DEFINITION VON BEHINDERUNG NACH DER WHO.
- 1.3 DEFINITION VON BEHINDERUNG DER BEHINDERTENPÄDAGOGIK.
- 1.4. ABGRENZUNG GEISTIGE BEHINDERUNG.
- 1.4.1. ABGRENZUNG VON GEISTIGER BEHINDERUNG – DOWN SYNDROM.
- 1.4.2. ENTWICKLUNGSSCHRITTE VON MENSCHEN MIT DOWN SYNDROM
- 2. SEXUALITÄT UND BEHINDERUNG / DAS „DOWN SYNDROM“..
- 2.1. BEGRIFF DER SEXUALITÄT..
- 2.2. SEXUALITÄT UND GEISTIGE BEHINDERUNG
- 2.3 GRUNDRECHT AUF SEXUALITÄT?
- 2.4 SEXUALITÄT UND DAS DOWN SYNDROM
- 2.4.1.ENTWICKLUNGSSTUFEN DER SEXUALITÄT MIT DOWN SYNDROM
- 2.5.PROBLEMFELDER
- 2.5.1 FAMILIE
- 2.5.2 HEIME UND BETREUUNGSEINRICHTUNGEN
- 2.5.3 GESELLSCHAFTLICHE EINSTELLUNGEN.
- 2.5.4 FINANZIELLE SITUATION
- 3. SICHTWEISEN SEXUALITÄT BEI GEISTIGER BEHINDERUNG MIT DOWN SYNDROM.
- 3.1. SICHT DER ETHIK
- 3.2. SICHT DER RÖMISCH KATHOLISCHEN KIRCHE.
- 4 VERGLEICHENDE BETRACHTUNG DER BEHINDERTE MENSCH AUS ETHISCHER UND KATHOLISCH-THEOLOGISCHER SICHT.
- 5. CONCLUSIO.....
- 6. LITERATURVERZEICHNIS.
- 7. ANHANG
- 7.1 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- 7.1.1. ALLGEMEINE ABKÜRZUNGEN
- 7.1.2 BIBLISCHE BÜCHER
- 7.1.3 WISSENSCHAFTLICHE WERKE UND REIHEN
- 7.2 BIBELREGISTERSTELLEN.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Thematik der Sexualität von Menschen mit Down Syndrom aus der Sichtweise der katholischen Kirche und der Ethik. Ziel ist es, die unterschiedlichen Perspektiven auf die Ausübung der Sexualität durch Menschen mit Down Syndrom zu beleuchten und die Frage zu untersuchen, ob diese ein Recht auf Sexualität haben.
- Definition von Behinderung und Down Syndrom
- Sexualität und geistige Behinderung
- Recht auf Sexualität
- Sichtweisen der Ethik und der katholischen Kirche
- Vergleichende Betrachtung der ethischen und kirchlichen Sichtweise
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition des Begriffs "Behinderung" und stellt verschiedene Ansätze aus der Fachliteratur und von Organisationen vor. Anschließend wird der Begriff der Behinderung auf das Down Syndrom eingegrenzt. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Sexualität bei Menschen mit Down Syndrom. Es wird eine kurze Begriffserklärung der Sexualität gegeben und die Problemfelder im Zusammenhang mit Sexualität und Down Syndrom beleuchtet. Das dritte Kapitel präsentiert die Sichtweisen der Ethik der Behindertenpädagogik und der philosophischen Ethik sowie die Sichtweise der katholischen Kirche auf Sexualität bei Menschen mit Down Syndrom.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Sexualität, geistige Behinderung, Down Syndrom, katholische Kirche, Ethik, Recht auf Sexualität, Problemfelder, Sichtweisen, vergleichende Betrachtung.
- Quote paper
- Stephanie Lainer (Author), 2012, Sexualität mit geistiger Behinderung. Sichtweisen der katholischen Kirche und der Ethik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294807