Struktur und Entwicklung der Logistikbranche in Deutschland


Dossier / Travail de Séminaire, 2015

16 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

0. Abstrakt

II. Abkürzungsverzeichnis

0. Einleitung

1. Branchenabgrenzung

2. Strukturentwicklungen
2.1. Distributionslogistik in den ca. 1950er Jahren
2.2. Just-in-Time (JiT) und Just-in-Sequence (JiS) in den ca. 1980er Jahren

3. Aktuelle Entwicklungen: E-Commerce / Individualisierte Kundenanforderungen
3.1. Veränderungen bezüglich der Distributionslogistik
3.2. Veränderungen bezüglich der Konzepte Just-in-Time (JiT) und Just-in-Sequence (JiS)

4. Schlussbetrachtung

III. Literaturverzeichnis

0. Abstrakt

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich grundlegend mit den brancheninternen Veränderungen der Logistik, wobei diesbezüglich der Fokus auf den Bereichen Distributionslogistik und JiT bzw. JiS liegt. Es wird speziell die Frage beantwortet, inwieweit die verschiedenen Kompetenzbereiche der Logistik, über Weiterentwicklungs- bzw. Anpassungsprozesse, Beiträge zur Produktivitäts-, sowie Ertragssteigerung oder Kostensenkung innerhalb vielzähliger wirtschaftlicher Prozesse geleistet. Im Ergebnis ist klar erkennbar, dass sich die grundlegenden Inhalte der beiden untersuchten Kompetenzbereich der Logistik nicht verändert haben. Veränderungen liegen lediglich im Rahmen eines kontinuierlichen Optimierungsprozesses vor, welcher letztendlich für beide Bereiche unabdingbar ist, um auf aktuelle Trends, wie beispielsweise dem starken Wachstum des Internethandels adäquat zu reagieren. Hinsichtlich der erreichbaren Produktivitäts-, bzw. Ertragssteigerungen und Einsparungen lässt sich schlussendlich erkennen, dass die genannten Bereiche sich über Optimierungsprozesse beispielsweise ausgelöst durch eine sich kontinuierlich verändernde Gesellschaft, in den Bereichen Produktivität, Ertrag und Einsparung verbesserten.

II. Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

0. Einleitung

Die Logistik stellt gegenwärtig einen der größten Wirtschaftsbereiche in Deutschland dar. Der Transport, die Lagerung von Gütern, sowie die Steuerung von Informationsflüssen sind Tätigkeitsbereiche der Logistik.

Insgesamt sind deutschlandweit derzeit ca. 2,85 Mio. (Stand: 2013) Menschen in der Logistikbranche beschäftigt, wobei jeweils die Hälfte bei Logistikdienstleistern, sowie in den Logistikabteilungen von Industrie und Handel beschäftigt sind. (Vgl. Klinkner, 23.10.14)

Mit einem Umsatz von ca. 230 Mrd. Euro (Vgl. Klaus et al. 2013, S.3) ist die Logistikbranche, bezüglich Umsatz, gegenwärtig der drittgrößte Wirtschaftsbereich in Deutschland. Nur die Automobilindustrie und der Handel besitzen höhere Umsatzvolumina. (Vgl. Statistisches Bundesamt, 2014, und VdA, 23.10.14)

In welcher Weise haben die verschiedenen Kompetenzbereiche der Logistik, über Weiterentwicklungs- bzw. Anpassungsprozesse, Beiträge zur Produktivitäts-, sowie Ertragssteigerung oder Kostensenkung innerhalb vielzähliger wirtschaftlicher Prozesse geleistet?

Diese und weitere interessante Fragen möchte ich mithilfe einer Analyse von sowohl in der Vergangenheit bestandenen, als auch gegenwärtig vorhandenen Strukturen der Logistikbranche in Deutschland beantworten und in einer für den Leser übersichtlichen, schnell erfassbaren Form darzustellen.

Bezüglich der erstellten Studie, konnten die bis zum 05.01.15 veröffentlichten Daten und Zahlen berücksichtigt werden.

1. Branchenabgrenzung

Die Transport- und Logistikbranche ist ein komplexer, aus vielen verschiedenen Teilbereichen bestehender Bereich des Dienstleistungssektors in Deutschland. Sie entstand aufgrund der Tatsache, dass das produzierende Gewerbe und der Handel in den vergangenen Jahrzehnten, die zur Aufrechterhaltung der Wertschöpfungsketten notwendigen Transport- und anderen Logistikleistungen zunehmend an externe Logistikdienstleister auslagerten. Diese ersten externen Logistikdienstleister stellten zugleich die ersten Unternehmen der Transport- und Logistikbranche dar.

Eine Abgrenzung der Branche mit Ihren vielzähligen Logistik- und Produktionsprozessen, kann an den Verbindungsstellen mit dem produzierendem Gewerbe und dem Handel vollzogen werden. Dessen interne Prozesse sind meist stark mit externen logistischen Prozessen vernetzt, wobei aus diesem Grund eine Festlegung von Außengrenzen für eine Branchenabgrenzung unabdingbar ist. Die logistische Tätigkeit gilt mit der Anlieferung von Gütern an das Lieferungsziel als abgeschlossen und somit werden beispielsweise interne Produktionsprozesse eines Unternehmens nicht mit den externen Aufgaben der Logistik verallgemeinert. Um die Abgrenzung von anderen Branchen erkennbarer zu gestalten, wird anhand einer allgemeinen Definition festgelegt, dass der Logistikbegriff Unternehmen umfasst, welche die traditionellen Funktionen des Transports, Umschlags und Lagerns von Waren und Gütern ausüben, aber auch Unternehmen die Dienstleistungen anbieten, welche unter anderem Mehrwertdienste und die sogenannte Kontraktlogistik beinhalten. (Vgl. Eckert-Körnen/Korschinsky, 2009, S. 2)

Nach der seit 2008 geltenden amtlichen Wirtschaftszweigklassifizierung stellt der Logistiksektor keine eigenständige Branche dar, sondern wird als Bestandteil des Abschnitts „H – Verkehr und Lagerei“ gelistet. Der genannte Abschnitt beinhaltet Unternehmen, die im Rahmen des Landverkehrs, der Schifffahrt und Luftfahrt Güter, sowie Personen transportieren und zusätzlich dazu sind weitere Dienstleistungen aufgeführt, welche ergänzend zu den verschiedenen Transportarten erbracht werden. Postdienstleistungen gehören entsprechend der Klassifikation beispielsweise zum Abschnitt „H – Verkehr und Lagerei“. (Vgl. Statistisches Bundesamt, 2008, 404 ff.)

Aufgrund der möglicherweise aufkommenden Einschätzung, dass der Bereich Personenverkehr einen Teil der Logistikbranche wiederspiegelt, muss genannt werden, dass der Personenverkehr laut vorangegangener Definition nicht Bestandteil der Logistik ist. Zur Abgrenzung der Logistikbranche ist aus dem genannten Grund unabdingbar, den Personenverkehr, sowie sogenannte Postdienstleistungen, im Sinne von Nachrichtenübermittlungen, aus dem Tätigkeitsbereich der Logistik auszugrenzen.

Nach Berücksichtigung von amtlichen, sowie allgemeingültigen Einschätzungen bezüglich des Ausmaßes und der Abgrenzung der Logistikbranche, ist diese resümierend als Dienstleistungssektor anzusehen und beinhaltet sowohl die traditionellen Funktionen des Transports, Umschlags und Lagerns von Waren und Gütern, als auch spezifischere Dienstleistungen, wie beispielsweise Mehrwertdienste.

Nach der Ausführung der Branchenabgrenzung ist es nun möglich auf Basis der vorangegangenen Erkenntnisse etwaige Veränderungen innerhalb des Logistikbranche zu erkennen und deren Wirkung auf Produktivitäts-, sowie Ertragssteigerung oder Kostensenkung, innerhalb allgemeinwirtschaftlicher Prozesse zu analysieren.

2. Strukturentwicklungen

2.1. Distributionslogistik in den ca. 1950er Jahren

Die Logistik veränderte sich während des genannten Zeitraumes in vielfältiger Weise. Die Entwicklung von einem bloßen Anbieter von Beschaffungs- und Distributionsaktivitäten, hin zur Logistik als Querschnittsfunktion zwischen Beschaffung, Produktion und Vertrieb vollzog sich unter anderem in diesem Zeitraum. (Vgl. Baumgarten, S.14 ff.)

Als Ausgangssituation kann die Nachkriegszeit, ca.1950er Jahre, gesehen werden, da während diesem Zeitraum ein Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt ablief. Die Zahl der verfügbaren Produkte wuchs kontinuierlich an und die Menschen in Deutschland konnten aus diesem Grund, im Gegensatz zur Situation während der Kriegsjahre, aus einer relativen Vielzahl von Produkten, sowie Anbietern wählen.

Das Anspruchsdenken der Menschen in Deutschland wuchs und synchron damit, die Anforderungen der Kunden an Zustand oder beispielsweise Verfügbarkeit von Konsumgütern. Diese Situation stellt einen möglichen Startpunkt für die ausgeprägte Einflussnahme der Logistik auf die Produktivität von wirtschaftlichen Prozessen dar. (Vgl. Pepels, 2004, S. 12 f.)

Als Anpassungsaktion an die veränderte Marktsituation begannen Unternehmen ihre Distribution von Gütern zu optimieren. (Vgl. Pepels, 2004, S.12 f.) Die Sicherstellung der jederzeitigen Verfügbarkeit von Gütern im Handel wurde aufgrund des Wandels vom Verkäufer- zum Käufermarkt immer wichtiger, da eine optimierte Verfügbarkeit von Gütern eventuell ein Vorteil im Vergleich zu konkurrierenden Unternehmen darstellen konnte. Um die Bedeutung des genannten Punktes zu unterstreichen wird diesbezüglich eine Verbindung zur heutigen Situation hergestellt. In der heutigen Zeit ist Verfügbarkeit von Konsumgütern von größter Wichtigkeit. Die aus dem genannten Grund in vielen Unternehmen eingerichteten Supply-Chain-Abteilungen, haben unter anderem die Aufgabe, die jederzeitige Verfügbarkeit von (Konsum-)Gütern sicherzustellen. (Vgl. Locker et al. 2013, S. 15 f.) Dies zeigt unter anderem auf, wie wichtig es für Unternehmen ist, die Verfügbarkeit von Gütern zu garantieren. Schlussfolgernd resultiert aus diesem Exkurs, dass die jederzeitige Verfügbarkeit von Gütern in der heutigen Zeit gleichwohl von großer Bedeutung ist und grundsätzlich nicht an Relevanz in Relation zur damaligen Zeit verloren hat.

Um die Sicherstellung der Verfügbarkeit in den ca. 1950er Jahren zu optimieren, wurde unter anderem eine Reduzierung der Lieferungszeit von Konsumgütern angestrebt. Aus diesem Grund war die Lieferzeit ein entscheidender Faktor, welcher zur Einführung von Zwischenlägern führte. Die sogenannte Distributionslogistik, als Ergebnis der damaligen Überlegungen, ist Teil von Wertschöpfungsprozessen und übernimmt dort heute wie damals, unter anderem in Form von Zentral-, Regional und Auslieferungslägern, die Aufgabe des Bindeglieds zwischen Produktions- und Absatzseite des jeweiligen Unternehmens. (Vgl. Kummer, 2009, 322 f.) Zwischenläger optimieren durch ihre Bindegliedfunktion und die damit unter anderem verkürzten Lieferwege, beispielsweise zwischen Produktion und Verkaufsfläche, flächendeckend die jederzeitige Lieferbereitschaft. (Vgl. Seeck, 2010, 147 ff.) Eine Optimierung der Lieferbereitschaft führt zwangsläufig zu einer schnelleren Reaktion auf mögliche Nachfrageschwankungen. Zum Beispiel kann somit oftmals auf eine erhöhte Nachfrage sehr effizient reagiert werden und aus diesem Grund können Leerlauf-Phasen (kompletter Abverkauf) minimiert werden. Resultierend konnte durch die Minimierung der Leerlauf-Phasen der Umsatz und Ertrag gesteigert werden, da Güter nun abhängig von der Nachfrage geliefert werden konnten und zudem ein mit einem Leerlauf verbundener Umsatzstopp verhindert werden konnte.

Aufgrund der eingeführten, systematisch geplanten Distributionslogistik, konnte zusammenfassend eine Umsatz-, und Ertragssteigerung erreicht, sowie die Transportzeit je Auftrag verkürzt werden. Es lässt sich somit klar ein Zusammenhang zwischen Veränderungen innerhalb der Logistiksektoren und Produktivitäts- bzw. Ertragssteigerungen in verschiedenen Wirtschaftszweigen erkennen. Diesbezüglich resultiert die Ertragssteigerung aus der optimierten Verfügbarkeit von Gütern, wobei sich ähnliche Veränderungen aufgrund der engen Vernetzung zwischen Logistikbranche und anderen Wirtschaftszweigen voraussichtlich auch auf weitere beteiligte Wirtschaftsbereiche auswirkten.

[...]

Fin de l'extrait de 16 pages

Résumé des informations

Titre
Struktur und Entwicklung der Logistikbranche in Deutschland
Université
University of Applied Sciences Bremerhaven
Cours
Methoden
Note
1,3
Auteur
Année
2015
Pages
16
N° de catalogue
V294911
ISBN (ebook)
9783656928102
ISBN (Livre)
9783656928119
Taille d'un fichier
409 KB
Langue
allemand
Mots clés
Logistik, Logistikbranche, Deutschland
Citation du texte
Bastian Drutjons (Auteur), 2015, Struktur und Entwicklung der Logistikbranche in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/294911

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