W.G. Sebald (1944-2001) gilt als einer der bedeutendsten deutschprachigen Schriftsteller des späten 20. Jh.
Sebald, Jahrgang 1944 und gebürtig aus dem Allgäu, lebte seit 1966 bis auf eine kleine Unterbrechung in England und lehrte dort Literaturwissenschaft. Im Advent 2001 verunglückte er tödlich, nachdem er am Steuer seines Autos einen Herzinfarkt erlitten hatte. Neben seiner wissenschaftlichen Beschäftigung mit Literatur war er selber Schriftsteller. Zu Lebzeiten erschienen von ihm fünf Prosawerke, und eine Auswahl seiner literaturtheoretischen Arbeiten liegt heute in drei Bänden vor.
Dieser Text ist eine kurze Einführung in sein Werk.
Diskutiert werden maßgebliche Motive, Interessen und Methoden von Sebalds belletristischen wie auch literaturwissenschaftlichen Texten sowie die Zusammenhänge zwischen diesen beiden Arbeitsgebieten.
Der Anhang stellt wesentliche Sekundärliteratur zu Sebald zusammen.
Inhaltsverzeichnis
- Beschreibungen des Unglücks
- Zum Werk W.G. Sebalds
- Sebalds Arbeiten verbinden Genres wie Reiseerzählung, Biographie und Autobiographie, Memoiren, Geschichtsschreibung und Fiktion, sie sind lyrische Prosa und prosaische Lyrik.
- Noch vor dem Lesen von Sebalds erzählerischer Prosa fällt die große Anzahl der Abbildungen auf, die in den Text eingestreut sind und mehrere Funktionen erfüllen können.
- Das Stilmittel intertextueller Verflechtung wurde natürlich zu allen Zeiten genutzt, vor allem als Verweisen von Texten auf eigene und fremde Texte.
- Solche Gesten des Dokumentarischen sind natürlich selber Stilmittel des Fiktionalen, auch wenn manche Rezensenten, die es besser wissen sollten, sie für bare Münze nahmen.
- »Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen.« lautet der erste Satz in Christa Wolfs »Kindheitsmuster«, und eben diese Überzeugung trägt Sebalds Erzählungen, in denen eine Beziehung zur Vergangenheit besonders als eine Beziehung zu den Toten und als Geschichte des Unglücks gedacht wird.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem Werk des deutschen Autors W.G. Sebald und untersucht dessen einzigartige narrative und stilistische Strategien. Die Analyse konzentriert sich auf Sebalds Verwendung von Bildern, Texten und Erinnerungen als Mittel der Darstellung und legt dabei einen besonderen Fokus auf die Beziehung des Autors zur Vergangenheit, dem Gedächtnis und dem Unglücksfall.
- Verbindung von Genres und Stilen in Sebalds Werken
- Die Rolle von Bildern und Texten in Sebalds Erzählungen
- Die Intertextualität und Verflechtung von Themen und Motiven
- Sebalds Umgang mit Geschichte, Gedächtnis und dem Unglücksfall
- Die Bedeutung von Erinnerungsarbeit und der Repräsentation von Trauma
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel stellt W.G. Sebald vor und beleuchtet seinen literarischen und wissenschaftlichen Hintergrund. Es werden seine wichtigsten Werke sowie seine zentralen Themen und Anliegen erläutert.
- Das zweite Kapitel untersucht die besondere Kombination von Genres in Sebalds Arbeiten und beschreibt die einzigartige Art und Weise, wie er Sprache, Erinnerung und Erfahrung miteinander verbindet.
- Das dritte Kapitel widmet sich der Bedeutung von Bildern in Sebalds Werk und analysiert deren Funktion als Teil des erzählerischen Gefüges sowie deren Interaktion mit dem Text.
- Das vierte Kapitel beleuchtet die Verwendung von Intertextualität und Verflechtung in Sebalds Werken. Es wird untersucht, wie Sebald in seinen Erzählungen auf andere Texte, Kunstwerke und historische Ereignisse verweist.
- Das fünfte Kapitel konzentriert sich auf die dokumentarische Dimension von Sebalds Werk und diskutiert die Frage, wie er Geschichte, Gedächtnis und den Unglücksfall in seinen Erzählungen verarbeitet.
Schlüsselwörter
W.G. Sebald, Bilder, Text, Erinnerung, Vergangenheit, Intertextualität, Verflechtung, Geschichte, Gedächtnis, Unglücksfall, Trauma, Erzählung, Stil, Genre, Literatur, Wissenschaft.
- Citar trabajo
- Dr. Jan Leichsenring (Autor), 2015, Beschreibungen des Unglücks. Zum Werk W.G. Sebalds, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295111