Inhaltsverzeichnis
1. Zielsetzung der Hausarbeit
2. Unterricht nach der Vier - Stufen Methode
2.1 Definition und Aufbau der Vier - Stufen Methode
2.2 Wo findet die Vier Stufen - Methode in der Berufsschule Anwendung?
3. Unterricht nach dem Konzept der Handlungsorientierung
3.1 Definition der Handlungsorientierung
3.2 Aufbau eines Unterrichts nach dem Unterrichtsprinzip
der Handlungsorientierung
3.2.1 Die Leittext - Methode
3.2.2 Die Projekt - Methode
4. Die Bedeutung von Kompetenzen im geplanten Unterricht
4.1 Definition von Kompetenzen
4.2 Definition und Bedeutung der Sozialkompetenz
4.3 Definition und Bedeutung der Methodenkompetenz
4.4 Definition und Bedeutung der Fachkompetenz
5. Die Klasse
5.1 Soziokulturelle Voraussetzungen
5.2 Alter und Geschlecht der Schülerinnen und Schüler
5.3 Schulische Vorbildung
5.4 Verhalten der Schülerinnen und Schüler im Unterricht
6. Sachanalyse
6.1 Sachstruktur Biskuitmasse
6.2 Sachdarstellung Biskuitmasse
6.3 Sachtruktur Wiener Masse
6.4 Sachdarstellung Wiener Masse
7. Allgemeine didaktische Überlegungen
7.1 Die Verknüpfungen von fachtheoretischen und fach-praktischen Inhalten des geplanten Unterrichts
7.1.1 Verknüpfung zum Technologieunterricht
7.1.2 Verknüpfung zum Mathematikunterricht
7.1.3 Verknüpfung zur Betriebslehre
7.2 Fazit der Verknüpfungen des Theorie - und Praxisunterrichts für die Schülerinnen und Schüler
8. Curriculare Vorgaben für das geplante Unterrichtsthema
8.1 Richtlinien
8.2 Stoffverteilungsplan
9. Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung für die Schülerinnen und Schüler
10. Didaktische Überlegungen zu beiden Unterichten
10.1 Herstellung einer Biskuitgrundmasse
10.2 Herstellung einer Wiener Masse
11. Lernzielanalyse
Inhaltsverzeichnis
1. Zielsetzung der Hausarbeit
2. Unterricht nach der Vier - Stufen Methode
2.1 Definition und Aufbau der Vier - Stufen Methode
2.2 Wo findet die Vier Stufen - Methode in der Berufsschule 9 Anwendung?
3. Unterricht nach dem Konzept der Handlungsorientierung
3.1 Definition der Handlungsorientierung
3.2 Aufbau eines Unterrichts nach dem Unterrichtsprinzip 10 der Handlungsorientierung
3.2.1 Die Leittext - Methode
3.2.2 Die Projekt - Methode
4. Die Bedeutung von Kompetenzen im geplanten Unterricht
4.1 Definition von Kompetenzen
4.2 Definition und Bedeutung der Sozialkompetenz
4.3 Definition und Bedeutung der Methodenkompetenz
4.4 Definition und Bedeutung der Fachkompetenz
5. Die Klasse
5.1 Soziokulturelle Voraussetzungen
5.2 Alter und Geschlecht der Schülerinnen und Schüler
5.3 Schulische Vorbildung
5.4 Verhalten der Schülerinnen und Schüler im Unterricht
6. Sachanalyse
6.1 Sachstruktur Biskuitmasse
6.2 Sachdarstellung Biskuitmasse
6.3 Sachtruktur Wiener Masse
6.4 Sachdarstellung Wiener Masse
7. Allgemeine didaktische Überlegungen
7.1 Die Verknüpfungen von fachtheoretischen und fach-praktischen Inhalten des geplanten Unterrichts
7.1.1 Verknüpfung zum Technologieunterricht
7.1.2 Verknüpfung zum Mathematikunterricht
7.1.3 Verknüpfung zur Betriebslehre
7.2 Fazit der Verknüpfungen des Theorie - und Praxisunterrichts für die Schülerinnen und Schüler
8. Curriculare Vorgaben für das geplante Unterrichtsthema
8.1 Richtlinien
8.2 Stoffverteilungsplan
9. Gegenwarts- und Zukunftsbedeutung für die Schülerinnen und Schüler
10. Didaktische Überlegungen zu beiden Unterichten
10.1 Herstellung einer Biskuitgrundmasse
10.2 Herstellung einer Wiener Masse
11. Lernzielanalyse
11.1 Unterrichtsziele
11.2 Geplante Unterrichtsziele der Doppelstunde ,,Herstellung einer Biskuitgrundmasse“
11.3 Geplante Unterrichtsziele der Unterrichtseinheit ,,Wie Stelle ich eine Wiener Masse her“
11.4 Geplante Feinlernziele für die Herstellung einer Biskuitgrundmasse in der 4-Stufen Methode
11.5 Geplante Feinlernziele für die Herstellung der Wiener Masse nach dem Modell der Vollständigen Handlung
12. Methodische Überlegungen zu beiden Unterrichten
12.1 Methodische Überlegungen zur ersten Doppelstunde nach der 4-Stufen Methode
12.1.1 Einstiegsphase
12.1.2 Vorbereitungs- und Planungsphase
12.1.3 Selbstständige Durchführungsphase
12.1.4 Beurteilungs- und Kontrollphase
12.2 Methodische Überlegungen zur Unterrichtseinheit nach dem Modell der vollständigen Handlung
12.2.1 Einstieg
12.2.2 Informationsphase
12.2.3 Planungsphase
12.2.4 Entscheidungsphase
12.2.5 Ausführungs- und Kontrollphase
12.2.6 Präsentationsphase
12.2.7 Auswertungs- und Reflektionsphase
13. Unterrichts und Ausbildungsmittel
13.1 Tafelbilder
13.2 Tafelbild der Doppelstunde zur Herstellung einer Biskuitmasse
13.3 Tafelbild zur Unterrichtseinheit nach dem Modell der vollständigen Handlung
14. Nachbetrachtung der Unterrichtseinheit
14.1 Nachbetrachtung der 4-Stufen Methode
14.1.1 Einstieg, Vorbereitung und Planungsphase
14.1.2 Durchführungsphase
14.1.3 Beurteilungs- und Kontrollphase
14.2 Nachbetrachtung der Unterrichtseinheit nach dem Modell der vollständigen Handlung
14.2.1 Informationsphase
14.2.2 Planungsphase
14.2.3 Entscheidungsphase
14.2.4 Ausführungs- und Kontrollphase
14.2.5 Präsentationsphase
14.2.6 Auswertungs- und Reflektionsphase
15. Reflektion beider Unterrichte durch die Gruppe
16. Eigenreflektion
17. Fazit
18. Literaturverzeichnis
19. Versicherung
20. Anhang/Arbeitsblätter der Unterrichtseinheit
1. Zielsetzung der Hausarbeit
,,Ich möchte als Nachspeise ein Biskiutgebäck", Dieser Wunsch eines Gastes kann eine/n Hotelfachfrau/-mann, Restaurantfachfrau/-mann Bäcker/-in, Bäckereifachverkäufer/-in oder Koch/-in in Schwierigkeiten bringen. Obwohl Biskuitgebäcke einen wesentlichen Teil des Sortiments Feiner Backwaren, die in einem Restaurant als Nachspeise gereicht werden, ausmachen, fragen Gäste nur selten direkt nach der Verkehrsbezeichnung von Biskuit. Das liegt daran, dass Biskuit überwiegend Bestandteil zusammengesetzter Backwaren ist, die unter anderen Phantasienamen angeboten werden.
Zu den zusammengesetzten Gebäcken aus Biskuit- oder Wiener Masse zählen vor allem Torten und Desserts. Es gibt aber auch eigenständige Gebäcke aus Biskuit wie beispielsweise Anisplätzchen oder Löffelbiskuit. Bei aller Vielfalt der Gebäcke tauchen immer wieder zwei Grundrezepte des Biskuits auf; das der Biskuitmasse und das der Wiener Masse. Im Wesentlichen gibt es nur den Unterschied, dass der Wiener Masse Fett in Form von Butter zugesetzt wird. Zudem gibt es geringe Abweichungen der Zutatenmengen einzelner Komponenten. Da Biskuit in vielen Gebäcken der Bäckerei und/oder Gastronomie Verwendung findet, ist es wichtig die Herstellung des Biskuit im fachpraktischen Unterricht zu thematisieren.
Weitere Aspekte in der Herstellung bekräftigen diese Entscheidung. Zum Beispiel die speziellen Herstellungstechniken der beiden Massen, welche zwar verwandt, aber dennoch individuell sind. Sie erfordern fachliches Geschick und ein im Bereich der Hygiene gut geschultes Personal.
Biskuit ist sowohl eine technologische Besonderheit, als auch eine berufliche Herausforderung bei der Herstellung. Die Zutaten ergeben nur nach Einhaltung strengster Herstellungskriterien einen Produktionserfolg. Die dafür notwendigen feinmotorischen Fähigkeiten können die Schülerinnen und Schüler im Unterricht erlernen. Da diese Fähigkeiten im Produktionsbereich einer Bäckerei, Konditorei oder Küche überall anwendbar sind, handelt es sich folglich auch um einen Lerninhalt mit hoher exemplarischer Bedeutung.
Beachtet man diese Fakten um die Herstellung von Biskuit, gilt es daraus einen Unterricht zu planen, der den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht wird und der die berufliche Handlungskompetenz möglichst wirkungsvoll fördert. Um dieses umzusetzen, wird sich der fachpraktische Unterricht, der in dieser Hausarbeit dargestellt wird, an komplexen und berufsbezogenen, ganzheitlich zu betrachtenden Problembereichen orientieren. Der Unterricht wird durchgeführt nach dem Unterrichtsprinzip der Handlungsorientierung und vermittelt so einprägsamer berufliche Grundqualifikationen und Kenntnisse, welche die Basis für eigenständiges planen, durchführen und kontrollieren von Arbeitsabläufen sind. Ferner sollen die Schüler im Fachpraxisunterricht Fach-, Methoden- und Sozialkompetenzen erlangen, die sie befähigen, Aufgaben und Situationen im Berufsalltag und im privaten Leben souverän zu bewältigen.
Gerade im Fachpraxisunterricht ist die Förderung von Methoden-, Sozial- und Fachkompetenz insbesondere für junge Menschen während der gesamten Ausbildungszeit wichtig. Durch die Förderung dieser Kompetenzen entwickelt sich die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler weiter.
Durch erlangen von Schlüsselqualifikationen[1] im Unterricht wird die Entwicklung von Kompetenzen unterstützt. Schlüsselqualifikationen wie z.B. Kommunikation Kooperation, Selbstständigkeit beim Planen, Durchführen und Kontrollieren bewirken, dass die Schülerinnen und Schüler die angestrebten beruflichen Handlungsziele erreichen können.
Im Gegensatz zur Situation in den Ausbildungsbetrieben bietet der Lernort Schule weiterhin ergänzend Vorteile und Chancen für die Schüler. Da nicht der wirtschaftliche Erfolg der Produktion im Vordergrund steht, haben Fehlproduktionen für die Schülerinnen und Schüler keine Konsequenzen weil die Ausbildung nicht ökonomisch, sondern pädagogisch geprägt ist. Fehlergebnisse werden bewusst als pädagogisches Exempel genutzt, d.h. fehlerhafte Produkte werden dazu genutzt, dass alle Schülerinnen und Schüler daraus lernen können.
Das Ziel dieser Unterrichtseinheit soll sein, dass die Schülerinnen und Schüler befähig werden, die Herstellung von Biskuit selbstständig zu planen, durchzuführen und zu kontrollieren. Die Fähigkeit, sich kritisch zu den Ergebnissen zu äußern und mit Kritik dritter umzugehen lernen. Die Umsetzung des Themas wird in einer Verknüpfung der 4 - Stufen Methode und der Handlungsorientierung erfolgen. Die Unterrichtseinheit wird geteilt in eine Doppelstunde (90 min.) und eine Handlungsorientierte Phase von 8 Stunden. Zur Umsetzung der Grundlagen wird in der Doppelstunde die 4-Stufen Methode eingesetzt. Die Handlungsorientierte Phase erfolgt nach dem Modell der vollständigen Handlung.
2. Unterrichten nach der Vier - Stufen Methode
2.1 Definition und Aufbau der Vier - Stufen Methode
Eine Methode ist das planmäßige Vorgehen[2] zum Erreichen eines Ziels[3]. Die 4 - Stufen Methode geht auf das TWI - Programm (Training Within Industry) der amerikanischen Industrie im zweiten Weltkrieg zurück und wurde von der REFA - Lehre adaptiert. Ihre Stärke liegt in der effektiven Vermittlung motorischer Fertigkeiten mit kurzen Lernzeiten.
Die Arbeitsunterweisung geht von der Tätigkeitsanalyse erfahrener Arbeiter aus.
Diese ist Grundlage für die Arbeitssystembeschreibung, bei der Arbeitsaufgabe (Lernziele), Arbeitsablauf, -platz, -mittel, -umgebung, methode, und Arbeitsorganisation vom Ausbilder geplant bzw. vorentschieden werden. Auf der Basis der Arbeitsanalyse wird der Unterweisungsplan erstellt:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Arbeitsunterweisung ist in vier Stufen gegliedert.
1. Vorbereiten:
In dieser Stufe ist vorwiegend der Ausbilder aktiv. Er erklärt die Arbeitsaufgabe, nennt die Lernziele und stellt die Arbeitsmittel bereit. Durch Fragen und Impulse klärt er die Vorkenntnisse und weckt Interesse.
2. Vormachen:
Der Ausbilder soll den gesamten Arbeitsvorgang ,,flüssig vormachen" und dabei erklären, WAS er WIE und WARUM macht. Durch wiederholtes, schrittweises Vormachen lenkt er die Aufmerksamkeit auf die wesentlichen Kernpunkte der Unterweisung.
3. Nachmachen:
Der/die Auszubildende wiederholt die Arbeitsschritte (Imitationslernen). Dabei erklärt er/sie die einzelnen Lernabschnitte, beschreibt die Kernpunkte und begründet das Vorgehen. Bei gravierenden Fehlern kann der Ausbilder sofort eingreifen. Kontroll- und Beurteilungsfragen ermöglichen eine Einschätzung des Zielerreichungsgrades der Arbeitsunterweisung.
4. Selbstständiges Anwenden:
Durch wiederholte Übung wird das Gelernte gefestigt und gesichert. Durch den erneuten Vollzug wird der Lernfortschritt beobachtet und Routinebildung angestrebt.
2.2 Wo findet die Vier Stufen - Methode in der Berufsschule Anwendung?
Werden Schülerinnen und Schüler im Unterricht an einer hochtechnologischen und in der Anschaffung teuren Maschine oder in den Umgang eines hochwertigen Rohstoffes eingewiesen und geschult, geht meist kein Weg um die Anwendung der Vier - Stufen Methode vorbei. Sie gibt den betreuenden Lehrkräften Sicherheit, wenn die Schülerinnen und Schüler zu einem späteren Zeitpunkt an dem Objekt selbstständig arbeiten sollen.
3. Unterricht nach dem Konzept der Handlungsorientierung
3.1 Definition der Handlungsorientierung
Die curricularen Voraussetzungen für die Umsetzung von handlungsorientierten Unterricht wurden mit der Einführung der neuen Richtlinien für die Berufsfachschule Gastronomie geschaffen (KMK, Feb. 2000). Der Begriff Handlungsorientierung wird definiert, wenn forciert an der eigenen Arbeit weitergearbeitet wird und Hindernisse in diesem Sinne ausgeräumt werden. Als geringe Handlungsorientierung ist zu bezeichnen, wenn vermieden wird, Festlegungen zu treffen, die zum Weiterarbeiten notwendig wären[4].
Weitergehend wird Handlungsorientierung im Unterricht als ganzheitheitlich und schüleraktiv bezeichnet, in dem die zwischen dem Lehrer und den Schülern vereinbarten Handlungsprodukte die Organisation des Unterrichtsprozesses leiten, sodass Kopf- und Handarbeit der Schülerinnen und Schüler in ein ausgewogenes Verhältnis zueinander gebracht werden.[5] Voraussetzungen für handlungsorientierten Unterricht sind[6]
- Ganzheitliche, mehrdimensionale Aufgabenstellung, Orientierung an arbeitsweltlichen Realitäten
- Problembezogene Handlungssystematiken mit mehr Spielraum für den Lernenden
- Aktive erfahrungsgestütze, kooperative Lernformen und eine offen gestaltete Lernumwelt.
3.2 Aufbau eines Unterrichts nach dem Konzept der Handlungsorientierung
Der Aufbau eines Unterrichts nach dem Konzept der Handlungsorientierung kann nach verschiedenen Methoden erfolgen. Die zwei gebräuchlichsten Methoden sind die Leittext- und die Projekt-Methode.
3.2.1 Die Leittext - Methode
Die Planung und Metasicht in der Leittext - Methode wird von der betreuenden Lehrkraft übernommen. Wird ein Unterricht nach dieser Methode geplant, gelten für die Lehrkraft bestimmte Vorgaben:
Abbildung: Vorgaben der Unterrichtsplanung[7]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Leittext - Methode ist grundsätzlich in die sechs Stufen einer vollständigen Handlung gegliedert[8]:
1. Informieren
In dieser Anfangsphase werden Leitfragen und Leittexte eingesetzt, die den/die Auszubildende/n darüber informieren, was getan werden soll. Durch systematische Analyse der Zeichnung und Auftragsunterlagen soll er/sie die ausführenden Arbeiten gedanklich erfassen.
2. Planen
Hier geht es um die Festlegung und Organisation der Arbeitsabläufe in einem Arbeitsplan. Der Arbeitsplan wird gewöhnlich von einer Lerngruppe erstellt.
3. Entscheiden
Auf dieser Stufe werden der Festigungsweg und die Betriebsmittel festgelegt und die erarbeiteten Entscheidungsvorlagen mit dem Ausbilder durchgesprochen.
4. Ausführen
In dieser Phase wird das Werkstück gefertigt. Der Fertigungsprozess soll weitgehend selbstständig vom Auszubildenden geleistet werden und kann ggf. auch arbeitsteilig erfolgen.
5. Kontrollieren
Die fachgerechte Anfertigung erfolgt mit Hilfe eines Kontrollbogen durch den/die Auszubildenden (Selbstbewertung) und durch den Ausbilder (Fremdbewertung).
6. Bewerten
Die Kontrolle ist die Grundlage für ein Bewertungsgespräch mit dem Ausbilder über die durchgeführte Arbeit. Dabei werden Gründe für Mängel und Abweichungen ermittelt und besprochen.
3.2.2 Die Projekt - Methode
Unter einem Projekt wird ein Ausbildungsvorhaben verstanden, bei dem die Auszubildenden einen komplexen Gegenstand möglichst im Team herstellen oder eine fest umrissene, praxisrelevante Aufgabe erfüllen. Wesentliche Merkmale eines Projekts sind[9]:
- Eine fest umrissene Aufgabenstellung
- Eine aus der Sicht des Lernenden komplexe Aufgabe
- Eine Ausführung durch den Lernenden/die Lernenden, einzeln oder gemeinsam mit anderen.
Zudem gliedert sich die Projekt-Methode in siebzehn Punkte, aufgeteilt in vier Kategorien.
Intentionale Vorbereitung
1. Bestimmen von Projektthemen
2. Auswählen von Projektthemen
3. Entscheiden für ein Thema
4. Prüfen möglicher Realisierbarkeit Vorbereitungsphase
5. Erarbeiten von Lösungsmöglichkeiten
6. Vergleichen der Lösungsmöglichkeiten
7. Einholen von Informationen
8. Entscheiden für eine Lösung Konkretisierungsphasen
9. Planen der Lösung
10. Kontrollieren des Plans
11. Entwickeln von Arbeitsformen
12. Beschaffen von Materialien
13. Überarbeiten des Plans
14. Durchführen des Projekts Nachbearbeitungsphase
15. Erstellen eines Berichtes
16. Beurteilen und Bewerten
17. Entscheiden über Fortführung
4. Die Bedeutung von Kompetenzen im geplanten Unterricht
Zum Erlangen beruflicher Handlungskompetenzen (z. B. komplexes bzw. vernetztes Denken) bedarf es der intensiven Förderung bzw. Erweiterung der Bereiche von Methoden-, Fach- und Sozialkompetenz, welche die tragenden Säulen der pädagogischen Absichten im Unterricht sind und deshalb gerade auch im handlungsorientierten Unterricht vermittelt und vertieft werden. Diese drei Kompetenzbereiche grenzen sich voneinander ab, wie im Folgenden kurz dargestellt wird.
4.1 Definition von Kompetenzen
Der Begriff Kompetenz ist einerseits zu unterscheiden in subjektive und objektive, und anderseits in epistemische und heuristische Kompetenz. Während die objektive Kompetenz die Verfügbarkeit über Wissen und Handlungsmöglichkeiten im jeweiligen Realitätsbereich meint, ist die subjektive Kompetenz die eigene Einschätzung (Meinung) bezüglich des Wissens um diese Handlungsmöglichkeiten.
4.2 Definition und Bedeutung der Sozialkompetenz
Sozialkompetenz meint die berufsübergreifende Fähigkeit, sich mit den Problemen anderer in einer Gruppe sachlich auseinandersetzen zu können. Sie soll als Grundmuster in unserem sozialen Verhalten vorhanden sein.
Bedeutung der Sozialkompetenz für den geplanten Unterricht:
Die Schülerinnen und Schüler müssen lernen im Unterricht mit einander und gegenüber Dritten tolerant und fair umzugehen können.
Das zeichnet u.a. im Ausbildungsbetrieb einen souveränen, anerkannten und erfolgreichen Auszubildenden aus. Ratschläge und Kritik, die im Unterricht an die Schülerinnen und Schüler gerichtet werden, sind sachlich zu verstehen und als konstruktiver Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsergebnisse zu werten.
Da die Schülerinnen und Schüler in ihrem Grundverhalten durch ihr Umfeld (Primärsozialisation) im Ansatz bereits sozial geprägt sind, beinhaltet der pädagogische Auftrag in der Schule während der schulischen Ausbildung ggf. eine Korrektur oder Förderung dieser bislang erworbenen Sozialkompetenzen.
Wichtige Aspekte der Sozialkompetenz, die im Unterricht umgesetzt werden sollen, sind persönlich geführte Kommunikation, Zuverlässigkeit bezüglich getroffener Absprachen und die Intregation der Schülerinnen und Schüler in die Arbeitsgruppe. Diese Aspekte werden im privaten Bereich bei vielen Schülerinnen und Schüler meist nicht gefördert. Die Teamfähigkeit eines Auszubildenden im Betrieb ist eine unverzichtbare organisatorische Eigenschaft für ein erfolgreiches handeln und das Bestehen eines Produktions - oder Dienstleistungsteams.
4.3 Definition und Bedeutung der Methodenkompetenz
Sie beschreibt ganz allgemein die sowohl berufstypisch geprägte, als auch berufsübergreifende Fähigkeit, die Gesamtlösung eines Lern- oder Arbeitsauftrags theoretisch zu durchdenken und die einzelnen Schritte zum Ziel hin gedanklich und praktisch zu vollziehen.
Bedeutung der Methodenkompetenz im geplanten Unterricht:
Die Art und Weise[10], wie man wo Antworten auf Fragen findet, die zur Lösung eines Problems beitragen können; das zu beherrschen. Literatur und neue Medien sind eine Basis für die Schülerinnen und Schüler, um ihre Methodenkompetenz zu verbessern. Die Informationsquellen von heute sind vielfältig, schnell, aktuell und oft sehr komplex. Die Beschaffung und Selektion der notwendigen Informationen ist ein gutes Beispiel für die Vertiefung von Methodenkompetenz. Das problemlösende Denken wird dabei sehr gefördert, die eigenen Aktivitäten der Schüler werden verstärkt und konventionelle Arbeitstechniken (wie geht man mit einem Inhaltsverzeichnis um?) werden wieder eingeübt.
Hilfreich ist hierbei auch eine gute gedankliche Auffassungsgabe[11] (kognitiv) und eine positive innere Einstellung (affektiv) des Lernenden zum Lerngegenstand.
Ein schlüssiges Denken, strategisches Handeln und logisches Vorgehen sind notwendige Eigenschaften von angehenden qualifizierten Mitarbeitern in der Küche, wenn Handlungsabläufe reibungslos funktionieren sollen. In dieser Hausarbeit wird das u. a. durch die Erstellung eines Arbeitsablaufplanes gefördert.
4.4 Definition und Bedeutung der Fachkompetenz
Das Wissen und die Kenntnisse um die Sache, das konkrete fachliche Können (Fertigkeiten), gestützt durch Erfahrung, bei der Umsetzung und Anwendung spiegelt sich in dem Begriff Fachkompetenz wieder.
Bedeutung der Fachkompetenz im geplanten Unterricht:
Fachkompetenz ist eine berufliche Anforderung und betriebs-wirtschaftliche Notwendigkeit für Auszubildende, sie müssen fachliche Zusammenhänge im Betrieb erkennen und somit entsprechende Arbeitsabläufe für sich selbst verständlich machen. Die Schülerinnen und Schüler müssen also selbstständig planen, durchführen und seine Arbeitsergebnisse kritisch kontrollieren. Konkret wird diese Kompetenz in diesem Unterricht durch das Erledigen der Arbeitsschritte in fachlich richtiger Reihenfolge und die selbständige Herstellung des Biskuit geübt.
Betriebswirtschaftliche Interessen sind die Hauptursache dafür, dass viele Ausbildungsbetriebe in der Förderung der Fachkompetenz ihren Schwerpunkt setzen. Die Schule wirkt hierbei ausgleichend und schafft so eine gewisse Chancengleichheit für alle Schülerinnen und Schüler.
5. Die Klasse
Die vorliegende Hausarbeit ist für eine Schülergruppe der Berufsfachschule Gastronomie vorgesehen. Die einjährige Berufsfachschule ohne Eingangsvoraussetzungen bietet Schülerinnen und Schülern ohne Schulabschluss und mit Interesse am Gastgewerbe oder anderen im nahrungsmittelverarbeiteten Gewerbe heimischen Berufen einen Ausbildungsplatz anzustreben.
Zusätzlich können Schülerinnen und Schüler, ohne Schulabschluss gemäss ihrer Leistungen den Hauptschulabschluss erreichen.
Die Lerngruppe für den geplanten Unterricht setzt sich aus 8 Schülerinnen und 5 Schülern zusammen. Da der Besuch der BFG keine Eingangsvoraussetzung erfordert ergibt sich eine heterogene Gruppenzusammensetzung.
5.1 Soziokulturelle Voraussetzungen
Die soziokulturellen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler sind sehr unterschiedlich. Dadurch treten gelegentlich Spannungen auf, die in diesem Alter aber nicht außergewöhnlich sind. Andererseits beleben sie die Klassensituation und lassen den Stand der bislang erworbenen Sozialkompetenzen der Schüler erkennen. In der Anlaufzeit des Schuljahres ist in unserer Zusammenarbeit die Klasse zu einer guten Lerngruppe zusammengewachsen. Dennoch bereitet einigen Schülerinnen und Schülern die dauerhafte Konzentration im Unterricht noch Schwierigkeiten.
Das gute Verhältnis, welches sich mittlerweile zwischen den Schülern und mir aufgebaut hat, spiegelt sich u.a. in der Anerkennung meiner Person wieder. Sie verstehen mich als ihren Lernpartner, welcher ihnen den Weg zu ihrem beruflichen Erfolg mit aufzeigen kann.
5.2 Alter und Geschlecht der Schülerinnen und Schüler
Alter der Schülerinnen und Schüler
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
5.4 Verhalten der Schülerinnen und Schüler im Unterricht
Ferner nehmen Anna T. und Bilma C. häufig nicht am Unterricht teil. Bei diesen Schülerinnen wurde das Mahnverfahren eingeleitet, dies hat jedoch noch nicht dazu geführt, dass diese Schülerinnen wieder regelmäßig am Unterricht teilnehmen. Die Schülerinnen Franziska C., Zehra C., Fatma E., Gülistan K., Bahar U., Yeliz Y., haben im vorangegangen Schuljahr das Berufsvorbereitungsjahr Körperpflege besucht. Im Vergleich zum Berufsvorbereitungsjahr Körperpfege stellt die Berufsfachschule Gastronomie höhere Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler. Die Jugendlichen müssen z.B. im Lehrrestaurant sehr kooperativ mit ihren Mitschülern zusammenarbeiten. Hier haben einige der Schülerinnen und Schüler Schwierigkeiten sich zu integrieren, was sich in Desinteresse am Unterrichtsthema wiederspiegelt. Gerade Bilma C., gibt sehr schnell auf, da sie im Verlauf des Unterrichts durch Unkonzentration schlecht folgen kann. Durch Gespräche mit Kollegen aus dem Theorieunterrricht konnte ich erfahren, dass dieses Verhalten auch dort auftritt. Im gesamten ist die Beteiligung der Gruppe als gut zu betrachten, vereinzelt muss die Gruppe immer wieder neu motiviert und auf Verhaltensregeln hingewiesen werden um ein ausbrechen einzelner aus der Gruppe zu vermeiden.
[...]
[1] Definition:Schlüsselqualifikationen sind berufs-und fachübergreifend, sie sind so fundamental, dass sie in nur geringem Maße vom technischen Fortschritt entwertet werden. Sie sind zudem Voraussetzung für die Bewältigung von Anpassungsvorgängen, welche die Berufstätigen heute und in der Zukunft unaufhörlich zu leisten haben.
[2] Vgl. Ott, Bernd, Grundlagen des beruflichen Lernens und Lehrens, S. 198, 2000 Cornelsen Verlag, Berlin
[3] Vgl. Pahl, Beitz 1997, S. 751
[4] Grotian, Kristine; Beelich, Karl - Heinz, Lernen selbst managen, Springer Verlag 1999, S. 203/204.
[5] Vgl. Jank/Meyer, 1991, S. 354
[6] Vgl. Laur - Ernst, 1988, S. 6
[7] Abbildung: Vorgaben der Unterrichtsplanung; eigene Graphik
[8] Vgl. Ott, Bernd, Grundlagen des beruflichen Lernens und Lehrens, 2000 Cornelsen Verlag, Berlin, S. 198
[9] Vgl. Ott, Bernd, Grundlagen des beruflichen Lernens und Lehrens, 2000 Cornelsen Verlag, Berlin, S. 203
[10] Planungsfähigkeit, Lernfähigkeit, Einsatz von Techniken & Strategien des Lernens & Arbeitens, analytisches Denken und Denken in Zusammenhängen.
[11] Zum Beispiel das Verstehen: Es ist ein Erkennen von Zusammenhängen, welches zu Schlußfolgerungen befähigt.
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