„Wagners Musik bietet melodisch weniger feste, greifbare und voraushörbare Syntax, als damals erwartet wurde.“ Trotzdem gelang es ihm, einen mehrere Tage dauernden Opernzyklus zu komponieren, wobei er sich insgesamt einer neuartigen, schwer nachsingbaren Linearität bediente. Doch wie erreichte er diese „Gesamtmelodie“? Und welche Elemente spielen darüber hinaus für den häufig mystifizierten Ring-Klang eine tragende Rolle?
Diesen Fragen will die vorliegende Arbeit nachgehen und dazu an erster Stelle die äußeren Voraussetzungen für die Klangbilder im Ring betrachten. Dazu werden die Orchesterbesetzung, die Neuschaffung verschiedener Instrumente, die Instrumentationstechnik Wagners sowie der Parameter Raum genauer untersucht. In einem zweiten Schritt rückt die innere Gestaltung des Ring-Klangs auf allgemeiner satztechnischer Ebene in den Fokus, bevor gezielt der Frage nachgegangen wird, in wieweit sich der Ring-Klang in den Jahren seiner Komposition verändert hat. Dazu werden Beispiele aus dem Rheingold als Ausgangsklang, dem Vorspiel zum dritten Aufzug des Siegfried als erstes Stück in einem neuen Kompositionsstil und schließlich die Götterdämmerung als Zielklang Wagners näher untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die äußeren Voraussetzungen des Ring-Klangs
- Besetzung
- Besondere Instrumente
- Instrumentation
- Raum
- Die innere Gestaltung des Ring-Klangs
- Die Architektur des Klangs auf satztechnischer Ebene
- Der Ring-Klang im Wandel
- Das Rheingold - Der Ausgangsklang
- Siegfried - Die Schaffenskrise als Zeit des Umbruchs
- Götterdämmerung - Der Zielklang
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit der Entwicklung des Orchestralklangs im „Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner. Ziel ist es, die äußeren und inneren Voraussetzungen dieses Klangbildes zu analysieren und aufzuzeigen, inwiefern sich der Klang des „Ring“ über die Jahre der Komposition hinweg verändert hat.
- Besetzung und Besonderheiten des Ring-Orchesters
- Die Rolle der Instrumentation in der Klanggestaltung
- Die Bedeutung des Raumes für den Gesamtklang
- Das innovative Texturprinzip und seine Auswirkungen auf den Orchesterklang
- Der Wandel des Orchestersatzes im Laufe der Ring-Komposition
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Bedeutung der äußeren Voraussetzungen für den Klang des „Ring“ hervorgehoben. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der einzigartigen Besetzung des Orchesters, den eigens für den „Ring“ entwickelten Instrumenten und der besonderen Rolle der Instrumentation im Gesamtkunstwerk geschenkt.
Im zweiten Kapitel befasst sich die Arbeit mit der inneren Gestaltung des Klangs. Dabei steht das innovative Texturprinzip im Fokus, welches als ein zentrales Element der Ring-Komposition betrachtet wird. Dieses Kapitel beleuchtet die verschiedenen Texturarten und ihre Entwicklung im Laufe der Entstehung des Werkes, wobei Beispiele aus dem „Rheingold“, „Siegfried“ und der „Götterdämmerung“ herangezogen werden.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit umfassen: Richard Wagner, „Ring des Nibelungen“, Orchestralklang, Klangbild, Instrumentation, Texturprinzip, Klangdramaturgie, „unendliche Melodie“, Leitmotivik, Kompositionsprozess, Schaffenskrise, Gesamtkunstwerk.
- Quote paper
- Susanne Becker (Author), 2015, Der Orchestralklang im "Ring des Nibelungen", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295253