Menschen beschäftigen sich seit jeher mit dem Thema des Inzests. Die wohl älteste literarische Auseinandersetzung mit dem Beischlaf unter Verwandten lässt sich im König Ödipus von SOPHOKLES finden. Aber nicht nur in der griechischen Antike ist eine Faszination für dieses Tabu verankert. Auch in RICHARD WAGNERs Walküre entwickelt sich zwischen den Geschwistern Siegmund und Sieglinde Liebe. Ebenso lassen sich bei THOMAS MANN und MAX FRISCH eindeutige Inzestmotive entdecken. Darüber hinaus wird auch in Kinofilmen oder Fernsehserien bis hin zu den aktuellen erotischen Romanen mit dem Tabu des Inzests gespielt.
Anders als in der künstlerischen Darstellung, wo die Protagonisten des Inzests in der Regel als tragische Figuren dargestellt werden, zeigt sich die Realität. Hier werden die Beteiligten als triebgesteuert und unvernünftig vom Gesetzgeber und der Gesellschaft verfolgt.
Die vorliegende Arbeit setzt sich kritisch mit der Thematik des Inzests zwischen erwachsenen Geschwistern und den Gründen für ein Inzestverbot in der Bundesrepublik Deutschland auseinander. Dazu wird einleitend eine kurze Definition von Inzest skizziert. Im Anschluss wird die aktuelle Rechtslage in der Bundesrepublik Deutschland dargelegt, um davon ausgehend den aktuellen Inzestdiskurs zu beleuchten. Den Hauptteil der Arbeit bilden die Erläuterungen der wichtigsten Verbotsgründe sowie die kritische Auseinandersetzung mit diesen. Die Bewertung der Diskussionsergebnisse sowie ein Ausblick auf mögliche Handlungsweisen in pluralisierten Gesellschaften stellen den Abschluss dar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Definition
- Rechtliche Situation in der Bundesrepublik Deutschland
- Aktuelle Inzestdiskurse in der Bundesrepublik Deutschland
- Ethische Bewertung der Verbotsgründe
- Gen Argumente
- Familien-Argumente
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht kritisch das Inzestverbot in der Bundesrepublik Deutschland und analysiert die dafür relevanten Argumente. Sie beleuchtet die historische Entwicklung des Verbots, die aktuelle Rechtslage und die ethischen Dimensionen des Themas.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Inzest“
- Rechtliche Situation in Deutschland und historische Entwicklungen
- Ethische Bewertung der Verbotsgründe
- Aktuelle Inzestdiskurse und gesellschaftliche Debatten
- Mögliche Handlungsweisen in pluralisierten Gesellschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema Inzest vor und beleuchtet seine literarische und gesellschaftliche Relevanz. Sie skizziert den Aufbau und die Zielsetzung der Arbeit.
Theoretische Grundlagen
Dieses Kapitel bietet eine Übersicht über die theoretischen Grundlagen, auf denen die Untersuchung basiert. Es definiert den Begriff „Inzest“, beschreibt die rechtliche Situation in Deutschland und beleuchtet den aktuellen Inzestdiskurs anhand eines Praxisbeispiels.
Ethische Bewertung der Verbotsgründe
Dieses Kapitel setzt sich mit den ethischen Argumenten für das Inzestverbot auseinander. Es analysiert Gen Argumente und Familien Argumente und stellt deren Bedeutung im Kontext der heutigen Gesellschaft in Frage.
Schlüsselwörter
Inzest, Inzestverbot, Bundesrepublik Deutschland, Ethische Bewertung, Gen Argumente, Familien Argumente, Rechtliche Situation, Inzestdiskurs, Gesellschaftliche Debatte, Handlungsweisen, Pluralisierung.
- Arbeit zitieren
- Kai Richter (Autor:in), 2015, Das Inzestverbot in der Bundesrepublik Deutschland. Eine kritische Auseinandersetzung mit den Verbotsgründen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295359