Die Welt, in der sich die Menschheit seit Anbeginn ihrer Geschichte bewegt, kann mit den fünf Sinnen erfasst werden, weshalb sie als real bezeichnet wird. In den letzten Jahren jedoch schuf der Mensch durch seine Kreativität mit dem Internet eine künstlich erzeugte Umgebung, den virtuellen Raum, der mittlerweile zu einer eigenen virtuellen Welt geworden ist. Das junge Medium hat eine enorme Entwicklung in den letzten 20 Jahren genommen. Ursprünglich als militärisches Sicherheitsnetzwerk konzipiert, wurde es auch für den akademischen Bereich zur Verfügung gestellt, bis es schließlich Anfang der 90er Jahre für privatwirtschaftliche Zwecke geöffnet und von den Unternehmen erobert wurde.
Im Jahr 2012 waren in Deutschland 77% der privaten Haushalte mit einem Internetzugang ausgestattet. Fast jeder informiert sich online, bevor er Flugtickets, Hotelbuchungen, Reisen oder Digitalkameras kauft. Mit einem Klick können Verbraucher nun online einkaufen, ohne sich vom heimischen Computer entfernen zu müssen. Die Vorteile des Interneteinkaufs liegen für Verbraucher und Unternehmer auf der Hand. Dem Verbraucher bieten sich eine weltweite Produktauswahl und die Vergleichbarkeit von Preisen und Produktmerkmalen, was zu Kosteneinsparungen genutzt werden kann. Zusätzlich offerieren Online – Shops regelmäßig den Transport der Ware zum Verbraucher und ein bequemes und flexibles Einkaufen ohne Einschränkungen durch Öffnungszeiten. Unternehmer haben durch den Aufbau von Online – Shops die Möglichkeit, Personal-, Vertriebs-, Transaktions- und Marketingkosten einzusparen und ihr geographisches Gebiet auszuweiten. Dennoch spricht die Branche von einer Vertrauenskrise: Kostenfallen, schlechte Nachrichten über Betrügereien bei E-Bay und Online-Banking sowie fehlende persönliche Beratung bei der Vertragsabwicklung schaden dem Ruf des elektronischen Geschäftsverkehrs. Eine der Ursachen: Sowohl die rechtlichen als auch die technischen Hintergründe vom elektronischen Geschäftsverkehr sind so komplex, dass der Verbraucher sie kaum überblicken kann. Online-Banking, Informationspflichten, Widerrufsrechte – all dies müssten die Verbraucher und Unternehmer verstehen und beherrschen, um sich sorglos online bewegen zu können. Auch die Unternehmer tragen aktiv zur Vertrauenskrise bei. Händler missachten geltendes Recht und nutzen rechtliche Schlupflöcher, um ihre Interessen durchzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
- I. EINLEITUNG
- 1. EINFÜHRUNG UND PROBLEMSTELLUNG
- 2. STRUKTUR UND ZIEL DER ARBEIT
- II. DIE BESONDERE NOTWENDIGKEIT VON VERBRAUCHERSCHUTZ IM ELEKTRONISCHEN GESCHÄFTSVERKEHR
- 1. DER BEGRIFF DES ,,ELEKTRONISCHEN GESCHÄFTSVERKEHRS"
- 2. BEDEUTUNG VON VERTRAUEN IM ELEKTRONISCHEN GESCHÄFTSVERKEHR
- A) KOMPLEXITÄT IM INTERNET
- B) VERTRAUENSEMPFINDLICHE FAKTOREN UND HINDERNISSE AUS DER VERBRAUCHERSICHT
- AA) BESTELL- UND LIEFERBEDINGUNGEN
- BB) PRODUKTEIGENSCHAFTEN
- 3. VORTEILE UND GEFAHREN DES ELEKTRONISCHEN GESCHÄFTSVERKEHRS FÜR VERBRAUCHER UND UNTERNEHMER
- 4. VERBRAUCHERLEITBILDER UND IHRE AUSWIRKUNG AUF DEN ELEKTRONISCHEN GESCHÄFTSVERKEHR
- A) EUROPÄISCHES VERBRAUCHERLEITBILD
- B) BEDEUTUNG DER VERTRAGSUMSTÄNDE
- c) EINFLUSS DES INTERNETS AUF DAS VERBRAUCHERLEITBILD
- 5. ZWISCHENERGEBNIS
- III. DER ENTWICKLUNGSPROZESS DER EUROPÄISCHEN RECHTSGRUNDLAGEN IM ELEKTRONISCHEN GESCHÄFTSVERKEHR
- 1. DIE FERNABSATZRICHTLINIE DER EUROPÄISCHEN UNION
- 2. DIE E-COMMERCE-RICHTLINIE DER EUROPÄISCHEN UNION
- 3. DAS ZUSAMMENSPIEL VON FERNABSATZ- UND E-COMMERCE-RICHTLINIE
- 4. DIE DEUTSCHE UMSETZUNG DER FERNABSATZ- UND DER E-COMMERCE-RICHTLINIE
- 5. DIE EU-VERBRAUCHERRECHTERICHTLINIE
- A) NEUSTRUKTURIERUNG
- B) VOLLHARMONISIERUNG
- IV.VERTRAGSTYPENÜBERGREIFENDE INSTRUMENTE DES VERBRAUCHERSCHUTZES DER ELEKTRONISCHEN MÄRKTE
- 1. INFORMATIONSPFLICHTEN DES UNTERNEHMERS
- A) FERNABSATZRICHTLINIE
- AA) BEGRÜNDUNG DER INFORMATIONSPFLICHTEN
- BB) ANFORDERUNGEN AN INFORMATIONSPFLICHTEN
- AAA) VORVERTAGLICHE INFORMATIONSPFLICHTEN
- (1) INHALT DER INFORMATIONSPFLICHTEN
- (2) ZEITPUNKT DER INFORMATIONSPFLICHTEN
- (3) ART UND WEISE DER INFORMATIONSÜBERMITTLUNG
- (4) RECHTSFOLGEN
- BBB) DOKUMENTATION NACH VERTRAGSSCHLUSS
- AAA) VORVERTAGLICHE INFORMATIONSPFLICHTEN
- IIB) E-COMMERCE-RICHTLINIE
- AA) ANBIETERPFLICHTEN
- AAA) MITTEL ZURr EingabekorrekTUR
- BBB) INHALT DER INFORMATIONSPFLICHTEN
- BB) ZWISCHENERGEBNIS
- C) KRITIK AN INFORMATIONSPFLIchten der FernABSATZ- UND E-COMMERCE-RICHTLINIE
- D) VERBRAUCHERRECHTERICHTLINIE
- AA) STRUKTUR UND FORMALE ANFORDERUNGEN DER INFORMATIONSPFLICHTEN
- BB) INHALT UND UMFANG DER INFORMATIONSPFLICHTEN
- AAA) VORVERTRAGLICHE INFORMATIONSPFLICHTEN
- (1) INFORMATION ZUM UNTERNEHMER
- (2) INFORMATION ZUM PRODUKT
- (3) INFORMATION ZU PREIS UND WEITEREN KOSTEN
- (4) INFOMRATION ZU ZAHLUNGS- UND LIEFERBEDINGUNGEN
- (5) INFORMATION ZUM WIDERRUFSRECHT
- BBB) NACHVERTRAGLICHE BESTÄTIGUNGENPFLICHTEN
- CCC) RECHTSFOLGen bei NichterfÜLLUNG VON INFORMATIONSPFLICHTEN
- AAA) VORVERTRAGLICHE INFORMATIONSPFLICHTEN
- CC) KRITIK AN DEN INFORMATIONSPFLICHTEN DER NEUEN VERBRAUCHERRECHTERICHTLINIE
- AA) ANBIETERPFLICHTEN
- A) FERNABSATZRICHTLINIE
- 2. VERBRAUCHERSPEZIFISCHE VERTRAGSLÖSUNGSRECHTE DES VERBRAUCHERS
- A) FERNABSATZRICHTLINIE
- AA) BEGRÜNDUNG DES WIDERRUFSRECHTS
- BB) AUSWIRKUNGEN DES WIDERRUFSRECHTS AUF DEN INTERNETHANDEL
- AAA) VORTEILE DES WIDERRUFSRECHTS
- BBB) NACHTEILE DES WIDERRUFSRECHTS
- CC) AUSGESTALTUNG DES WIDERRUFSRECHTS
- DD) RECHTSFOLGEN EINES WIDERRUFS
- AAA) HINSENDEKOSTEN
- BBB) RÜCKSENDEKOSTEN
- CCC) WERT- UND NUTZUNGSERSATZ
- EE) KRITIK AM WIDERRUFSRECHT der FernabsatzRICHTLINIE
- B) VERBRAUCHERRECHTERICHTLINIE
- AA) VORAUSSETZUNGEN DES WIDERRUFS
- BB) AUSÜBUNG DES WIDERRUFSRECHTS
- CC) SONDERFALL: WIDERRUFSRECHT BEI ONLINE VERSTEIGERUNGEN
- DD) RECHTSFOLGEN DES WIDERRUFS
- EE) AUSNAHMEN VOM WIDERRUFSRECHT
- FF) KRITIK AM WIDERRUFSRECHT DES VERBRAUCHERRECHTERICHTLINIE
- 3. KLAUSELKONTROLLE BEI INTERNETVERTRÄGEN
- A) ANWENDUNGSBEREICH
- B) EINBEZIEHUNG VON AGB
- C) SONDERFALL: INTERNETAUKTIONEN
- A) FERNABSATZRICHTLINIE
- III4. SCHUTZ DES VERBRAUCHERS DURCH INFORMATIONSGEBOTE
- A) VERORDNUNG ZUR REGELUNG DER PREISANGABEN
- B) VERORDNUNG ÜBER DIE INFORMATIONSFPLICHTEN VON REISEVERANSTALTERN
- 5. ZWISCHENFAZIT
- 1. INFORMATIONSPFLICHTEN DES UNTERNEHMERS
- V. ASPEKTE DES VERBRAUCHERSCHUTZES IN DER PRAXIS
- 1. BUTTON-LÖSUNG GEGEN KOSTENFALLEN IM INTERNET
- A) HINTERGRUND DER GESETZLICHEN NEUREGELUNG
- B) WESENTLICHER INHALT DER NEUREGELUNG
- c) FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN
- 2. VERTRAGSSCHLUSS IN SONDERKONSTELLATIONEN
- A) ABBRUCH EINER EBAY-AUKTION
- B),,SHILL BIDDING"
- c) FALSCH EINGESTELLTE PREISE
- D) VERTRÄGE ÜBER DIGITALE INHALTE
- 1. BUTTON-LÖSUNG GEGEN KOSTENFALLEN IM INTERNET
- VI. REFORMBEDARF UND LÖSUNGSANSÄTZE
- 1. NORMATIVE RECHTLICHE ANSATZPUNKTE
- A) TRANSPARENTE NORMGESTALTUNG
- B) GLAUBWÜRDIGKEIT DURCH DESIGN UND STRUKTUR DER WEBSEITE
- 2. VERBRAUCHERSCHUTZ DURCH VERTRAUENSERZEUGENDE MECHANISMEN DER SELBSTREGULIERUNG
- A) BEWERTUNGSSYSTEME UND GÜTESIEGEL
- B) ZWISCHENERGEBNIS
- 3. INTELLIGENTE AGENTEN
- 4. AUSBLICK AUF MÖGLICHE REFORMEN
- A) OPTIONALES INSTRUMENT
- AA) ANWENDBARKEIT EINES OPTIONALEN INSTRUMENTS
- BB) RECHTSFORM
- CC) INHALT
- B) ZWISCHENERGEBNIS
- A) OPTIONALES INSTRUMENT
- 1. NORMATIVE RECHTLICHE ANSATZPUNKTE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit dem Verbraucherschutz im elektronischen Geschäftsverkehr. Sie untersucht die Notwendigkeit von Verbraucherschutz im Internet, analysiert die Entwicklung der europäischen Rechtsgrundlagen und beleuchtet vertragstypenübergreifende Instrumente des Verbraucherschutzes. Des Weiteren werden Praxisaspekte, Reformbedarf und mögliche Lösungsansätze diskutiert.
- Die Bedeutung von Vertrauen im elektronischen Geschäftsverkehr
- Die Entwicklung der europäischen Rechtsgrundlagen im elektronischen Geschäftsverkehr
- Vertragstypenübergreifende Instrumente des Verbraucherschutzes
- Praxisaspekte des Verbraucherschutzes im Internet
- Reformbedarf und Lösungsansätze für den Verbraucherschutz im elektronischen Geschäftsverkehr
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Verbraucherschutzes im elektronischen Geschäftsverkehr ein und definiert die Problemstellung. Sie legt die Struktur und die Ziele der Arbeit dar.
Das zweite Kapitel beleuchtet die besondere Notwendigkeit von Verbraucherschutz im elektronischen Geschäftsverkehr. Es betrachtet den Begriff des elektronischen Geschäftsverkehrs, die Bedeutung von Vertrauen im Internet und die Vorteile sowie Gefahren des elektronischen Geschäftsverkehrs für Verbraucher und Unternehmer. Außerdem werden Verbraucherleitbilder und ihre Auswirkungen auf den elektronischen Geschäftsverkehr untersucht.
Kapitel drei behandelt den Entwicklungsprozess der europäischen Rechtsgrundlagen im elektronischen Geschäftsverkehr. Es analysiert die FernAbsatzrichtlinie, die E-Commerce-Richtlinie und das Zusammenspiel beider Richtlinien. Zudem wird die deutsche Umsetzung dieser Richtlinien sowie die EU-Verbraucherrechterichtlinie betrachtet.
Kapitel vier fokussiert auf vertragstypenübergreifende Instrumente des Verbraucherschutzes in elektronischen Märkten. Es behandelt Informationspflichten des Unternehmers, verbraucherspezifische Vertragslösungsrechte und die Klausulkontrolle bei Internetverträgen. Außerdem werden Schutzmechanismen durch Informationsangebote und die Button-Lösung gegen Kostenfallen im Internet diskutiert.
Kapitel fünf untersucht Praxisaspekte des Verbraucherschutzes im Internet. Es beleuchtet den Vertragsschluss in Sonderkonstellationen wie eBay-Auktionen und Verträge über digitale Inhalte.
Das sechste Kapitel widmet sich dem Reformbedarf und den Lösungsansätzen für den Verbraucherschutz im elektronischen Geschäftsverkehr. Es betrachtet normative rechtliche Ansätze, verbraucherschützende Mechanismen der Selbstregulierung und intelligente Agenten. Des Weiteren werden mögliche Reformen und deren Auswirkungen auf den Verbraucherschutz diskutiert.
Schlüsselwörter
Verbraucherschutz, elektronischer Geschäftsverkehr, Vertrauen, FernAbsatzrichtlinie, E-Commerce-Richtlinie, EU-Verbraucherrechterichtlinie, Informationspflichten, Widerrufsrecht, Klausulkontrolle, Selbstregulierung, intelligente Agenten, Reformen.
- Quote paper
- Lena Teplitcaia (Author), 2013, Verbraucherschutz im elektronischen Geschäftsverkehr, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295402