Die Psychotherapeutin Klammer stellt in den Raum, dass sich die westliche Gesellschaft in einem sogenannten "Zeitalter des Narzissmus" befindet. Die stetige Suche nach Anerkennung, Konsumbesessenheit, die Überzeugung der Mensch könne alles verändern und ein übertriebener Schönheitswahn sind nur vier von etlichen Schlagwörtern, welche im Zeitgeist des Narzissmus vorherrschen. (vgl. Klammer 2008, S. 5) Wie hungrig ein Großteil der Gesellschaft nach Anerkennung ist, lässt sich beispielsweise in sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram, Tumblr oder Twitter sehr gut beobachten. Durch meist nur zum Teil realitätsgetreue Darstellungen der eigenen Person wird in diesen sozialen Plattformen nach Anerkennung gesucht und folglich auch erlangt. Möglicherweise passiert dies überwiegend in sozialen Netzwerken, da das Web 2.0 im Allgemeinen sehr an Bedeutung gewonnen hat.
Generell findet heutzutage eine Überflutung durch teilweise sehr unrealistische Medienbilder statt, welche diesen Schönheitswahn möglicherweise verstärken bzw. aufrechterhalten. (vgl. ebd., S. 5) Daraus resultiert zunehmend, dass sich immer mehr Menschen einer Schönheitsoperation unterziehen. Auch Piercings und Tätowierungen dienen häufig zur Aufwertung des eigenen Selbstwertgefühls bzw. der Anerkennung.
Unrealistisch scheinen die Konfektionsgrößen mancher weiblicher Stars ohnehin zu sein. Als würde das ständige zur Schau stellen von „Size Zero“ Körpern nicht genügen. Die Modemarke Abercrombie & Fitch brachte kürzlich die Konfektionsgröße “Trible Zero” auf den Markt. “Dreimal so dünn” - lautet das neue Schönheitsideal unter Frauen. Eine äußert gefährliche Botschaft an junge Mädchen und Frauen. Es sollte kritisch betrachtet werden, ob Signale dieser Art zur Verleugnung des weiblichen Körpers, der Weiblichkeit “an sich” also, maßgeblich beitragen. (vgl. Mokosch 2014)
Das wohl aktuellste Emblem des “narzisstischen Zeitalters” scheint das “Selfie” zu sein. “Selfie” meint das Selbstporträt mit einem Smartphone oder einer Webcam. Von einem “Selfie” kann gesprochen werden, wenn das Selbstporträt auf einem sozialen Netzwerk veröffentlicht wird. Im Jahr 2013 wurde es von der Oxford English Dictionary nicht umsonst zum Wort des Jahres gekürt. (vgl. Thomas 2013) Dem Pew Research Center nach haben 91 Prozent aller Jugendlichen schon mindestens einmal ein Selfie von sich veröffentlicht. (vgl. Lambrecht 2013) Es erweckt den Eindruck, dass...
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Was ist Narzissmus?
- PRIMÄRER UND SEKUNDÄRER NARZISSMUS
- VON DER NORMALITÄT ZUR ABWEICHUNG
- DEFINITIONSBAUSTEINE
- Weiblicher Narzissmus
- DIFFERENZIERUNG ZUM MÄNNLICHEN NARZISSMUS
- Erscheinungsformen
- Ursachen
- GÄNGIGE SYMPTOMATIKEN UND KrankheitsBILDER
- Liebe
- REIFE SEXUELLE Liebe
- DIE LEIDENSCHAFTLICHE LIEBE NACH DENIS DE ROUGEMONT
- Narzisstische Paarbeziehungen
- MÄNNLICHE UND WEIBLICHE NARZISSISTISCHE LIEBESPARTNERINNEN/LIEBESPARTNERN
- Männliche Narzissten in Liebesbeziehungen
- Weibliche Narzisstinnen in Liebesbeziehungen
- TRENNUNGEN NARZISSTISCHER LIEBESBEZIEHUNGEN
- Auswege aus dem Narzissmus?
- EINZELTHERAPIE
- PAARTHERAPIE
- Resümee/Schlussfolgerungen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht das Phänomen des Narzissmus, insbesondere im Hinblick auf geschlechtsspezifische Unterschiede und Auswirkungen auf Paarbeziehungen. Das Ziel ist es, ein tiefergehendes Verständnis des weiblichen Narzissmus zu entwickeln und die Dynamiken narzisstischer Partnerschaften zu analysieren.
- Definition und Abgrenzung von Narzissmus
- Geschlechtsspezifische Unterschiede im Narzissmus
- Auswirkungen von Narzissmus auf Liebesbeziehungen
- Charakteristika narzisstischer Paarbeziehungen
- Mögliche Therapieansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die These auf, dass die westliche Gesellschaft in einem „Zeitalter des Narzissmus“ lebt, gekennzeichnet durch ständige Anerkennungssuche, Konsumorientierung und einen übertriebenen Schönheitswahn. Die Arbeit fokussiert auf geschlechtsspezifische Unterschiede im Narzissmus und untersucht den weiblichen Narzissmus genauer, da dieser oft im Vergleich zum männlichen Narzissmus vernachlässigt wird. Die Autorin hinterfragt die oft selbstbewusst wirkende Fassade narzisstischer Personen und deren inneres Erleben.
Was ist Narzissmus?: Dieses Kapitel liefert eine umfassende Definition von Narzissmus, differenziert zwischen primärem und sekundärem Narzissmus und analysiert den Übergang von normalem Selbstwertgefühl zu narzisstischen Störungen. Es werden wesentliche Definitionsbausteine beleuchtet, um ein klares Bild der Störung zu zeichnen und verschiedene Ausprägungen zu erklären.
Weiblicher Narzissmus: Dieses Kapitel vergleicht den weiblichen mit dem männlichen Narzissmus und untersucht dessen spezifische Erscheinungsformen und Ursachen. Es werden häufige Symptomatik und Krankheitsbilder beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Differenzierung der Manifestation von Narzissmus bei Frauen und den geschlechtsspezifischen Faktoren, die diese Unterschiede beeinflussen.
Liebe: Das Kapitel beschreibt verschiedene Formen der Liebe, indem es zwischen reifer sexueller Liebe und leidenschaftlicher Liebe im Sinne von Denis de Rougemont unterscheidet. Diese unterschiedlichen Ausprägungen von Liebe werden analysiert und im Hinblick auf narzisstische Beziehungen kontextualisiert. Es wird untersucht, wie sich diese verschiedenen Liebesformen auf die Dynamik in narzisstischen Paarbeziehungen auswirken.
Narzisstische Paarbeziehungen: Dieses Kapitel analysiert die Besonderheiten narzisstischer Paarbeziehungen. Es werden männliche und weibliche narzisstische Partner und Partnerinnen im Kontext ihrer Liebesbeziehungen charakterisiert. Besondere Aufmerksamkeit erhält die Frage nach Trennungen und den damit verbundenen Herausforderungen.
Auswege aus dem Narzissmus?: Hier werden Therapieansätze zur Behandlung von Narzissmus vorgestellt. Einzel- und Paartherapien werden als Möglichkeiten diskutiert, um mit narzisstischen Persönlichkeitsstörungen umzugehen und die betroffenen Personen zu unterstützen. Die unterschiedlichen Therapieformen werden im Hinblick auf ihre Effektivität und Anwendbarkeit bei narzisstischen Störungen erklärt.
Schlüsselwörter
Narzissmus, weiblicher Narzissmus, männlicher Narzissmus, Paarbeziehung, narzisstische Paarbeziehung, Trennung, Therapie, Einzeltherapie, Paartherapie, Geschlechtsspezifische Unterschiede, Selbstwertgefühl, Selbstliebe, Liebe, Leidenschaftliche Liebe, Reife Liebe.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Weiblicher Narzissmus und narzisstische Paarbeziehungen
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Diese Masterarbeit befasst sich umfassend mit dem Thema Narzissmus, insbesondere mit dem weiblichen Narzissmus und seinen Auswirkungen auf Paarbeziehungen. Sie untersucht geschlechtsspezifische Unterschiede und analysiert die Dynamiken in narzisstischen Partnerschaften.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Abgrenzung von Narzissmus (inkl. primärer und sekundärer Narzissmus), geschlechtsspezifische Unterschiede im Narzissmus (mit Fokus auf den weiblichen Narzissmus), Auswirkungen von Narzissmus auf Liebesbeziehungen, Charakteristika narzisstischer Paarbeziehungen (sowohl mit männlichen als auch weiblichen Narzissten), verschiedene Formen der Liebe (reife sexuelle Liebe und leidenschaftliche Liebe nach Denis de Rougemont) und mögliche Therapieansätze (Einzel- und Paartherapie).
Wie wird der weibliche Narzissmus in der Arbeit dargestellt?
Die Arbeit untersucht den weiblichen Narzissmus als eigenständiges Phänomen, das sich vom männlichen Narzissmus unterscheidet. Es werden spezifische Erscheinungsformen, Ursachen und Symptomatik beleuchtet und die geschlechtsspezifischen Faktoren, die diese Unterschiede beeinflussen, analysiert.
Welche Rolle spielen Paarbeziehungen in der Arbeit?
Paarbeziehungen bilden einen zentralen Aspekt der Arbeit. Es werden die Besonderheiten narzisstischer Paarbeziehungen analysiert, wobei sowohl männliche als auch weibliche narzisstische Partner und Partnerinnen charakterisiert werden. Die Arbeit beleuchtet auch die Herausforderungen bei Trennungen narzisstischer Liebesbeziehungen.
Welche Therapieansätze werden vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert Einzel- und Paartherapie als mögliche Therapieansätze für den Umgang mit narzisstischen Persönlichkeitsstörungen. Die unterschiedlichen Therapieformen werden hinsichtlich ihrer Effektivität und Anwendbarkeit bei narzisstischen Störungen erläutert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Narzissmus, weiblicher Narzissmus, männlicher Narzissmus, Paarbeziehung, narzisstische Paarbeziehung, Trennung, Therapie, Einzeltherapie, Paartherapie, geschlechtsspezifische Unterschiede, Selbstwertgefühl, Selbstliebe, Liebe, leidenschaftliche Liebe, reife Liebe.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, die Arbeit beinhaltet eine detaillierte Zusammenfassung der einzelnen Kapitel: Einleitung, Was ist Narzissmus?, Weiblicher Narzissmus, Liebe, Narzisstische Paarbeziehungen und Auswege aus dem Narzissmus? Diese Zusammenfassungen geben einen Überblick über den Inhalt jedes Kapitels.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung der Arbeit ist es, ein tiefergehendes Verständnis des weiblichen Narzissmus zu entwickeln und die Dynamiken narzisstischer Partnerschaften zu analysieren. Es soll ein umfassenderes Bild des Phänomens Narzissmus unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Unterschiede geschaffen werden.
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- Vanessa Ram (Autor), 2014, Narzissmus, Geschlecht, Paarbeziehung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295545