Bund, Länder, Kommunen und private Wirtschaftsunternehmen fördern den Sport. Dem exemplarischen Charakter der Ausarbeitung folgend, soll die kommunale Sportförderung im Mittelpunkt stehen.
Die Beziehungen zwischen Vereinen, den beteiligten Kommunen sowie dazustoßen-den privaten Wirtschaftsunternehmen spielen nicht nur im Bereich des Profisports, sondern auch zunehmend im Bereich des kommunalen Sportmanagements eine Rolle. Ein interessantes Beispiel findet sich in einem Artikel der FAZ (2011) zum Münchner Sportamt, wo fünf hochqualifizierte kommunale Sportmanager an Infra-struktur, Management und der Organisation von Sportstätten und Großveranstaltungen arbeiten und dabei klären, wo „der sportliche, wirtschaftliche, touristische oder einfach nur öffentlichwirksame Mehrwert für die Stadt“ liegt.
Sport wird hauptsächlich durch die öffentliche Hand getragen, allerdings ergeben sich, bedingt durch die schlechte kommunale Haushaltslage, Engpässe und wach-sende Anforderungen an das Sportsystem. Innerhalb der Sportentwicklungsplanung müssen alternative Finanzierungs- und Steuerungsmöglichkeiten gefunden werden. Allerdings ist zu fragen, „ob und mit welcher Begründung [...] [die Kommune] in welchem Umfang Finanzmittel“ zur Verfügung stellen sollte. entdecken dabei eine zunehmende Bedeutung von alternativen „Finanzierungs- und Betreibermodel-le[n]“ und verlangen eine betriebswirtschaftliche Herangehensweise zur Lösung solcher Probleme .
In diesem Beitrag gehe ich von der Hypothese aus, dass die institutionenökonomi-sche Maßnahme Urban Governance (UG) zu einer entsprechenden Finanzierungs- und Allokationsfunktion im kommunalen Sportmanagement führen kann. Dabei soll gezeigt werden, wie entsprechend konkrete Handlungsmöglichkeiten abgeleitet wer-den können. Dies geschieht vor dem Hintergrund der Neuen Institutionenökonomik (NIÖ), die sich bereits für Wirtschaftsunternehmen bewährt hat. So soll die folgende Ausarbeitung die Frage beantworten, ob die institutionenökono-mische Maßnahme Urban Governance geeignet ist, die Ressourcenknappheit im kommunalen Sportmanagement zu beheben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Relevanz
- Thematische Einordnung - kommunales Sportmanagement
- Methodisches Vorgehen
- Finanzierung und Ressourcenmanagement anhand des Fallbeispiels Körbe für Köln e.V.
- Ökonomische Potentiale in der Sportentwicklung über die NIÖ
- Urban Governance und die Neue Institutionenökonomik
- Das Kölner Modell zur Steuerung lokaler sportbezogener Netzwerke – Körbe für Köln e.V.
- Urban Governance aus der Perspektive der Neuen Institutionenökonomik - Beispielhafte Lösungsmöglichkeiten anhand des Körbe für Köln e.V.
- Transaktionskostenbezogene Maßnahmen zur Finanzierung und Steuerung von beteiligten Akteuren
- Property-Rights zu Finanzierung und Ressourcenmanagement
- Principal-Agent zu Finanzierung und Ressourcenmanagement
- Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Herausforderungen der Ressourcenknappheit im kommunalen Sportmanagement und analysiert, ob und wie Urban Governance (UG) als institutionsökonomische Maßnahme zur Lösung dieser Probleme beitragen kann. Dabei werden die Prinzipien der Neuen Institutionenökonomik (NIÖ) herangezogen und anhand des Beispiels des Kölner Modells "Körbe für Köln e.V." beleuchtet.
- Die Rolle der Kommune und des Sports im Spannungsfeld von Politik, Sportwissenschaft und Betriebswirtschaft.
- Die Bedeutung von Finanzierungs- und Steuerungsmöglichkeiten im Sportmanagement.
- Die Anwendung der NIÖ auf die Sportentwicklung und das Potential von UG zur Ressourcenbündelung.
- Die Analyse von Transaktionskosten, Property-Rights und Principal-Agent-Beziehungen im Kontext von UG und Sportmanagement.
- Die Erarbeitung von Lösungsansätzen zur Überwindung der Ressourcenknappheit im kommunalen Sportmanagement.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Relevanz des Themas Ressourcenknappheit im kommunalen Sportmanagement und stellt die Hypothese auf, dass UG eine Lösung bieten kann. Kapitel 2 liefert eine thematische Einordnung des kommunalen Sportmanagements, indem es die Rolle der Kommune, die Sportwissenschaft und die Betriebswirtschaft beleuchtet. Kapitel 3 beschreibt die methodische Vorgehensweise der Arbeit und legt den Fokus auf die Finanzierung und das Ressourcenmanagement im Kontext des Fallbeispiels "Körbe für Köln e.V.". Kapitel 4 untersucht die ökonomischen Potentiale der Sportentwicklung anhand der NIÖ, analysiert das Kölner Modell "Körbe für Köln e.V." im Kontext von UG und beleuchtet die Prinzipien der NIÖ im Zusammenhang mit UG. Kapitel 5 diskutiert konkrete Lösungsmöglichkeiten zur Überwindung der Ressourcenknappheit im kommunalen Sportmanagement.
Schlüsselwörter
Kommunales Sportmanagement, Ressourcenknappheit, Urban Governance, Neue Institutionenökonomik, Finanzierung, Steuerung, Netzwerke, Sportentwicklung, Transaktionskosten, Property-Rights, Principal-Agent, Körbe für Köln e.V., Kölner Modell.
- Quote paper
- Philipp Zipfel (Author), 2011, Kommunales Sportmanagement. "Urban Governance" vor dem Hintergrund der Neuen Institutionenökonomik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295592