Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht Unternehmensgrößen- und Substanzwertprämien, welche der Anleger bei einer Investition in Aktien am deutschen Kapitalmarkt erhält. Hierbei steht die Darstellung und empirische Analyse dieser Prämien im Fokus. Es wird untersucht, ob diese Größen neben dem allgemeinen Marktrisiko in Deutschland als weitere Faktoren zur Erklärung von Aktienrenditen genutzt werden können. Bilden diese Prämien systematische Einflussfaktoren auf die Rendite einer Aktie am deutschen Kapitalmarkt ab? Welche Aktien erhalten diese Prämien? Zur Beantwortung dieser Fragen werden Renditedaten anhand von Ein- und Mehrfaktormodellen im Rahmen monatlicher linearer Zeitreihenregressionen untersucht. Hierzu werden theoretische Grundlagen vorgestellt und erörtert. Eine erste empirische Untersuchung erfolgt mit dem Capital Asset Pricing Model (CAPM). Dabei stellen sich Renditeanomalien heraus, welche durch den sogenannten „Kleinfirmeneffekt“ („Size-Effekt“) und „Substanzwerteffekt“ („Value-Effekt“) begründet sind. Deshalb werden die Renditen anschließend mit verschiedenen Mehrfaktormodellen untersucht, welche Size- und Value-Faktoren berücksichtigen. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt dabei in der Darstellung und Analyse der Koeffizienten, welche die Sensitivität einer Aktie zu den Risikofaktoren „Unternehmensgröße“ und „Substanzwert“ im Mehrfaktorenmodell am deutschen Kapitalmarkt abbilden. Hierzu werden die Monats-renditen von 16 Aktienportfolios anhand von Fama-French-Faktoren untersucht. Sowohl Testportfolios als auch Fama-French-Faktoren werden hierbei von einem dritten Datenanbieter genutzt und bestehen aus Aktien des DAFOX und des CDAX-Index. Als Quellen dieser Arbeit dienen aktuelle wissenschaftliche Artikel und Untersuchungen sowie der Testportfolio- und Fama-French-Datensatz von Artmann, Finter, Kempf, Koch und Theissen (Center for Financial Research der Universität zu Köln). Dieser stellt sich als geeignetster Datensatz für die Untersuchungen heraus. Wegen struktureller Umbrüche am Kapitalmarkt während der EURO-Einführung als Buchgeld 1999 wird ab der Jahrtausendwende ein möglichst aktueller Zeitraum (Jan. 2000 – Dez. 2012) untersucht. Es zeigt sich, dass für den genannten Untersuchungszeitraum eine Value-Prämie auf dem deutschen Kapitalmarkt existiert. Zudem können Mehrfaktorenmodelle eine bessere Erklärung der Renditen am deutschen Kapitalmarkt liefern als das CAPM. Letztendlich wird für die Verwendung von Mehrfaktorenmodellen argume
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen
- 2.1 Finanzstatistische Analyse von Aktienrenditen mit Faktormodellen
- 2.2 Das Capital Asset Pricing Model
- 2.3 Renditeanomalien
- 2.4 Das Fama-French-Dreifaktorenmodell
- 3 Empirischer Teil
- 3.1 Datenbasis
- 3.2 Testzeitraum
- 3.3 Statistische Analyse der Daten
- 4 Bewertung und kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht Unternehmensgrößen- und Substanzwertprämien, welche der Anleger bei einer Investition in Aktien am deutschen Kapitalmarkt erhält. Die Arbeit analysiert empirisch, ob diese Größen neben dem allgemeinen Marktrisiko in Deutschland als weitere Faktoren zur Erklärung von Aktienrenditen genutzt werden können.
- Empirische Analyse von Unternehmensgrößen- und Substanzwertprämien am deutschen Kapitalmarkt
- Untersuchung des Einflusses dieser Prämien auf Aktienrenditen
- Anwendbarkeit von Ein- und Mehrfaktormodellen zur Erklärung von Aktienrenditen
- Vergleichende Analyse von verschiedenen Faktormodellen
- Bewertung der Ergebnisse und kritische Würdigung der verwendeten Methoden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Unternehmensgrößen- und Substanzwertprämien ein und stellt die Relevanz der Arbeit dar. Kapitel 2 behandelt die theoretischen Grundlagen, die für die empirische Analyse relevant sind. Dazu gehören die Effizienzmarkthypothese, die Portfolio-Selection-Theory, das Capital Asset Pricing Model (CAPM) und das Fama-French-Dreifaktorenmodell. In Kapitel 3 werden die verwendeten Daten und die statistische Analyse der Daten vorgestellt. Kapitel 4 bietet eine Bewertung der Ergebnisse und eine kritische Würdigung der verwendeten Methoden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen des deutschen Kapitalmarktes, insbesondere mit Unternehmensgrößen- und Substanzwertprämien, die zur Erklärung von Aktienrenditen beitragen. Die Analyse beinhaltet die Anwendung von Ein- und Mehrfaktormodellen, darunter das CAPM und das Fama-French-Dreifaktorenmodell. Darüber hinaus werden die wichtigsten Konzepte der Finanzmarktforschung, wie die Effizienzmarkthypothese und die Portfolio-Selection-Theory, behandelt.
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- Armin Brunner (Autor), 2015, Size- und Value Prämien am deutschen Kapitalmarkt. Darstellung und empirische Analyse, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295699