Gedenkstätten gelten als Orte des historischen Lernens, der kollektiven Erinnerung und werden jährlich von Schulklassen besucht. Diese Orte sind eingebettet in einen größeren geschichtlichen Zusammenhang und betreffen die Menschen von heute. Denn die Depotzeit des Nationalsozialismus dient heute in Gedenkstätten zum Gedenken an die Opfer von Krieg und der Teilung Deutschlands. Dabei stellen sich einige Fragen zur Gedenkstätte als außerschulischer Lernort.
Wie kann man Schülern historisches Wissen und emotionale Betroffenheit vermitteln? Wieviel Erinnerung braucht der Mensch und wozu ist Erinnern und Gedenken wichtig? Wann führt Erinnern und Gedenken zum Lernen? Wie werden Orte ehemaliger Folter- und Vernichtungsstätten von Menschen, die an die Verbrechen des Nationalsozialismus gemahnen, mit Lehren und Lernen in Verbindung gebracht?
Um das Beantworten dieser Fragen zu erleichtern, wird im Laufe dieser Seminararbeit die Gedenkstätte allgemein zunächst als Ort des Gedenkens charakterisiert und anschließend werden verschiedene Typen von Gedenkstätten genannt. In einem nächsten Schritt wird die Gedenkstätte als außerschulischer Lernort gekennzeichnet und näher beschrieben. Dabei wird auf die Frage eingegangen, warum heute Gedenkstätten als Lernorte gelten. Außerdem möchte ich eigene Überlegungen anführen, warum es wichtig ist, den Nationalsozialismus im Unterricht durchzuführen. Dazu knüpfe ich an den Kompetenzen der Geschichtsdidaktik an, definiere diese und schaffe einen Bezug zu Gedenkstättenbesuchen. Da die Gedenkstätte ,,Deutscher Widerstand“ ein breites Spektrum an didaktischen Konzepten, d.h. Seminare sowie Ausstellungen mit sich bringt, ist das Anführen dieser Gedenkstätte als Beispiel für einen möglichen Gedenkstättenbesuch nicht verkehrt. Als vorletzten Schritt möchte ich den Lehrplan der 9.Klasse einer Mittelschule Bayerns heranziehen , um zu sehen, ob und in welchem Maß die NS-Zeit angeführt und gelehrt werden soll. Und ob somit ein Gedenkstättenbesuch geeignet wäre, oder nicht. Letztlich stellt sich die Frage, wie Schüler auf Gedenkstättenbesuche reagieren. Im Laufe dieser Hausarbeit möchte ich diese Gesichtspunkte u.a. mit der Hilfe des Werkes ,,Historisches Wissen über die nationalsozialistische Konzentrationslager bei deutschen Jugendlichen“
bearbeiten und versuchen, eine Antwort auf meine am Anfang gestellten Fragen zu finden.
Inhaltsverzeichnis
- Gedenkstätte als Gedenkort
- Erinnern und Gedenken
- Gedenkstättentypen
- Gedenkstätte als außerschulischer Lernort
- Bildungswert einer Gedenkstätte
- Anschaulichkeit und Authentizität
- Nationalsozialismus im Unterricht
- Kompetenzen in der Geschichtsdidaktik
- Gedenkstätte „Deutscher Widerstand“
- geschichtlicher Hintergrund
- pädagogisches Konzept
- Einbettung eines Gedenkstättenbesuches in den Lehrplan
- Lehrplan der neunten Klasse einer Mittelschule Bayerns
- Reaktion der Schüler auf Gedenkstättenbesuche
- Die Aktualität zum Geschehen erwecken?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Bedeutung von Gedenkstätten als Orte des historischen Lernens und der Vermittlung der NS-Zeit an Schüler. Sie untersucht, wie Gedenkstätten als außerschulische Lernorte zur emotionalen Betroffenheit und zum Verständnis des Nationalsozialismus beitragen können.
- Die Rolle von Gedenkstätten als Orte des Gedenkens und der Erinnerung
- Der Bildungswert von Gedenkstätten und ihre Bedeutung als außerschulische Lernorte
- Die Vermittlung des Nationalsozialismus im Unterricht und die Herausforderungen, die sich dabei stellen
- Die Relevanz von Gedenkstättenbesuchen für Schüler und ihre Reaktion auf diese Erfahrung
- Die Einbettung eines Gedenkstättenbesuches in den Lehrplan und die Berücksichtigung der NS-Zeit im Schulbuch
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Gedenkstätte als Gedenkort, beschreibt die Bedeutung von Erinnern und Gedenken und erläutert verschiedene Gedenkstättentypen. Das zweite Kapitel widmet sich der Gedenkstätte als außerschulischem Lernort, beleuchtet den Bildungswert und die Anschaulichkeit solcher Orte. Im dritten Kapitel wird die Notwendigkeit der Vermittlung des Nationalsozialismus im Unterricht sowie die damit verbundenen Herausforderungen diskutiert. Die weiteren Kapitel befassen sich mit den Kompetenzen der Geschichtsdidaktik, der Gedenkstätte „Deutscher Widerstand“ und der Einbettung eines Gedenkstättenbesuches in den Lehrplan der neunten Klasse einer Mittelschule Bayerns. Schließlich wird die Frage nach der Reaktion von Schülern auf Gedenkstättenbesuche behandelt.
Schlüsselwörter
Gedenkstätte, Erinnern, Gedenken, außerschulischer Lernort, Nationalsozialismus, Geschichtsdidaktik, Deutscher Widerstand, Lehrplan, Schülerreaktion, emotionale Betroffenheit, historisches Wissen, Anschaulichkeit, Authentizität.
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- Merve Kosmaz (Autor), 2014, Gedenkstätten als außerschulische Lernorte, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295737