Die Arbeit beschäftigt sich im Kern mit der Frage, wie Verwaltungen sensibler für soziale und gesellschaftspolitische Zusammenhänge sowohl innerhalb der Verwaltung, als auch im Außenverhältnis werden können. Die Betrachtung konzentriert sich vor allem darauf, wie ein Verwaltungscontrolling beschaffen sein muss, um hierzu in einem positiven Sinne beitragen zu können. Zur sozialen Realität gehören allerdings nicht nur in Zahlen, Daten und Fakten darstellbare Zusammenhänge, sondern auch Stimmungen, organisationskulturelle Besonderheiten, persönliche Beziehungen und zahlreiche andere subtile Interdependenzen von Faktoren, die in einer rein an wirtschaftlichen Kennzahlen orientierten Betrachtungsweise leicht aus der Betrachtung fallen können. Soziale Zusammenhänge scheinen jedenfalls nicht bis ins Letzte in operationalisierter Form darstellbar zu sein.
Ziel dieser Arbeit ist, Ideen und praktische Vorschläge dahingehend zu entwickeln, wie ein Verwaltungscontrolling sogenannte „soft facts“ besser berücksichtigen kann. Hierbei soll Verwaltungscontrolling aber nicht für sich isoliert, sondern vielmehr als Teil eines Ganzen, nämlich des Konzeptes des New Public Managements (NPM) betrachtet werden.
Die Arbeit nähert sich der Fragestellung daher von der Seite allgemeiner und kritischer Betrachtungen zum NPM und insbesondere dessen Kundenbegriff. Hierbei soll ein besonderes Augenmerk auf die sozialethische Komponente dieses Kundenbegriffes gerichtet werden.
Es wird von der Annahme ausgegangen, dass die Berücksichtigung dieser sozialethischen Komponente des Kundenbegriffes unverzichtbar für den Erfolg moderner Verwaltungsorganisationen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Fragestellung, Begriffe und Methoden der Arbeit
- Zur Fragestellung und Methodik dieser Arbeit
- New Public Management und Operationalisierung- Zu den Begriffen
- Verwaltungscontrolling als notwendiger Bestandteil des NPM
- Warum eine sozioökonomische Betrachtung?
- Von gegenwärtigen Problemen des NPM hin zu erweiterten Controllingverständnissen
- Die Kritik am Modell des NPM und mögliche Zusammenhänge mit dem Verwaltungscontrolling
- Probleme der Operationalisierung- Hard facts gegen soft facts
- Verschiedene Controllingverständnisse- Vom rechnungswesenorientierten Controlling bis zum reflexionsorientierten Controlling
- Einsatzmöglichkeiten von Methoden der qualitativen Sozialforschung im Verwaltungscontrolling
- Fazit: Der Controller als innerorganisationaler Sozialforscher
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie Verwaltungen sensibler für soziale und gesellschaftspolitische Zusammenhänge werden können und welche Rolle ein Verwaltungscontrolling dabei spielt. Der Fokus liegt auf der Berücksichtigung von "soft facts" im Verwaltungscontrolling im Kontext des New Public Management (NPM).
- Die Kritik am New Public Management und dessen Operationalisierung.
- Die Einbindung von sozioökonomischen Faktoren im Verwaltungscontrolling.
- Die verschiedenen Controllingverständnisse und ihre Anwendbarkeit in der Verwaltung.
- Die Bedeutung qualitativer Sozialforschung für das Verwaltungscontrolling.
- Der Controller als innerorganisationaler Sozialforscher.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Fragestellung, Begriffe und Methoden der Arbeit: Die Einleitung formuliert die zentrale Forschungsfrage nach der Sensibilisierung von Verwaltungen für soziale und gesellschaftliche Zusammenhänge durch ein verbessertes Verwaltungscontrolling im Rahmen des New Public Management (NPM). Sie definiert die Methodik, erläutert die zentralen Begriffe wie NPM und Operationalisierung und begründet die sozioökonomische Perspektive der Arbeit. Die Arbeit strebt die Entwicklung von Ideen und Vorschlägen zur besseren Berücksichtigung von "soft facts" im Verwaltungscontrolling an und betrachtet dieses als integralen Bestandteil des NPM-Konzepts, wobei ein besonderer Fokus auf der sozioethischen Komponente des Kundenbegriffes liegt.
Von gegenwärtigen Problemen des NPM hin zu erweiterten Controllingverständnissen: Dieses Kapitel analysiert die Kritik am NPM-Modell und seine möglichen Auswirkungen auf das Verwaltungscontrolling. Es beleuchtet die Probleme der Operationalisierung, insbesondere den Konflikt zwischen "hard facts" und "soft facts", und diskutiert verschiedene Controllingverständnisse, von rechnungswesenorientierten Ansätzen bis hin zu reflexionsorientierten Modellen. Ein Schwerpunkt liegt auf den Einsatzmöglichkeiten qualitativer Sozialforschungsmethoden im Verwaltungscontrolling, um die komplexen sozialen Zusammenhänge besser zu erfassen und in die Steuerungsprozesse zu integrieren. Die Kapitel untersucht die Notwendigkeit einer Erweiterung des traditionellen Controllingverständnisses, um den Herausforderungen des NPM gerecht zu werden und die sozialethische Komponente des Kundenbegriffs adäquat zu berücksichtigen.
Schlüsselwörter
Verwaltungscontrolling, New Public Management (NPM), Operationalisierung, Sozioökonomie, Qualitative Sozialforschung, Soft Facts, Hard Facts, Homo Oeconomicus, Homo Sociologicus, Kundenbegriff, Reflexionsorientiertes Controlling.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Verwaltungscontrolling im Kontext des New Public Management
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht, wie Verwaltungen im Rahmen des New Public Management (NPM) sensibler für soziale und gesellschaftspolitische Zusammenhänge werden können und welche Rolle ein Verwaltungscontrolling dabei spielt. Ein besonderer Fokus liegt auf der Berücksichtigung von „soft facts“ im Verwaltungscontrolling.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Kritik am New Public Management und dessen Operationalisierung, die Einbindung sozioökonomischer Faktoren im Verwaltungscontrolling, verschiedene Controllingverständnisse und deren Anwendbarkeit in der Verwaltung, die Bedeutung qualitativer Sozialforschung für das Verwaltungscontrolling und die Rolle des Controllers als innerorganisationaler Sozialforscher.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit erläutert die Methodik der Untersuchung in der Einleitung. Sie verfolgt einen sozioökonomischen Ansatz und betrachtet das Verwaltungscontrolling als integralen Bestandteil des NPM-Konzepts. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Berücksichtigung von „soft facts“ und der Nutzung qualitativer Sozialforschungsmethoden.
Was sind die zentralen Begriffe?
Zentrale Begriffe sind Verwaltungscontrolling, New Public Management (NPM), Operationalisierung, Sozioökonomie, Qualitative Sozialforschung, Soft Facts, Hard Facts, Homo Oeconomicus, Homo Sociologicus und der Kundenbegriff.
Welche Probleme des NPM werden analysiert?
Die Arbeit analysiert die Kritik am NPM-Modell und dessen Auswirkungen auf das Verwaltungscontrolling, insbesondere die Probleme der Operationalisierung und den Konflikt zwischen „hard facts“ und „soft facts“.
Welche verschiedenen Controllingverständnisse werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht verschiedene Controllingverständnisse, vom rechnungswesenorientierten bis zum reflexionsorientierten Controlling, und diskutiert deren Anwendbarkeit in der Verwaltung im Kontext des NPM.
Welche Rolle spielt die qualitative Sozialforschung?
Die Arbeit betont die Bedeutung qualitativer Sozialforschungsmethoden im Verwaltungscontrolling, um komplexe soziale Zusammenhänge besser zu erfassen und in die Steuerungsprozesse zu integrieren.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass der Controller im Kontext des NPM als innerorganisationaler Sozialforscher fungieren sollte, um die sozialethische Komponente des Kundenbegriffs adäquat zu berücksichtigen und die Berücksichtigung von "soft facts" im Verwaltungscontrolling zu verbessern.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit ist in drei Hauptteile gegliedert: Einleitung (Fragestellung, Begriffe und Methoden), Analyse der Probleme des NPM und Erweiterung des Controllingverständnisses, und Fazit (Der Controller als innerorganisationaler Sozialforscher).
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Verwaltungscontrolling, New Public Management (NPM), Operationalisierung, Sozioökonomie, Qualitative Sozialforschung, Soft Facts, Hard Facts, Homo Oeconomicus, Homo Sociologicus, Kundenbegriff, Reflexionsorientiertes Controlling.
- Arbeit zitieren
- Florian Klaede (Autor:in), 2014, Verwaltungscontrolling in der Systematik des New Public Managements, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/295841