Scheidung ist ein Thema, das immer mehr an Aktualität gewinnt. So konnte
„in Deutschland [in den letzten Jahren, genauer gesagt,] seit dem letzten
Jahrhundert ein stetiger Anstieg der Scheidungszahlen“ beobachtet
werden. Welche Ursachen diesem Phänomen zugrunde liegen, versucht
die Wissenschaft seit Jahren im Rahmen des sich ständig verändernden
familialen Systems zu erklären.
Was aber sind genau die Konsequenzen, die sich aus einer Scheidung für
die betroffenen Kinder ergeben? Mit welchen Belastungen und Gefühlen
sehen sie sich nach einem solchen Ereignis konfrontiert, welche
Schwierigkeiten entstehen daraus für sie? Reagieren Jungen anders als
Mädchen? Und wie unterschiedlich sind diese Reaktionen in Abhängigkeit
vom Alter, in dem das Kind sich diesem Geschehen gegenüber sieht?
Diese Arbeit soll sich mit diesen alters- und geschlechtsspezifischen
Problemen und Reaktionen auseinandersetzen und diese kurz und überschaubar
darstellen.
Im Anschluss an die Einleitung sollen kurz einige statistische und allgemeine
Informationen zum Thema Beachtung finden. Der Hauptteil der
Arbeit wird sich dann mit der oben genannten speziellen Problematik
beschäftigen. Auch präventive und unterstützende Maßnahmen sollen am
Ende Beachtung finden und einen Ausblick darauf geben, wie man
Kindern in solchen Situationen helfen kann.
Literarische Grundlage für diese Arbeit bilden Artikel und Bücher, die
sowohl aus pädagogischer, als auch aus psychologischer Sicht Bezug zu
diesem Thema nehmen. Dort sind sowohl konkret die Probleme, die sich
aus einer Scheidungssituation für die Kinder ergeben, als auch Präventions-
und therapeutische Maßnahmen dargestellt.
Bei der Informationsrecherche wurde allerdings auch Literatur mit einbezogen,
die sich ausschließlich auf ratgebender Ebene mit dem Thema
Scheidung auseinandersetzt und sich sehr häufig nur auf Erfahrungsberichte
von betroffenen Ex-Ehepartnern oder gleichermaßen jungen und erwachsenen
Scheidungskindern stützt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zahlen und Allgemeines zum Thema Scheidung
- Was Scheidung für Kinder bedeutet
- Altersspezifische Reaktionen auf Scheidung
- Die egozentrische Perspektive (3 bis 6 Jahre)
- Die subjektive Perspektive (5 bis 9 Jahre)
- Reziproke Perspektive (7 bis 12 Jahre)
- Dritte Person/Gleichzeitigkeit (10 bis 15 Jahre)
- Vorschul-, Schul- und Jugendalter
- Zusammenfassung
- Geschlechtsspezifische Unterschiede
- Spätfolgen – sleeper-Effekte
- Präventive Maßnahmen
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Auswirkungen von Scheidung auf Kinder, insbesondere unter Berücksichtigung von alters- und geschlechtsspezifischen Reaktionen. Sie untersucht die Belastungen und Schwierigkeiten, die Kinder nach einer elterlichen Trennung erleben, und beleuchtet die Unterschiede in der Bewältigung dieser Herausforderungen je nach Alter und Geschlecht.
- Die Auswirkungen von Scheidung auf die psychische Entwicklung von Kindern
- Die Rolle des Alters in der Verarbeitung von Trennungsprozessen
- Geschlechtsspezifische Unterschiede in den Reaktionen auf Scheidung
- Langfristige Folgen von Scheidung – sogenannte „sleeper-Effekte“
- Präventive Maßnahmen und Unterstützungsmöglichkeiten für Kinder nach Scheidung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Relevanz des Themas Scheidung und die Notwendigkeit der Untersuchung der Auswirkungen auf Kinder heraus.
- Zahlen und Allgemeines zum Thema Scheidung: Hier werden allgemeine Statistiken zur Scheidungsrate in Deutschland sowie die Bedeutung von Scheidung als komplexem Prozess erläutert.
- Was Scheidung für Kinder bedeutet: Dieses Kapitel beleuchtet die grundlegenden Bedürfnisse von Kindern und wie diese durch eine Scheidung beeinträchtigt werden können. Es wird deutlich, dass Scheidung zu einem Verlust des Lebensschwerpunktes und zu einer Umstrukturierung des kindlichen Lebens führt.
- Altersspezifische Reaktionen auf Scheidung: In diesem Abschnitt werden die verschiedenen Perspektiven von Kindern in unterschiedlichen Altersstufen auf Scheidung dargestellt. Es wird die Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten und der emotionalen Verarbeitung im Kontext der Trennung analysiert.
- Geschlechtsspezifische Unterschiede: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, ob und wie sich Jungen und Mädchen in ihren Reaktionen auf Scheidung unterscheiden.
- Spätfolgen – sleeper-Effekte: Dieser Abschnitt behandelt die langfristigen Auswirkungen von Scheidung, die sich erst später im Leben bemerkbar machen können.
- Präventive Maßnahmen: Hier werden verschiedene Möglichkeiten vorgestellt, wie Kindern in Scheidungssituationen geholfen und ihre Belastung minimiert werden kann. Es werden präventive und unterstützende Maßnahmen für Kinder und Eltern beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen der Scheidung, deren Auswirkungen auf Kinder, sowie den alters- und geschlechtsspezifischen Reaktionen. Weitere wichtige Aspekte sind die psychosoziale Entwicklung von Kindern, die Bedeutung von stabilen Bindungen, Präventionsmaßnahmen und die langfristigen Folgen von Scheidung.
- Quote paper
- Stefanie Liebig (Author), 2002, Scheidungsfolgen, Geschlechts- und altersspezifische Betrachtungen kindlicher Reaktionen auf elterliche Trennung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29589