Die Rahmenbedingungen der Märkte haben sich in den letzten Jahren des vorigen Jahrtausends
in fast allen Branchen massiv verändert und wirken sich sehr negativ auf die Spielräume
unternehmerischen Handelns aus. Auch die Automobilbranche ist einem steten Druck
turbulenter Märkte voller Diskontinuitäten ausgesetzt: schwankende Nachfragemengen,
immer kürzer werdende Produktlebenszyklen bei gleichzeitig steigender Komplexität der
Produkte. Hinzu kommt die Belastung durch den Wandel vom Verkäufermarkt zum Käufermarkt
in den neunziger Jahren, der zu immer anspruchsvolleren Kundenerwartungen
hinsichtlich der Komplexität der Produkte führte, sowie die Globalisierung der Märkte,
welche die Zahl leistungsfähiger Wettbewerber auf dem Zulieferermarkt ständig anwachsen
ließ.
Um in dieser Wettbewerbssituation trotz des fortwährenden Drucks bestehen zu können,
müssen auch in Zukunft Produkte angeboten werden, die individuell, innovativ, äußerst
preiswürdig und zugleich qualitativ hochwertig sind. Diese müssen in immer kürzerer Zeit
entwickelt und unter Minimierung der Kosten produziert werden können.
Hierfür ist eine Absicherung der Produktfunktionalität und der Produzierbarkeit bereits in
frühen Phasen des Entwicklungsprozesses nötig. Dies ist nicht ohne moderne IT-Solutions
zu erreichen. Sie versprechen neu strukturierte und digital abgewickelte Planungsprozesse
und verbessern die Planungsqualität, -dauer und -dokumentation [BOST-00], [BRAC-00],
[CREM-02], [SMG-98], [WEBE-98], [WARN-92], [WIEN-02].
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ziel dieser Arbeit
- Einführung in den Themenbereich
- Vorgehen und Aufbau dieser Arbeit
- Die Digitale Fabrik
- Begrifflichkeiten
- Voraussetzungen für die Digitale Fabrik
- Erwartungen an die Digitale Fabrik
- Produktion in der Automobilbranche
- Produktionskonzepte der Automobil-OEM
- Erkennbare Änderungen der Produktionskonzepte der OEM
- Aufgabenfelder in der Produktionsentstehungsplanung
- Stücklistenverarbeitung
- Prozessplanung
- Montageplanung
- Kostenplanung / Kalkulation
- Operationsplanung, NC/IR-Zellen-Programmierung
- Ergonomieanalysen
- Produktionslogistikplanung / Layoutplanung / Fabriksimulation
- Darstellung des Produktentstehungsprozesses von PKW
- Änderungen im Planungsprozess durch die Digitale Fabrik
- Die wesentlichen Anbieter von Systemlösungen: DELMIA, EDS und Tecnomatix
- Firmenportraits
- DELMIA
- EDS
- Tecnomatix
- Lösungen zum Thema Digitale Fabrik der Firma DELMIA
- Der Planungsprozess mit DELMIA
- DELMIA-Produkte zur allgemeinen Montageplanung
- DELMIA-Produkte zur Layoutplanung und Simulation
- DELMIA-Produkte zur Qualitätssicherung
- Sonstige Produkte
- Lösungen zum Thema Digitale Fabrik der Firma EDS
- Planungsunterstützung durch I-DEAS, Unigraphics und eFactory
- I-DEAS
- Unigraphics
- eFactory
- Teamcenter
- Lösungen zum Thema Digitale Fabrik der Firma Tecnomatix
- Der Planungsprozess mit Tecnomatix
- eM-Planner-Produkte
- eM-Engineer-Produkte
- eMPower for Quality
- eMPower PCB Assembly and Test
- eMPower Box Build
- eMPower Execution Systeme
- Andere Tools zum Thema Digitale Fabrik
- Fabrikplanungs- und Visualisierungstools
- Tools zur IR-Arbeitszellenplanung
- Die Aussagen der Automobilindustrie zu ihren Strategien, Konzepten und Erfahrungen beim Einsatz der Digitalen Fabrik
- Die hauptsächlich eingesetzten CAD/CAM/PDM/ERP-Systeme
- Strategien und Konzepte der OEM
- Audi
- BMW
- DaimlerChrysler
- Ford
- Kia Motors
- Mazda
- Opel/General Motors
- Peugeot
- Renault
- TOYOTA
- Volkswagen
- Strategien und Konzepte der OES
- Dürr Schenk
- EDAG
- KUKA
- Zulieferer von General Motors
- Andere deutsche Zulieferer
- Studien zum Thema Digitale Fabrik
- US-Markt: D. H. Brown Associates Inc. (DHBA)
- Deutscher Markt: Roland Berger
- Deutscher Markt: McKinsey
- Die Schlüsselfaktoren der Digitalen Fabrik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Einsatzmöglichkeiten von IT-gestützten Planungswerkzeugen für die Produktionsentstehungsplanung in der Automobilindustrie. Die Arbeit fokussiert sich auf die Nutzungspotenziale der Digitalen Fabrik und die kritische Beleuchtung der angebotenen Lösungen.
- Die Digitale Fabrik als Konzept und ihre Bedeutung für die Automobilindustrie
- Die wichtigsten Anbieter von Systemlösungen für die Digitale Fabrik
- Die Strategien, Konzepte und Erfahrungen der Automobilindustrie beim Einsatz der Digitalen Fabrik
- Die Schlüsselfaktoren der Digitalen Fabrik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und beleuchtet die Herausforderungen, denen sich die Automobilindustrie aufgrund des globalisierten und volatilen Marktes gegenübersieht. Sie führt außerdem das Ziel der Arbeit ein und beschreibt die wichtigsten Themenbereiche.
Das zweite Kapitel definiert den Begriff der Digitalen Fabrik und beschreibt die Voraussetzungen und Erwartungen an dieses Konzept. Das dritte Kapitel fokussiert sich auf die Produktion in der Automobilbranche und analysiert die Produktionskonzepte und -änderungen der Automobilhersteller (OEM). Es zeigt außerdem die wichtigsten Aufgabenfelder in der Produktionsentstehungsplanung auf.
Kapitel 4 befasst sich mit den wichtigsten Anbietern von Systemlösungen für die Digitale Fabrik, darunter DELMIA, EDS und Tecnomatix. Es stellt die Firmenprofile und die jeweiligen Lösungen für die Digitale Fabrik vor.
Kapitel 5 beleuchtet die Strategien, Konzepte und Erfahrungen der Automobilindustrie beim Einsatz der Digitalen Fabrik. Es analysiert die Ansätze verschiedener OEM und OES sowie die Ergebnisse relevanter Studien zum Thema.
Schlüsselwörter
Digitale Fabrik, Produktionsentstehungsplanung, Automobilindustrie, IT-gestützte Planungswerkzeuge, DELMIA, EDS, Tecnomatix, CAD/CAM/PDM/ERP-Systeme, Strategien, Konzepte, Erfahrungen.
- Citar trabajo
- Jan-Martin Lurse (Autor), 2002, Einsatzfelder und strategische Ausrichtung der Digitalen Fabrik, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/29606