Das österreichische Modell der Sozialpartnerschaft ist ein mehr oder minder einzigartiges. Die extrem enge Verbindung des politischen Systems mit wirtschaftlichen Interessengruppen - teils und gewollt sogar mit personellen Überschneidungen - mag so manchem als verwerflich erscheinen. Gar könnte man die Unabhängigkeit der Politik in Gefahr sehen, jedoch bringt es wie die folgende Arbeit zeigen möchte eine Vielzahl von Vorteilen mit sich, die vor allem in der Nachkriegszeit für die Gesellschaft von enormen Wert waren.
Dabei gehe ich zunächst auf den Korporatismus ein. Dieser stellt das theoretische Gerüst dar, der ein besseres Verständnis der Materie, also des Zusammenspiels mehrerer Akteure, erlaubt. Anschließend behandle ich die Sozialpartnerschaft an sich. Nach einem kurzen historischen Abriss erläutere ich die Ziele der Sozialpartner und gehe näher auf jeden einzelnen ein. Behandle folgend die Aufgaben derer sich angenommen wird und die institutionellen Gebilde unter deren Zuhilfe-nahme dies geschieht. Folgend schildere ich den Wandel, dem sich die Sozialpartnerschaft vor allem seit den 1980er Jahren ausgesetzt sah. An mehreren Beispielen wie dem EU-Beitritt oder der kleinen Koalition ab dem Jahre 2000 möchte ich die Problemlage illustrieren. Das abschließende Resüme fasst noch einmal die Vor- und Nachteile der Sozialpartnerschaft zusammen, erörtert die Ergebnisse im Kontext und versucht einen Ausblick zu geben, wie sich die Sozialpartnerschaft in den kommenden Jahren entwickeln könnte.
Geklärt werden soll letztlich die Frage danach, wie sich die Sozialpartnerschaft seit ihrer Entstehung verändert hat und wie sich vor allem die Einschnitte der letzten beiden Jahrzehnte bemerkbar gemacht haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Korporatismus
- Sozialpartnerschaft
- Entwicklung
- Ziele
- Akteure
- Gewerkschaftsbund
- Wirtschaftskammer
- Arbeiterkammer
- Landwirtschaftskammer
- Aufgaben
- Institutionen
- Wandel
- Europäisierung
- Kleine Koalition
- Resüme und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem österreichischen Modell der Sozialpartnerschaft, das durch die enge Verbindung des politischen Systems mit wirtschaftlichen Interessengruppen gekennzeichnet ist. Sie untersucht die historischen Entwicklungen, die Ziele und Akteure der Sozialpartnerschaft, sowie die Herausforderungen des Wandels im Kontext der Europäischen Integration und der kleinen Koalition.
- Entwicklung und Bedeutung des Korporatismus in Österreich
- Historische Entwicklung und Ziele der Sozialpartnerschaft
- Akteure und Aufgaben der Sozialpartnerschaft
- Wandel der Sozialpartnerschaft im Kontext der Globalisierung und Europäisierung
- Bewertung der Vor- und Nachteile der Sozialpartnerschaft und Ausblick auf die Zukunft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Sozialpartnerschaft ein und erläutert die Relevanz des österreichischen Modells im Kontext der Nachkriegszeit. Sie skizziert die Struktur der Arbeit und die zentralen Fragestellungen.
Korporatismus
Dieses Kapitel definiert den Korporatismus als theoretisches Gerüst für das Verständnis der Sozialpartnerschaft. Es werden verschiedene Ausformungen des Korporatismus erläutert, wobei der Fokus auf der liberalen Variante als demokratisches Integrationsmittel liegt.
Sozialpartnerschaft
Das Kapitel beschreibt die Sozialpartnerschaft als politische Vermittlung gesellschaftlicher Interessen durch die Sozialpartner. Es werden die Anfänge der Sozialpartnerschaft im 19. Jahrhundert, die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg und die wichtigsten Ziele der Sozialpartner erörtert.
Wandel
Dieses Kapitel analysiert den Wandel der Sozialpartnerschaft seit den 1980er Jahren. Es werden die Ursachen des Wandels, wie Globalisierung, zunehmende Arbeitslosigkeit und der Wandel im politischen System, sowie die Auswirkungen auf die Sozialpartnerschaft beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen wie Korporatismus, Sozialpartnerschaft, Gewerkschaftsbund, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, Landwirtschaftskammer, Europäisierung, kleine Koalition, Konsensfindungsstrategien und tripartistische Beziehungen.
- Quote paper
- Martin Eichinger (Author), 2015, Die Strukturen und Veränderungen der Wirtschafts- und Sozialpartnerschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/296094