In dieser Arbeit wird untersucht, wie Universitätskliniken den Anforderungen einer dynamischen Gesundheitsbranche gerecht werden können und ob es gelingen kann, den Focus von Krankheit und reiner medizinischer Versorgung verstärkt auf Gesundheit, Vitalität und Lebensqualität zu richten, um den vielfach geforderten Patientennutzen zu steigern. Jenseits des dudualen Finanzierungssystems wird analysiert, welche strukturellen Voraussetzungen Unikliniken für ein erfolgreiches Business Development mitbringen, wie notwendige Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen erreicht werden und zukünftige neue Erlösquellen durch neue Geschäftsmodelle hervorgebracht werden können.
Das deutsche Gesundheitssystem mit seinen mehr als 2000 Krankenhäusern gilt als eines der besten weltweit. Eine hohe Lebenserwartung, die freie Arztwahl, relativ kurze Wartezeiten im Vergleich zu internationalen Standards und Leistungserbringer mit Expertise auf jedem medizinischem Fachgebiet zählen zu den großen Errungenschaften. Allerdings sind stationäre und ambulante Versorgung im Vergleich zu vielen anderen Ländern zu streng getrennt. Eine damit einhergehende Überversorgungsstruktur und daraus resultierende Effizienzdefizite führen vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung zur Kostenexplosion. Politisch getriggerte Interventionen versuchen das System des staatlichen Versorgungsauftrags zu steuern, zu stabilisieren und zu liberalisieren.
Die Gesundheitsbranche gilt heute als einer der wichtigsten Wachstumstreiber der Volkswirtschaft. Der strukturelle gesellschaftliche Wandel und die davon inspirierte individuelle Nachfrage nach einer ganzheitlichen Gesundheit treibt den 6. Kondratieff als ein von diesem Bedarf geprägten Zyklus langanhaltender Prosperität an. Wertschöpfungsquoten und Beschäftigungspotenzial dieser Branche erreichen Jahr für Jahr neue Höchststände und bestätigen diese Entwicklung. Dazu reift in der politischen Debatte allmählich das Verständnis, dass das Gesundheitswesen nicht länger nur als Kostenfaktor und Kostentreiber anzusehen ist. Vielmehr vollzieht sich ein Wandel vom Gesundheitswesen zur Gesundheitswirtschaft.
Diesem Wandel, der geprägt ist von Schlagwörtern wie Marktliberalisierung, Kostenexplosion, Wettbewerb, Anspruchsgruppenmanagement, medizinischer Fortschritt, demografischer Wandel und Gesundheitsbewusstsein müssen sich auch die Krankenhäuser stellen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Forschungsfrage
- 1.2 Gang und Aufbau der Arbeit
- 2. Grundlegende Begriffsklärungen und Definitionen der Untersuchungsobjekte
- 2.1 Business Development
- 2.2 Krankenhaustypen und strategische Versorgungsstufen
- 2.3 Universitätskliniken im Kontext der Gesundheitswirtschaft
- 3. Transformationsprozesse in Unikliniken
- 3.1 Die Universitätsklinik im Wandel: Vom Manufaktur- zum Prozessdenken
- 3.2 Die Universitätsklinik im Spannungsfeld zwischen Management und Versorgungsauftrag
- 3.3 Business Development als Option zur Aufrechterhaltung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
- 4. Markt- und Wettbewerbsdynamik in der Gesundheitswirtschaft
- 4.1 Demografischer Wandel
- 4.2 Dominante Trends der Gesundheitswirtschaft
- 4.2.1 Medizinisch-technische Entwicklung
- 4.2.2 Verändertes Konsumentenverhalten
- 5. Zukunftsmanagement an Unikliniken: Roadmap 2025
- 5.1 Die Universitätsklinik als High Performance Organisation
- 5.2 Zukunftsorientierte Geschäftsfelder
- 5.2.1 Gesundheitspark Universitätscampus
- 5.2.2 Im Angebot: Mehrwert- und Serviceleistungen
- 5.2.3 Universität goes international
- 5.2.4 Prozessinnovationsgesteuerte Problemlösungen
- 5.3 Roadmap 2025
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Status quo und die Zukunftsperspektiven von Business Development an Universitätskliniken. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen, denen sich Universitätskliniken im Kontext der sich verändernden Gesundheitswirtschaft gegenübersehen und beleuchtet Business Development als strategisches Instrument zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Es wird ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen gegeben.
- Transformationsprozesse in Universitätskliniken
- Markt- und Wettbewerbsdynamik in der Gesundheitswirtschaft
- Business Development als strategisches Instrument
- Zukunftsorientierte Geschäftsfelder von Universitätskliniken
- Entwicklung einer Roadmap für zukünftiges Management an Universitätskliniken
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Problemstellung dar: Das deutsche Gesundheitssystem steht vor großen Herausforderungen wie demografischem Wandel, Kostenexplosion und zunehmendem Wettbewerb. Universitätskliniken müssen sich diesem Wandel anpassen, und Business Development wird als ein möglicher Ansatz zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit präsentiert. Die Forschungsfrage wird formuliert, und der Aufbau der Arbeit wird skizziert.
2. Grundlegende Begriffsklärungen und Definitionen der Untersuchungsobjekte: Dieses Kapitel klärt grundlegende Begriffe wie Business Development, verschiedene Krankenhaustypen und die Rolle von Universitätskliniken im Gesundheitswesen. Es bietet ein notwendiges Fundament für das Verständnis der folgenden Kapitel, indem es die zentralen Akteure und deren jeweilige Positionierung im System beschreibt und definiert.
3. Transformationsprozesse in Unikliniken: Dieses Kapitel analysiert die Veränderungen, denen Universitätskliniken ausgesetzt sind. Es beschreibt den Wandel vom Manufaktur- zum Prozessdenken und beleuchtet die Spannungen zwischen Managementanforderungen und dem Versorgungsauftrag. Business Development wird als ein möglicher Lösungsansatz zur Bewältigung dieser Herausforderungen vorgestellt, unter Berücksichtigung der komplexen Interdependenzen zwischen verschiedenen Aspekten der Universitätsklinik. Die Kapitel beschreibt die Notwendigkeit einer Anpassung an die sich verändernden Rahmenbedingungen und das zunehmende Wettbewerbs- und Kostendruck.
4. Markt- und Wettbewerbsdynamik in der Gesundheitswirtschaft: Dieses Kapitel untersucht die markt- und wettbewerbsrelevanten Faktoren im Gesundheitssektor, insbesondere den demografischen Wandel und die daraus resultierenden Herausforderungen. Es analysiert dominante Trends, einschließlich medizinisch-technischer Entwicklungen und veränderten Konsumentenverhaltens, und deren Auswirkungen auf Universitätskliniken. Das Kapitel unterstreicht die Notwendigkeit einer strategischen Anpassung an die veränderte Marktlandschaft und die Bedeutung von Proaktivität und Innovation.
5. Zukunftsmanagement an Unikliniken: Roadmap 2025: Dieses Kapitel skizziert ein Zukunftsmanagement für Universitätskliniken. Es beschreibt die Universitätsklinik als High-Performance-Organisation und identifiziert zukunftsorientierte Geschäftsfelder wie Gesundheitsparks und die Entwicklung von Mehrwertdienstleistungen. Die Entwicklung einer Roadmap 2025 wird als ein wichtiger Schritt zur langfristigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit gesehen. Es werden konkrete strategische Maßnahmen und Konzepte zur Erreichung der langfristigen Unternehmensziele präsentiert.
Schlüsselwörter
Universitätskliniken, Business Development, Gesundheitswirtschaft, Transformationsprozesse, Wettbewerbsfähigkeit, Demografischer Wandel, Zukunftsmanagement, Roadmap 2025, High-Performance-Organisation, Strategische Geschäftsfelder.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Zukunftsmanagement an Universitätskliniken
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Status quo und die Zukunftsperspektiven von Business Development an Universitätskliniken. Sie analysiert die Herausforderungen im Kontext der sich verändernden Gesundheitswirtschaft und beleuchtet Business Development als strategisches Instrument zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen wird gegeben.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Transformationsprozesse in Universitätskliniken, die Markt- und Wettbewerbsdynamik in der Gesundheitswirtschaft, Business Development als strategisches Instrument, zukunftsorientierte Geschäftsfelder von Universitätskliniken und die Entwicklung einer Roadmap für zukünftiges Management an Universitätskliniken.
Welche Herausforderungen für Universitätskliniken werden angesprochen?
Die Arbeit thematisiert Herausforderungen wie den demografischen Wandel, die Kostenexplosion im Gesundheitswesen und den zunehmenden Wettbewerb. Universitätskliniken müssen sich diesen Veränderungen anpassen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu steigern.
Wie wird Business Development in diesem Kontext gesehen?
Business Development wird als strategisches Instrument zur Bewältigung der Herausforderungen im Gesundheitswesen und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Universitätskliniken dargestellt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit umfasst folgende Kapitel: 1. Einleitung: Problemstellung und Forschungsfrage; 2. Grundlegende Begriffsklärungen: Definitionen von Business Development, Krankenhaustypen und der Rolle von Universitätskliniken; 3. Transformationsprozesse in Unikliniken: Wandel vom Manufaktur- zum Prozessdenken und die Spannungen zwischen Management und Versorgungsauftrag; 4. Markt- und Wettbewerbsdynamik: Demografischer Wandel, Trends in der Gesundheitswirtschaft; 5. Zukunftsmanagement: Roadmap 2025, High-Performance-Organisation, zukunftsorientierte Geschäftsfelder; 6. Fazit.
Welche konkreten Zukunftsperspektiven werden aufgezeigt?
Die Arbeit skizziert ein Zukunftsmanagement für Universitätskliniken, beschreibt die Universitätsklinik als High-Performance-Organisation und identifiziert zukunftsorientierte Geschäftsfelder wie Gesundheitsparks, Mehrwertdienstleistungen und Internationalisierung. Eine Roadmap 2025 wird als wichtiger Schritt zur langfristigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit vorgestellt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Universitätskliniken, Business Development, Gesundheitswirtschaft, Transformationsprozesse, Wettbewerbsfähigkeit, Demografischer Wandel, Zukunftsmanagement, Roadmap 2025, High-Performance-Organisation, Strategische Geschäftsfelder.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich mit dem Management und der Zukunft von Universitätskliniken befassen, einschließlich des Klinikmanagements, Politikern, Forschern und Studierenden im Gesundheitswesen.
- Arbeit zitieren
- Dominik Schirbach (Autor:in), 2013, Business Development an Universitätskliniken in Deutschland. Status und Ausblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/296227