Die Wahl des bekennenden Marxisten Salvador Allende löste vor allem in Nord- und Südamerika unterschiedliche Reaktionen aus: Während in Kuba Jubelstimmung herrschte, standen die USA und die Militärregimes in Argentinien und Brasilien geschlossen gegen den neuen Präsidenten und seinen chilenischen Weg zum Sozialismus.
Die folgende Seminararbeit wird zunächst auf die revolutionären Ansätze und die Ziele der Allende-Regierung am Beispiel der Nationalisierungspolitik und der Agrarreform eingegangen. Im Anschluss werden die Faktoren, die den Putsch durch das Militär bedingten, in Bezug zu dem interamerikanischen kalten Krieg gesetzt. Nichtsdestotrotz werden in dieser Arbeit die innenpolitischen Geschehnisse nicht außer Acht gelassen, da die Regierungszeit Allendes auch von Fehlentscheidungen und Uneinigkeit innerhalb des Regierungsbündnisses geprägt war: Nach einem kurzen Überblick über die nationalen Faktoren auf den Golpe von 1973 wird auf die regionalen und zum Schluss auf die internationalen Faktoren eingegangen, die zum chilenischen Putsch beigetragen haben. Eine solche Analyse ermöglicht es, die Spannungen auf politischer, wirtschaftlicher und diplomatischer Ebene herauszuarbeiten.
Obwohl Allende demokratisch vom chilenischen Volk gewählt wurde, sehen die konservativen Militärs in Südamerika einen Bruch mit der Demokratie, gegen den sie vorgehen müssen. Allendes Inauguration sollte einen Umbruch in Chile bedeuten: Den friedlichen Weg zum Sozialismus im legalen und demokratischen Rahmen des chilenischen Staates, die sogenannte Vía Chilena. Trotz Allendes Versprechen im legalen Rahmen zu agieren, standen konservative Regierungen gegen die Regierung Allende. Es soll im Folgenden der chilenische Staatstreich am 11. September 1973 im interamerikanischen Kontext analysiert werden. Vor allem die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Chile und den Vereinigten Staaten von Amerika sollen dabei näher untersucht werden. Es wird der Frage nachgegangen, ob die Allende-Regierung ohne Unterstützung der USA von Beginn an zum Scheitern verurteilt war, oder ob es zudem andere Faktoren gab, die letztlich zum Putsch führten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Präsidentschaft Salvador Allendes – La Vía Chilena
- 2.1 Umbruch in Chile: Die demokratische Wahl Allendes 1970
- 2.2 Ein friedlicher Weg zum Sozialismus: Ziele der Regierung Allende
- 2.2.1 Nationalisierung der Kupferindustrie
- 2.2.2 Agrarreformen unter Allende
- 3. Der 11. September 1973 – Putsch in Chile
- 4. Analyse der Ursachen des Putsches auf drei Ebenen
- 4.1 Nationale Faktoren
- 4.1.1 Parteienlandschaft vor dem Putsch: Die Unidad Popular zerfällt
- 4.1.2 Polarisierung der Gesellschaft: Radikalisierung auf beiden Seiten und Gegenrevolution
- 4.2 Regionale Faktoren – Die Regierung Nixon und der interamerikanische kalte Krieg
- 4.2.1 Auswirkungen von Allendes Wahlsieg auf die US-Politik gegenüber Chile
- 4.2.2 Einfluss der USA auf den Putsch in Chile
- 4.2.3 Lateinamerika im Einflussbereich der USA: Ursachen und Hintergründe
- 4.3 Internationale Faktoren – Die Angst vor dem Kommunismus
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert den chilenischen Staatsstreich vom 11. September 1973 im interamerikanischen Kontext, mit dem Fokus auf die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Chile und den USA. Die zentrale Forschungsfrage lautet: War die sozialistische Regierung Allendes ohne die Unterstützung der USA zum Scheitern verurteilt? Die Arbeit untersucht die revolutionären Ansätze und Ziele der Allende-Regierung, insbesondere die Nationalisierungspolitik und die Agrarreform. Sie beleuchtet die nationalen, regionalen und internationalen Faktoren, die zum Putsch führten.
- Die demokratische Wahl Allendes und die "Vía Chilena"
- Die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Allende-Regierung
- Der Einfluss der USA auf die politische Lage in Chile
- Die Rolle des interamerikanischen Kalten Krieges
- Nationale Faktoren, die zum Putsch beitrugen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des chilenischen Staatsstreichs von 1973 ein und stellt die Forschungsfrage nach den Ursachen des Putsches im Kontext der Beziehungen zwischen Chile und den USA in den Mittelpunkt. Sie hebt die unterschiedlichen Reaktionen auf Allendes Wahlsieg in Lateinamerika und den USA hervor und kündigt den Aufbau der Arbeit an, der die revolutionären Ansätze Allendes, die innenpolitischen Entwicklungen und die Rolle der USA beleuchten wird.
2. Die Präsidentschaft Salvador Allendes – La Vía Chilena: Dieses Kapitel beschreibt den politischen Aufstieg Allendes und seine Wahl zum Präsidenten im Jahr 1970. Es beleuchtet das Konzept der "Vía Chilena", Allendes Plan für einen friedlichen Übergang zum Sozialismus im demokratischen Rahmen. Das Kapitel hebt die enge Wahl und die unterschiedlichen Reaktionen darauf hervor, mit besonderer Betonung auf die Hoffnung, die Allendes Wahl bei vielen Chilenen auslöste, und die Bedenken der konservativen Kräfte in Chile und im Ausland. Es stellt Allendes Bemühungen um eine legale und gewaltfreie Transformation dar und unterstreicht die ideologischen und politischen Herausforderungen, denen er gegenüberstand.
2.1 Umbruch in Chile: Die demokratische Wahl Allendes 1970: Dieses Unterkapitel beschreibt die politische Situation in Chile vor der Wahl von 1970 im Detail. Es beschreibt die verschiedenen Kandidaten und ihre Parteien und analysiert die knappe Wahl Allendes, die trotz des Sieges im ersten Wahlgang eine politische Instabilität offenbart. Die knappe Mehrheit Allendes und der Prozess seiner Bestätigung durch den Kongress werden im Kontext der chilenischen politischen Kultur und der damals herrschenden ideologischen Spannungen eingeordnet. Das Kapitel beleuchtet die Ähnlichkeiten im Wahlprogramm Allendes und seines gegnerischen Kandidaten.
4. Analyse der Ursachen des Putsches auf drei Ebenen: Dieses Kapitel untersucht die Ursachen des Putsches aus drei Perspektiven: national, regional und international. Es analysiert die innenpolitischen Spannungen, die zunehmende Polarisierung der chilenischen Gesellschaft und die Schwierigkeiten Allendes, ein stabiles Regierungsbündnis zu führen. Gleichzeitig wird der Einfluss der US-Außenpolitik unter Nixon und der interamerikanische Kalte Krieg, sowie die internationale Sorge vor dem Kommunismus beleuchtet.
Schlüsselwörter
Salvador Allende, Chile, Staatsstreich 1973, Vía Chilena, Unidad Popular, Nixon, USA, Interamerikanischer Kalter Krieg, Nationalisierung, Agrarreform, Kommunismus, Demokratie, Polarisierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Der chilenische Staatsstreich 1973
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit analysiert den chilenischen Staatsstreich vom 11. September 1973 im interamerikanischen Kontext, mit besonderem Fokus auf die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Chile und den USA. Die zentrale Forschungsfrage lautet: War die sozialistische Regierung Allendes ohne die Unterstützung der USA zum Scheitern verurteilt?
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit untersucht die revolutionären Ansätze und Ziele der Allende-Regierung, insbesondere die Nationalisierungspolitik und die Agrarreform. Sie beleuchtet die nationalen, regionalen und internationalen Faktoren, die zum Putsch führten, darunter die demokratische Wahl Allendes, die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Allende-Regierung, den Einfluss der USA auf die politische Lage in Chile, die Rolle des interamerikanischen Kalten Krieges und nationale Faktoren, die zum Putsch beitrugen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Einleitung; 2. Die Präsidentschaft Salvador Allendes – La Vía Chilena (inkl. Unterkapitel 2.1: Umbruch in Chile: Die demokratische Wahl Allendes 1970 und 2.2: Ziele der Regierung Allende mit Unterkapiteln zu Nationalisierung der Kupferindustrie und Agrarreformen); 3. Der 11. September 1973 – Putsch in Chile; 4. Analyse der Ursachen des Putsches auf drei Ebenen (mit Unterkapiteln zu nationalen, regionalen und internationalen Faktoren); und 5. Fazit.
Wie wird der Putsch in der Arbeit analysiert?
Kapitel 4 analysiert die Ursachen des Putsches auf drei Ebenen: national (innenpolitische Spannungen, Polarisierung der Gesellschaft, Schwierigkeiten Allendes, ein stabiles Regierungsbündnis zu bilden), regional (Einfluss der US-Außenpolitik unter Nixon und der interamerikanische Kalte Krieg) und international (internationale Sorge vor dem Kommunismus).
Welche Rolle spielen die USA in der Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Einfluss der USA auf die politische Lage in Chile, sowohl vor als auch nach Allendes Wahlsieg. Die Rolle der US-Außenpolitik unter Nixon und der Einfluss des interamerikanischen Kalten Krieges auf die Ereignisse werden detailliert analysiert.
Was ist die "Vía Chilena"?
Die "Vía Chilena" bezeichnet Allendes Plan für einen friedlichen Übergang zum Sozialismus im demokratischen Rahmen. Die Arbeit beschreibt dieses Konzept und seine Umsetzung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Salvador Allende, Chile, Staatsstreich 1973, Vía Chilena, Unidad Popular, Nixon, USA, Interamerikanischer Kalter Krieg, Nationalisierung, Agrarreform, Kommunismus, Demokratie, Polarisierung.
Was ist die zentrale Forschungsfrage der Arbeit?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: War die sozialistische Regierung Allendes ohne die Unterstützung der USA zum Scheitern verurteilt?
- Citar trabajo
- Lea Hemetsberger (Autor), 2015, Allendes Chile und die Regierung Nixon. Der chilenische Staatstreich von 1973 im interamerikanischen Kontext, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/296382