Die Popularität der Hamburger Schule begründete sich zu einem nicht geringen Teil durch die Band Tocotronic, was zunächst paradox erscheint, da sie sich zu Beginn ihrer Karriere offenkundig als „völlige Stümper“ bezeichneten, das Repertoire des Gitarristen nur neun Akkorde umfasste („Barrée-Griffe sucht er konsequent zu vermeiden“ ) und der Gesang oftmals als vollkommen schief und quälend empfunden wurde.
Dennoch haben Tocotronic während der 90er Jahre enorme Erfolge gefeiert, woran der „Dilettanten-Charme“ nicht unschuldig war.
Wie kaum eine andere Band wurden Tocotronic zum Repräsentanten der Hamburger Schule stilisiert und wie keine andere Band haben sie einen Bruch mit diesen Zuschreibungen vollzogen.
Die Geschichte von Tocotronic beginnt bereits vor der Bandgründung 1993. Am 21. März 1971 wird der spätere Gitarrist, Texter und Sänger Dirk von Lowtzow in Offenburg geboren.
Nach dem Abitur beginnt er ein Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Freiburg. 1990 zieht er nach Hamburg, beginnt ein Rechtswissenschaftsstudium und lernt an der Universität Jan Müller kennen. Der am 01. Juni 1971 geborene Müller macht ihn mit einem Freund, Arne Zank (* 6. August 1970), bekannt. Beide, Müller und Zank, spielten zu dieser Zeit bereits in den Bands Meine Eltern und Punkarsch. In der Musik fanden die drei einen gemeinsamen Nenner und gründeten Tocotronic. Namensgeber war ein früher Vorgänger des Gameboy.
Schnell erlangte das Trio in der Hamburger Gitarrenpopszene einen nicht unerheblichen Teil an Beachtung.
Inhaltsverzeichnis
- Tocotronic
- Einführung
- Bandgeschichte
- Einflüsse
- Einführung zu den Texten
- Textproduktion
- Inhalte
- Eins zu Eins und Authentizität
- „Ich möchte Teil einer Jugendbewegung sein“ – Der Wunsch nach Zugehörigkeit
- Das Identifikationsproblem
- Das Subjekt, seine Position und der Selbstverlust
- Zweisamkeit
- Michael Ende und die Gesellschaftskritik
- ,K.O.O.K.' - Das Scharnieralbum
- ,,Eins zu Eins ist jetzt vorbei“ – Die neue Textcharakteristik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Band Tocotronic, einem wichtigen Vertreter der Hamburger Schule, und analysiert die Bandgeschichte, ihre Texte und die Verbindung zur Hamburger Schule. Ziel ist es, die Entwicklung der Band und ihrer Texte zu beleuchten und die Bedeutung der Hamburger Schule für ihren Erfolg zu untersuchen.
- Bandgeschichte und Entwicklung
- Einflüsse und literarische Referenzen in den Texten
- Themen und Inhalte in den Texten
- Die Bedeutung der „Hamburger Schule“ für Tocotronic
- Die Entwicklung des Bandsounds und seiner Textcharakteristik
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1.1 Einführung: Dieser Abschnitt beleuchtet die Anfänge von Tocotronic und stellt das paradoxe Verhältnis zwischen der Band und dem Label "Hamburger Schule" dar.
- Kapitel 1.2 Bandgeschichte: Hier wird die Entstehung der Band von den Anfängen bis zur Erweiterung der Besetzung im Jahr 2005 nachgezeichnet.
- Kapitel 1.3 Einflüsse: Dieses Kapitel untersucht die literarischen Einflüsse auf Dirk von Lowtzows Texte, beginnend mit Thomas Bernhard und dem Einfluss von dessen melancholisch-kritischen Werken.
Schlüsselwörter
Tocotronic, Hamburger Schule, Dirk von Lowtzow, Thomas Bernhard, Ludwig Wittgenstein, Walter Benjamin, Textanalyse, Musikgeschichte, Independent-Szene, Jugendbewegung, Authentizität, Selbstverlust, Zweisamkeit.
- Quote paper
- Björn Fischer (Author), 2007, Tocotronic. Bandgeschichte, Texte und Verbindung zur „Hamburger Schule“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/296385